Im Zusammenhang mit IoT oder KI/Machine Learning ist heute Big Data in fast in aller Munde. Riesige Datenmengen werden gesammelt und zur Weiterverarbeitung oder Analyse in die Cloud transferiert. Doch genauso gibt es viele Anwendungen, die nur wenige Bits und Bytes übertragen müssen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Etwa GPS-Tracker zum Diebstahlschutz, Smart Meter oder Leckanzeigen, um nur einige Anwendungen zu nennen.
Low Data statt Big Data
Experten gehen sogar davon aus, dass das Gros der IoT-Apps (etwa 70 bis 80 Prozent) zur Kategorie der Low-Data-Anwendungen gehört. Auf diese Zielgruppe hat sich die 2017 gegründete Kölner 1NCE GmbH spezialisiert. Das Unternehmen vermarktet Funkdienste für IoT-Anwendungen im B2B-Umfeld. Dabei fahren die Kölner zweigleisig: Zum einen wenden sie ich mit einem Prepaid-Mobilfunk-Tarif für IoT-Anwendungen direkt an Business-Kunden, zum anderen adressieren sie die Netzbetreiber mit einem Angebot als IoT-Plattform as a Service (PaaS).
10 Jahre Laufzeit
Im Fokus stehen dabei langlebige B2B-Anwendungen mit geringem Datenvolumen. Nach Angaben von 1NCE ist das Prepaid-Modell auf die Lebenszeit von IoT-Geräten ausgerichtet, die zehn Jahre laufen. Damit sollen die Kosten kalkulierbar werden. Der Tarif "1NCE Lifetime Fee" beinhaltet 500 MB Datenvolumen und 250 SMS, die Kosten für die SIM-Karte sowie einen Datenkanal via VPN. Der Preis für ein solches Paket mit zehn Jahren Laufzeit soll bei zehn Euro liegen.
Unterstützt werden, wie es heißt, die Funkstandards 2G, 3G (UMTS), 4G (LTE) als auch NB IoT und LTE M. Zudem würde die verwendete Technik die Voraussetzungen für 5G erfüllen. Im Gegensatz zu klassischen Netzanbietern setzt 1NCE als "Native IoT Carrier" auf virtuelle Netzwerke und Cloud-Lösungen - betreibt also keine eigenen Mobilfunknetze. Hierzu kooperieren die Kölner mit der Telekom und deren Roaming-Partnern, um Kunden ihren Dienst in Europa, Nordamerika und Asien anbieten zu können. Gespräche mit weiteren Mobilfunknetzbetreibern würden bereits laufen. Auf diese Weise will das Unternehmen sicherstellen, dass in der Regel mindestens zwei Netzbetreiber pro Land den Dienst unterstützen.
Telekom nutzt PaaS-Dienst
Als einer der ersten großen Carrier nutzt die Telekom den PaaS-Dienst der Kölner als Serviceportal zur Verwaltung der SIM-Karten, die die Telekom im Rahmen des IoT-Tarifs "Business Smart Connect" vermarktet. Der Bonner Konzern bewirbt sein Angebot mit voraktivierten SIM-Karten alsRund-um-Sorglos-Tarif für das Internet der Dinge. Der Dienst "Business Smart Connect" umfasst verschiedene All-Inclusive-Tarife. Die Nutzung ist nach Angaben des Carriers in 28 Ländern der Europäischen Union möglich. Ferner biete man auch ein Roaming in den NB-IoT-Netzen der eigenenLandesgesellschaften an. Das sind derzeit Österreich, die Niederlande, Ungarn, die Slowakei, die Tschechische Republik und Griechenland.