Das iPad ist ein riesiger Erfolg und mit weitem Abstand das Tablet, das sich am besten verkauft. Doch das günstigste iPad kostet derzeit rund 370 Euro. Wer nicht so viel Geld ausgeben will, findet empfehlenswerte Android-Alternativen im Google Nexus 7, dem Amazon Kindle Fire HD und dem Samsung Galaxy Tab 2 7.0.
Kein Wunder, dass sich nun auch Apple für diese Preisklasse interessiert. Doch beim Preis wird das neue iPad Mini die Konkurrenz nicht unterbieten: Das günstigste Mini mit 8 GB Speicher soll angeblich 249 Euro kosten – aktuelle Gerüchte sprechen sogar von 329 Dollar für das iPad Mini mit 16 GB: Das Nexus 7 mit 16 GB kostet 249 Euro, das Kindle Fire HD genau soviel mit 32 GB und auch das 7-Zoll-Tablet von Samsung ist mit 16 GB schon für rund 220 Euro zu haben. Gerüchteweise wird Google das Nexus 7 bald mit 32 GB für 249 Euro anbieten – das Preis-Ausstattungs-Verhältnis spricht also gegen Apple. Den Speicher per Micro-SD-Karte können Sie übrigens nur beim Samsung-Tablet erweitern. Alle anderen Tablets haben keinen Kartenleser.
Nur beim iPad Mini: Großer Speicher und 3G
Dafür wird es das iPad Mini in mehreren Modellen geben: Sogar mit 64 GB Speicher will es Apple anbieten – für heftige 549 Euro. Doch wer ein kleines Tablet nicht nur kauft, weil es günstig ist, sondern damit auch unterwegs online gehen will, muss auf das iPad Mini warten – oder zum Samsung Galaxy Tab mit 3G greifen: Das Samsung-Tablet können Sie sogar als Mobiltelefon nutzen.
Denn während das iPad Mini auch in einer Variante mit 3G oder sogar LTE auf den Markt kommen soll, gibt es die kleinen Tablets von Google und Amazon nur mit WLAN. Amazon hat mit dem Kindle Fire 8.9 zwar ein LTE-Tablet im Angebot: Es wird aber vorerst nur in den USA verkauft. Am 29.Oktober will auch Google ein Nexus 7 mit 3G vorstellen: Wann und ob es nach Deutschland kommt, ist aber noch unklar.
Technische Daten |
Google Nexus 7 |
Amazon Kindle Fire HD |
Samsung Galaxy Tab 2 7.0 |
Preis (Euro) |
199 (8 GB) / 249 (16 GB) |
199 (16 GB) / 249 (32 GB)* |
459 (16 GB + WiFi) / 489 (16 GB + 3G) |
Display-Diagonale (in Zoll) |
7 |
7 |
7 |
Auflösung (Bildpunkte) |
1280x 800 |
1280 x 800 |
1024 x 600 |
Punktdichte (in ppi) |
216 |
216 |
170 |
interner Speicher (GB) |
8 oder 16 |
16 oder 32 |
8 oder 16 |
Speicher erweiterbar |
nein |
nein |
ja (Micro-SD) |
Arbeitsspeicher (MB) |
1024 |
1024 |
1024 |
WLAN / 3G / 4G |
2,4 GHz / - / - |
2,4 und 5 GHz / - / - |
2,4 und 5 GHz / ja / - |
Kamera Front / Rückseite |
ja / nein |
ja / nein |
ja / ja |
Betriebssystem |
Android 4.1 |
angepasstes Android 4 |
Android 4 |
Prozessor / Kerne |
Nvidia Tegra 3 (1,3 GHz) / 4 |
Texas Instruments OMAP 4460 (1,2 GHz) / 2 |
1,0 GHz / 2 |
Anschlüsse |
Micro-USB |
Micro-USB, Micro-HDMI |
Docking-Port |
Gewicht (Gramm) |
334 |
395 |
347 |
Bildschirm: Höhere Auflösung bei Amazon und Google
Beim Display bietet das iPad Mini zwar die größte Diagonale mit 7,85 Zoll. Allerdings soll das kleine iPad nur 1024 x 768 Bildpunkte zeigen – genauso viel wie das größere iPad 2. Damit liegt die Konkurrenz in Sachen Punktdichte vorne: Google und Amazon zeigen 216ppi, das Samsung Galaxy Tab kommt auf 170 ppi: Es hat zwar eine geringe Auflösung als das Apple-Tablet, mit 7 Zoll aber auch eine kleinere Bildschirm-Diagonale. Die Tablets von Google und Amazon zeigen 1280 x 800 Bildpunkte. Allerdings sind Gerüchte um ein iPad Mini mit Retina-Display noch nicht verstummt.
Die bloßen technischen Daten sagen aber nichts über die Bildschirmqualität aus: Und hier haben die iPads bisher immer überzeugt. Beim Google Nexus 7 gehört das Display zu den Schwachpunkten, der Bildschirm des Samsung Galaxy Tab ist dagegen sehr gut.
Apps: Alles läuft auch auf dem iPad Mini
Ein weiterer Vorteil für Apple: Durch dieselbe Auflösung wie auf dem iPad 2 müssen Apps für das Mini-Pad nicht angepasst werden. Die Android-Fraktion muss dagegen Apps an unterschiedliche Auflösungen anpassen – selbst Amazon hat nun Tablets mit unterschiedlichen Auflösungen auf dem Markt: Der erste Kindle Fire zeigt nämlich 1024 x 600 Bildpunkte.
Das Angebot an Apps, die ideal auf das Mini-Tablet angepasst sind, wird also bei Apple am größten sein. Zwar ist die Anzahl der Apps im Google Play Store inzwischen fast genauso groß wie beim Apple App Store: Doch nicht jede App läuft optimal auf jeder Auflösung und unter jeder Android-Version. Das kleinste App-Angebot hat derzeit Amazon in seinem speziellen App-Store. Apps aus dem Google Play Store lassen sich ohne Umwege nicht auf den Amazon-Tablets installieren.
Bei Büchern und Filmen liefern sich Apple und Amazon dagegen ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Beide Shops sind umfangreich ausgestattet und übersichtlich. Auch in Sachen Bekanntheit liegt Amazon und sein Video-Portal Lovefilm auf einer Stufe mit Apples iTunes. Google bietet im Play Store inzwischen auch Bücher und Filme an: Doch besonders übersichtlich ist das Angebot nicht.
Bedienung: Android fast so gut wie iOS
Die flüssige Bedienung ist eine große Stärke der Apple-Tablets: Das iPad Mini dürfte dabei keine Ausnahme machen. Allerdings sind die Android-Tablets in dieser Diziplin deutlich besser geworden: Das Nexus 7 mit Jelly Bean und dem Quad-Core-Prozessor von Nvidia reagiert fast so flüssig wie das iPad. Amazon muss dagegen hier nachlegen: Die Tablets bieten ein selbst entwickelte Oberfläche, die sich einfacher bedienen lässt als Android: Allerdings funktionierte sie auf dem ersten Amazon Tablet nicht gerade flüssig.
Fazit: Android bleibt günstiger, Apple ist wahrscheinlich besser
Mit dem iPad Mini greift Apple nun in einem Preisbereich an, in dem Amazon, Google & Co. bisher ohne Alternative waren. Der niedrigere Preis macht das iPad auch für Käufer attraktiv, denen große Tablets bisher zu teuer waren. Damit werden sie als Ersatz fürs Notebook noch attraktiver.
Immerhin bleiben die Android-Tablets weiterhin günstiger, und so weiterhin das einzige Angebot für Käufer, die nur rund 200 Euro für ein Tablet ausgeben wollen. Amazon bietet dabei die bessere Alternative: Mit dem großen Name und dem riesigen Einkaufsangebot hat der Kindle Fire HD größere Erfolgschancen als das Google Nexus.
Apple ist allerdings immer für eine Überraschung gut: Spezielle Apps oder Angebote, die es nur für das iPad Mini gibt und nicht bei der Android-Konkurrenz, könnten das iOS-Tablet selbst bei einem höheren Preis attraktiver machen.
(PC-Welt)