Tablet-Rechner können wirklich eine Menge und liegen praktisch in der Hand. Und weil sie in vereinter Kraft mit Smartphones auf den Markt drängen, sind schon Abgesänge auf das gute alte Laptop angestimmt worden. Völlig verfrüht und zu Unrecht, wie eine Studie von Freeform Dynamics zeigt. Zentrales Ergebnis: Notebooks bleiben unter den mobilen Arbeitsgeräten unangefochten die Nummer Eins – der unvermeidliche Standard sozusagen. Als nützliche Ergänzung dazu kommen Smartphones hinzu. Und erst als Drittgerät bei Bedarf werden Tablets eingesetzt – allem Boomgeschrei zum Trotz.
„Legenden vom Tod der Laptop-PCs sind hochgradig übertrieben“, schreiben die Autoren Dale Vile und Andrew Buss. Rechner mit umfassender Funktionalität seien heute die wichtigsten Client-Geräte in der Unternehmens-IT. In den kommenden drei Jahren werde ihre Bedeutung im Kontext mobiler Arbeit keineswegs geringer, sondern eher größer.
Fast 80 Prozent der Befragten beurteilten die Rolle von Notebooks aktuell mit Wichtigkeitsstufe 5 oder 4 auf einer Fünferskala. Beim Blick in die Zukunft wird die 80 Prozent-Marke sogar klar geknackt. In der Hälfte der Firmen verfügt derzeit jeder zweite Mitarbeiter über ein Laptop. In einem Viertel der Firmen hat die Hälfte ein Smartphone, in einem Fünftel ein konventionelles Mobiltelefon, und nur in verschwindend wenigen Unternehmen sind Tablets wirklich verbreitet.
Beim Blick drei Jahre voraus betrachten etwa 70 Prozent der Firmen Smartphones als wichtig. Nur gut zwei Fünftel sind ähnlich überzeugt von Tablets. Der Trend geht aus Sicht von 70 Prozent dahin, dass die Nutzer über zwei mobile Endgeräte verfügen. Nur etwa 30 Prozent sehen künftig drei oder mehr Geräte als ständiges Gepäck der Mitarbeiter. „Dieser Befund legt nahe, dass eine Kombination aus Notebook und Smartphone vorherrschend wird“, interpretieren Vile und Buss. Tablets seien demgegenüber zumindest kurz- und mittelfristig „nice to have“.
Trotz der Begeisterung für das mobile Equipment der jungen Generation seien Defizite unverkennbar und Verbesserungsbedarf offensichtlich, so Freeform Dynamics weiter. Das gelte für die Lebensdauer der Batterien ebenso wie für die Sicherheit. Außerdem seien für das Management der Geräte und der auf ihnen gespeicherten Informationen Optimierungen nötig.
Schlüsselfaktor Multi-Device-Support
Angesichts einer zu erwartenden Nutzung mehrerer Geräte pro User ist die Infrastruktur für einen Multi-Device-Support nach Einschätzung von Freeform Dynamics ein Schlüsselfaktor für den Erfolg. Wichtig seien Kohärenz von Anwendungen und Services für verschiedene Geräte inklusive Middleware, Synchronisation und Self-Provisioning-Lösungen.
Darüber hinaus mahnen die Analysten, sich auf den Trend zur Consumerisation – also der Verwendung privater Geräte für Geschäftszwecke – einzustellen. Zwar nutzen laut Studie in der Hälfte der Firmen weniger als ein Viertel der Mitarbeiter private Geräte. Aber in 14 Prozent der Unternehmen sind es schon jetzt mehr als drei Viertel. „Ein Mangel an Support oder Blockierungsversuche treiben die Aktivitäten schlichtweg in den ‚Untergrund’ – mit unvorhersehbaren Konsequenzen“, so Buss und Vile. Mitarbeiter werden also trotz Verboten weiter ihre Geräte einsetzen. An einem proaktiven Management in diesem Bereich führt deshalb nach Ansicht der Analysten kein Weg vorbei.
In Zusammenarbeit mit Intel befragte Freeform Dynamics für die Studie „Mobile Computing Checkpoint“ 664 IT-Profis aus den USA, Großbritannien und anderen Ländern. Die Befragung wurde online durchgeführt. Antworten gab es also nur von denjenigen, die sich zu der Materie äußern wollten.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.