Kollege Sacco vom amerikanischen CIO-Magazin hat in den vergangenen Monaten viel Zeit mit dem ein oder anderen Tablet-PC verbracht: iPad, Playbook, Galaxy Tab oder Xoom - er hatte sie alle und findet - nein, nicht trotzdem, sondern deshalb: Der Hype um die Geräte hält dem Realitäts-Check nicht stand. Natürlich weiß auch Sacco, dass sich Tablets tatsächlich für die eine oder andere Unternehmensaufgabe eignen.
Für durchschnittliche Anwender im Business seien die Geräte dennoch nichts. Wenn der Glanz des Neuen erst einmal verblasst ist, dann sind iPad & Co. nur ein weiteres Stück Hardware.
Al Sacco nennt vier Gründe, warum Tablet-PCs für ihn kein großer Knaller sind.
1. Tablet-PCs sind nicht wirklich tragbar
Tablet-PCs sind nach Überzeugung von Sacco viel zu unhandlich, um sie überall mit hinzunehmen. In Jacken- oder Hemdtasche passen die Geräte jedenfalls nicht (mit Ausnahme des Playbooks, wenn die Taschen groß genug sind). Und man braucht immer eine Hülle oder Tasche dafür, damit das Display nicht beschädigt wird.
Smartphones, ja sogar kleine 7-Zoll-Notebooks sind tatsächlich kompakter als die meisten Tablet-PCs. Wenn man Geräte überall mit hinnehmen möchte, dann eher solche.
2. Tablet-PCs sind einfach nur ein Stück mehr Hardware
Tatsächlich, schreibt Sacco, habe keiner seiner Tablet-PCs auch nur ein einziges seiner anderen Geräte ersetzen können. Nach wie vor nutzt der CIO-Autor Smartphone sowie Laptop und Desktop-PC. Das einzige, was ein Tablet-PC besser macht, ist das Surfen vom Sofa aus. Da liegt es besser in der Hand oder auf dem Schoß, als ein Laptop und bietet mehr Bildschirmdiagonale als ein Smartphone.
Smartphone kann das gleiche wie Tablets, ist aber portabler
Aber wenn man sich entscheiden müsste, welches Gerät man unterwegs benutzt, dann wäre das bei Al Sacco immer das Smartphone. Es kann - wenn auch mit kleinerem Display - alles, was ein Tablet-PC kann. Umgekehrt gilt das nicht unbedingt - wer möchte schon mit seinem iPad telefonieren?
Wenn Sacco sich für ein mobiles Arbeitsgerät entscheiden müsste, würde die Wahl aufs Notebook: Die Tastatur ist einfacher zu benutzen, Bildschirm und Anzahl der Programme sind größer.
3. Tablet-Browser sind beschränkt
Auch wenn die Hersteller ständig das Gegenteil behaupten: Kein Tablet-PC bietet denselben Komfort beim Surfen wie ein Desktop-PC oder Laptop. Das iPad kann bekanntlich kein Flash. Andere Tablets lassen zwar Flash zu, aber das heißt noch nicht, dass Videos und Animationen auch auf den mobilen Geräten laufen. Oft heißt es genau das Gegenteil, weil Webseiten Mobilbrowser erkennen und abgespeckte Seiten an die Geräte ausliefern.
Und wer unbedingt unterwegs mal was nachschlagen oder recherchieren muss, fährt mit einem Smartphone besser. Die bieten denselben schlechten Komfort wie Tablet-PCs, sind aber besser tragbar (siehe unter 1).
4. Tablets sind nicht besonders robust
Die Erfahrungen von Al Sacco zeigen: Tablets sind nicht besonders haltbar, sondern können schon bei alltäglicher Benutzung kaputt gehen. Das iPad, noch immer Inbegriff aller Tablet-PCs, ist ein echtes Kunstwerk: glänzend, glatt, atemberaubend. Aber das iPad ist zugleich sehr zerbrechlich. Lässt man es aus Versehen fallen, geht das Display in die Brüche.
Tablet-PCs sind zerbrechliche Geräte
Andere Tablets machen da kaum mehr Hoffnung. Das Playbook hat zwar einen stabileren Bildschirm, wird aber nach mehrmaligem Fall ebenfalls brechen. Der Grund ist einfach: Alle Tablets kommen systembedingt mit dünnem, leichtem Glas daher. Und dünnes Glas bricht nun mal leicht.
Sicher, das kann Ihnen auch mit Ihrem Laptop passieren. Aber nicht so leicht, weil man ihn verschließt, wenn man ihn nicht braucht. Und Smartphones brechen weniger entzwei, weil das Display kleiner und damit robuster ist.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.