Analysen

iPhone 7 kostet Apple mehr als bisherige iPhones

21.09.2016
So kurz nach dem Release des iPhone 7 fallen die Schätzungen noch grob aus: Analysten gehen aber aber beim neuen Apple-Smartphone von höheren Materialkosten für den Hersteller als beim iPhone 6S aus. Die Gewinnspanne für Apple beim Verkauf eines iPhone 7 ist dennoch beträchtlich.
iFixit hat das iPhone 7 Plus bereits in seine Einzelteile zerlegt.
Foto: iFixit

Das iPhone 7 kostet Apple mehr als die Geräte vorangegangener iPhone-Generationen. Die Analysten von IHS Markit beziffern die Material- und Komponentenkosten für ein iPhone 7 mit 32 GB großem Flash-Speicher auf 219 US-Dollar (umgerechnet 196 Euro). Weitere 5 Dollar kämen für den Zusammenbau der Geräte bei Auftragsfertigern hinzu. Damit lägen die Material- und Produktionskosten des iPhone 7 um 36,89 Dollar höher als beim iPhone 6S, das IHS Technology im Dezember vergangenen Jahres auseinandernahm.

Apple verkauft das iPhone 7 32GB in den USA für 649 Dollar (580 Euro), in deutschen Apple-Stores kostet diese Variante 759 Euro. Während sich Apple bei den Materialkosten für das iPhone dem Wettbewerber Samsung annähere, schlage Apple aus jedem einzelnen neuen Smartphone immer noch mehr Profit als die Südkoreaner aus ihren Flaggschiff-Modellen, so IHS Markit in einer heute versandten Mitteilung. Vergleichszahlen liefern die Analysten aber nicht.

IHS Markit führt die Kostensteigerung im Vergleich auf die größere Speicherkapazität des iPhone 7 (32 GB bis 256 GB statt 16 bis 128 GB), trotz des Preisrückgangs für NAND-Flash-Speicher in den vergangenen zwölf Monaten. Die Ausführungen ins glänzendem Diamantschwarz kommen den Hersteller wegen des aufwändigeren Zusatzprozesses in der Fertigung ebenfalls teurer, so die Marktbeobachter.

Presseschau iPhone 7 (Plus)
The Verge: Phänomenal, aber unvollständig
"The entire time I was using the iPhone 7, I felt like I had a prototype of next year’s rumored drastic iPhone redesign disguised as an iPhone 6. All those bold bets on the future are legitimately exciting, but here in the present using the iPhone 7 in a case feels a lot like using a iPhone 6S with a weirder home button and more adapters."
Recode: Ein nicht ganz so überzeugendes Upgrade.
You won’t go wrong buying the iPhone 7 if you can tolerate the earbud issue, especially if you’re on an installment plan like Apple’s that just gets you a new iPhone every year. You could get the iPhone 7 and then the big redesign next year, as long as you keep paying the monthly fee. But despite the undisputed improvements, this new iPhone just isn’t as compelling an upgrade as many of its predecessors. Some might want to wait a year for the next really big thing — and maybe a better audio solution to boot.
Wall Street Journal: Das Upgrade wert
"Apple’s $650 iPhone 7 and $770 iPhone 7 Plus aren’t the holographic teleporting hoverphones of my dreams. But they fix much of what has long ailed the iPhone—and that’s reason enough to get over the headphone thing and upgrade."
Engadget: Sehr gute, aber nicht bahnbrechende Geräte
"No matter how good the iPhone 7 and 7 Plus are (answer: very, very good), Apple already has us all wondering what next year's iPhone is going to be like."
Wired: Nicht atemberaubend von Design und Features, aber noch immer ein fantastisches Telefon
So, no, the iPhone 7 won’t blow your mind with its design or features. It’s still a fantastic phone. And philosophically, it feels like Apple is throwing open a door. The iPhone 7 might not be a revolution, but it might be the catalyst for lots of them. Your phone will be better in a few months, and even better a few months after that. And wouldn’t that be exciting?
Ars Technica: Wie eine gute Suppe - mit einem Haar darin
"The iPhone 7 is a very good phone with the sorts of logical, useful upgrades that Apple typically delivers with new hardware.
New York Times: Nur marginale Verbesserungen zum Vorgänger
"If you own an iPhone that is at least two years old, the decision is obvious: The iPhone 7 and 7 Plus are great upgrades. But if you just bought the iPhone 6S last year, the improvements will be incremental, and you may want to save your money for the next iPhone."
SPON (Matthias Kemp): Kaufen, kaufen, kaufen
"Auch wenn die neuen Modelle optisch zunächst nicht von den alten zu unterscheiden sind, unter der Aluminiumhülle hat sich einiges getan. Dass die iPhones jetzt wasser- und staubdicht sind, ist eine willkommene Neuerung, die neuen Kameras eine spürbare Verbesserung. Beim iPhone 7 Plus eröffnet die Zoomfunktion ganz neue Möglichkeiten."

Chipnetworks: iPhone 7 kostet Apple 292 Dollar

Auch Chipnetworks geht beim iPhone 7 von einer Steigerung der Material- und Produktionskosten für Apple aus, kommt aber auf höhere Gesamtkosten als IHS Markit. Neben den Speichermodulen liege dies vor allem an den Basisband-Teilen (Apple A10 und Intel-Modem PMB9943 LTE). Das Display koste Apple dagegen beim iPhone 7 weniger als vor einem Jahr beim iPhone 6S, weil auch hier inzwischen die Preise gefallen sind.

Weitere signifikante Neuerungen des iPhone 7 sind unter anderem ein helleres Display, das zwei Farbbereiche unterstützt, ein statischer Home-Button, eine Kamera mit größerer Blende und optischer Bildstabilisierung (OIS) und ein neues Antennen-Design. Beim Phablet-Modell iPhone 7 Plus, das IHS Markit noch nicht untersucht hat, kommt noch die Dual-Kamera hinzu. Auf eine Klinkenbuchse für Kopfhörer verzichtet Apple, um das Gehäuse des neuen iPhone von innen gegen das Eindringen von Wasser zu sichern sowie eine größere Taptic Engine und einen größeren Akku einzubauen.

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