Die Firmware 2.0.2 des iPhones hat ein massives Sicherheitsproblem. Hacker können mühelos den Passwortschutz umgehen und in das Favoriten-Menü des Apple-Handys gelangen. Dort können sie Kontakte durchsehen oder E-Mails mit geheimen Firmeninformationen lesen.
Drei Tastendrücke und die Codesperre beim iPhone ist ausgehebelt: einmal den Notrufknopf betätigen und dann noch zweimal auf die Home-Taste drücken. Schon ist der Passwortschutz umgangen und alle Anwendungen stehen zur Verfügung.
Apple hat das "kleinere Sicherheitsproblem beim iPhone" mittlerweile bestätigt. Das Unternehmen hat auch Besserung versprochen. Noch im September soll es ein Software-Update geben. Wann genau das sein soll, ist aber noch unklar.
Apple empfiehlt bis dahin, den Home-Button neu zu belegen - zum Beispiel mit der iPod-Funktion. Die Codesperre kann zwar so immer noch ausgetrickst werden. Hacker landen aber nicht mehr bei den Favoriten mit den sensiblen Daten.
Dem Marktforscher Gartner geht der Vorschlag von Apple nicht weit genug. Bis das Sicherheitsproblem behoben ist, sollten Firmen zu drastischeren Mitteln greifen. Mitarbeiter, die das iPhone beruflich nutzen, müssen eine Vereinbarung unterschreiben. Darin verpflichten sie sich, Sicherheitsstandards einzuhalten. Das ist zwar unpopulär, aber nötig um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden.
Ausnahmen von Compliance bestätigen lassen
Wenn ein Unternehmen auf eine strenge Compliance bei mobilen Geräten besteht, sollten sich Nutzer bewusst machen: Es kann immer zu Verspätungen kommen, bis ein Problem wie das beim iPhone gelöst wird. Wer bis dahin nicht auf sein Apple-Handy im Job verzichten will, sollte sich die Nutzung vom Management absegnen lassen.
Grundsätzlich sollten Hersteller wie Apple mehr in die Pflicht genommen werden, rät Gartner. Steigt der Druck von Seiten der Kunden, ist die Behebung eines Fehlers nur noch eine Sache von Tagen und nicht von Wochen.