Wie seit der Vorstellung des iPhone im Jahr 2007 hält Apple auch diesmal den Jahreszyklus ein und stellt neben einem neuen iPhone-Modell auch eine aktuelle iOS-Version vor. Die leichte Verspätung ist vermutlich mit dem parallelen Start von Apples lange erwartetem Online-Dienst iCloud zu erklären, viele der neuen iOS-Funktionen lassen sich mit iCloud koppeln.
Mehr zu iOS 5
Weitere Funktionen des iOS 5 haben wir ausführlich im Artikel "Neue Funktionen in iOS 5" behandelt.
Wie genau die Anbindung des mobilen Betriebssystem mit iCloud funktioniert, finden Sie im Ratgeber "iCloud kommt mit iOS 5".
Über weitere Funktionen der iCloud informieren Sie sich auf unseren Übersichtsseite.
Auch diesmal kommen die beiden aktuellen iPhone-Modelle in den Genuss des neuen iOS, also iPhone 4 und 3GS, dazu die iPod-Touch-Modelle der dritten und vierten Generation, beide iPads sowie das Apple TV 2. Das neue iPhone sowie andere kommende iOS-Geräte werden iOS 5 natürlich auch nutzen, sogar vorinstalliert mit der Firmware in den Handel kommen. Alle anderen Anwender müssen iOS 5 ein letztes Mal über iTunes an Mac oder PC auf das iPhone bringen. Beginnend mit iOS 5, bietet Apple Updates "PC free" an, das heißt über eine Wi-Fi-Verbindung - komplett ohne iTunes und lediglich als Option für Benutzer, die keinen PC besitzen oder einsetzen möchten.
Altlasten auf dem iPhone entsorgen
Das Update zu iOS 5 lässt sich - wie bisher auch - mit einem Klick erledigen. iTunes meldet die Verfügbarkeit der neuen Firmware, ein Klick auf den Update-Button startet den Download der Firmware und deren Installation. Alles verläuft automatisch, nach dem Download ist das Update in wenigen Minuten erledigt, wenn der Benutzer diese Option wählt.
Von dieser einfachen Variante sollte man jedoch Abstand nehmen. Wie jeder Computer sammelt auch das iPhone im Laufe der Zeit haufenweise Voreinstellungsdateien und Einstellungen aller installierten Apps. Bevor Sie sich an das Update der Firmware machen, sollten Sie auf dem iPhone alle installierten Apps durchforsten und prüfen, ob sie überhaupt benötigt werden. Hat man eine App das vergangene Jahr nicht genutzt, kann man sie jetzt einfach löschen. Dabei löscht das iPhone nicht nur die eigentliche App, sondern auch alle Einstellungsdateien und Dokumente, die mit der App erstellt wurden. Dank iCloud lassen sich einmal erworbene Apps via PC oder iPhone jederzeit wieder laden, falls man ein Progrämmchen später wieder benötigt. Die einmal gelöschten Einstellungen sind nach dem Entfernen allerdings unwiederbringlich verloren. Noch unter iOS 4 sollten Sie zunächst Hausputz erledigen.
Wiederherstellen statt Update
Nachdem das iPhone von nicht mehr benötigten Apps befreit ist, synchronisieren Sie es über iTunes mit dem PC oder Mac. Dabei wird der letzte Status samt aller Einstellungen per Backup automatisch gespeichert. Bietet iTunes jetzt iOS 5 an, haben Sie drei Möglichkeiten der Aktualisierung. Dabei sollten Sie die vermeintlich einfachste - das bereits genannte Update - nicht wählen.
Als Grund sei an dieser Stelle das Update von iOS 3 auf iOS 4 im vergangenen Jahr angeführt. Wer hier "Update" wählte, musste, ohne es zu wissen, auf ein wichtiges Feature des iPhone 3GS und des Ur-iPad verzichten: die hardwareseitige Verschlüsselungstechnologie. Voraussetzung für deren Nutzung war die Anpassung des Speichersystems, genau das fand beim normalen Update nicht statt. Diese Tatsache wurde allerdings erst vor wenigen Monaten bekannt, Apple erklärt das in der "Information zur Datenschutzfunktion".
Zur Zeit des Updates im letzten Sommer hatte Apple nicht auf dieses Problem hingewiesen. Wir raten Benutzern deshalb zu einem Umweg, der ein paar Minuten mehr Zeit in Anspruch nimmt. Wählen Sie statt "Update" die Option "Wiederherstellen". Dabei wird das iPhone komplett gelöscht und die neue Firmware installiert. Nach der erfolgten Wiederherstellung lassen sich die Daten aus einem Backup wiederherstellen - dem Backup, das Sie beim Synchronisieren vor der Wiederherstellung angelegt haben.
Auf diese Weise werden alle Daten wieder auf das iPhone übertragen, vorher aber eventuell notwendige Arbeiten am System durch die Wiederherstellung erledigt. Die dritte Option wäre die Einrichtung als neues iPhone. Der Weg wird auch Clean Install genannt, da keine Altlasten bleiben. Allerdings sind alle Einstellungen neu vorzunehmen. Der von uns empfohlene Weg ist ein guter Kompromiss.
Grundeinstellungen während und nach dem Update
Ist iOS 5 installiert und über iTunes einmal mit dem PC oder Mac synchronisiert, gilt es, die Funktionalität den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Wir zeigen im Folgenden, welche Möglichkeiten der Nutzung von iOS 5 und iCloud zur Verfügung stehen und welches die besten Einstellungen für das iPhone und die im Lieferumfang enthaltenen Apps sind.
Apps löschen, iPhone synchronisieren
Bevor Sie Ihr iPhone auf iOS 5 aktualisieren, löschen Sie zunächst alle Apps, die Sie nicht mehr benötigen oder nie nutzen. Das funktioniert direkt am iPhone oder über iTunes. Dabei werden neben den Apps auch zur App gehörige Voreinstellungen und Dokumente mit gelöscht. Im Anschluss synchronisieren Sie iPhone und iTunes, das Programm legt ein Backup mit den letzten Änderungen auf dem PC beziehungsweise Mac ab.
Wiederherstellung
Steht die neue Firmware iOS 5 für das iPhone zur Verfügung, wählen Sie in iTunes nicht die Option "Aktualisieren", sondern "Wiederherstellen". Falls nicht geschehen, bietet iTunes ein Backup der Daten an. Nach der erfolgten Wiederherstellung wird das iPhone aktiviert, im Laufe der folgenden Einrichtung können Sie die Daten aus dem erstellten Backup zurück auf das iPhone übertragen lassen.
Ersteinrichtung am iPhone
Anders als bisher erfolgt die Aktivierung und Ersteinrichtung unter iOS 5 direkt am iPhone. Nachdem die neue Firmware übertragen wurde, startet die Einrichtung automatisch. Sie werden Schritt für Schritt durch den Prozess geleitet. Lassen Sie iPhone und Mac beziehungsweise PC verbunden und iTunes geöffnet.
Die erste Synchronisierung beziehungsweise das Restore des Backups sollte per USB-Verbindung erfolgen. Später können Sie dann für die Synchronisation aus drei Optionen wählen. Während der Ersteinrichtung melden Sie sich auch mit Ihrer Apple ID an. Falls Sie noch keine Apple ID haben, lässt sie sich erstellen.
Synchronisation
Schon lange forderten Benutzer, die Synchronisation mit iTunes auch ohne Kabelverbindung erledigen zu können. Mit iOS 5 kommt Apple dem Wunsch nach. Bei angeschlossenem iPhone ist dazu in iTunes unter "Übersicht > Optionen" die Checkbox für Wi-Fi-Sync zu aktivieren. Ist das iPhone im lokalen Wi-Fi-Netzwerk per Netzteil mit Strom versorgt, wird die Synchronisierung automatisch einmal am Tag erledigt, sie lässt sich auch manuell am iPhone starten über "Einstellungen > Allgemein > iTunes WLAN Sync". Natürlich muss dazu der Mac oder PC im lokalen Netzwerk eingeschaltet sein, mit dem das iPhone synchronisiert werden soll.
Mit iCloud bekommen Sie eine dritte, völlig neue Option zum Synchronisieren der Daten. Dabei werden die Daten Ihres iPhone automatisch mit iCloud synchronisiert. Zur Nutzung der Option müssen Sie einen kostenlosen iCloud-Account eingerichtet haben, unter "Speicher & Backup" in den Einstellungen zu Ihrem iCloud-Mail-Account finden Sie die Synchronisationsoption. Ist die gewählt, wird keine automatische Synchronisation mit iTunes mehr durchgeführt, sie kann aber manuell erfolgen. Sie sollten iCloud und manuelles Wi-Fi-Backup nutzen.
Neue Grundeinstellungen unter iOS 5
Unter "Einstellungen" findet sich nicht nur die Basiskonfiguration, auch das Verhalten der installierten Apps lässt sich hier bestimmen. Unter "Ortungsdienste" kann man wie schon unter iOS 4 festlegen, welche Apps die Ortungsfunktion des iPhone nutzen dürfen. Nach "Locationgate", der Datensammlung durch Apple, hat der Hersteller den Punkt um "Systemdienste" erweitert. Hier lässt sich festlegen, welche Systemdienste Ortungsfunktionen nutzen dürfen. Unter "Allgemein > Benutzung" wird der belegte Speicherplatz durch Apps dargestellt, dazu der bei iCloud. Assistive Touch erlaubt die Bedienung fast aller Funktionen über Gesten. (Macwelt)