TCO-Analyse-Appell

Ist Kubernetes sein Geld wert?

Kommentar  von David Linthicum
Es ist das schmutzige, kleine Geheimnis der Cloud-Welt: Container-Workloads werfen eine höhere Total Cost of Ownership auf als sie sollten.
Auf dem falschen Dampfer?
Foto: Robert Mandel | shutterstock.com

Ich sage es jetzt einfach ganz direkt: Wenn man sich die Total Cost of Ownership (TCO) von Kubernetes einmal genauer ansieht, bieten traditionellere Entwicklungsmethoden immer noch überzeugende Vorteile. Wenn Sie sich jetzt eventuell fragen: "Was läuft mit dem Linthicum nur falsch?" - lassen Sie mich erklären (wie ich zur anfänglichen Behauptung komme).

Ich nutze Container und Kubernetes schon, seitdem sie vor etlichen Jahren erstmals auf der Bildfläche der Cloud-Computing-Szene erschienen sind. Ich habe zudem mit der Technologie zahlreiche skalierbare Systeme in Public Clouds entwickelt. Von daher weiß ich, dass sie funktioniert - und zwar gut. Zu gut, denn das führt leider dazu, dass sie im Übermaß eingesetzt wird. Das kommt (unter anderem) davon, dass sich Systementwickler lieber davon inspirieren lassen, was gerade "cool" ist, anstatt die Lösung zu finden, die den größten Mehrwert für das Business liefert. Das Resultat: Millionenbeträge werden durch architektonische Fehler verbrannt. Höchste Zeit, es besser zu machen.

Kubernetes - worauf es ankommt

Die folgenden Punkte können auf Sie, respektive Ihr Unternehmen zutreffen - oder auch nicht. "Es kommt darauf an", mag vielen wie eine allgemeingültige Ausrede erscheinen, ist mit Blick auf Kubernetes aber eben oft die richtige Antwort: Sie sollten jeden Workload und jeden Datensatz evaluieren - egal, ob Sie in die Cloud migrieren oder neue Systeme aufbauen. Es kommt darauf an, die besten technologischen Lösungen für Ihre individuellen Bedürfnisse einzusetzen. Dabei sollten Sie bedenken:

Darum TCO-Analyse!

Eine ordentliche TCO-Analyse ist etwas, das mit Blick auf Kubernetes und Container in vielen Fällen nicht stattfindet. Die Unternehmen, die sich für die Technologie entscheiden, haben in vielen Fällen keinen Überblick über die Kompromisse, die sie dafür eingehen müssen. Wenn auf Nachfragen zu den Benefits traditioneller Entwicklungsansätze nur leere Blicke und Schweigen folgen, ist das ein Anzeichen dafür, dass die TCO-Analyse ausfallen musste.

Die Komplexität und die Kosten die entstehen, wenn eine Kubernetes-Umgebung gemanagt werden muss, machen klar, dass traditionelle Entwicklungs- und Deployment-Methoden immer noch eine Daseinsberechtigung haben. Gerade Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen müssen tatsächlich auf die Gesamtbetriebskosten achten. Und das Geld, das für Kubernetes-basierte Systeme ausgegeben wird, wird an anderer Stelle möglicherweise viel dringender benötigt. Ich für meinen Teil kenne keine einzige IT-Organisation, die über unbegrenztes Budget verfügt und nach Lust und Laune mit sämtlichen neuen Technologien experimentieren kann. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.