Server-Virtualisierung

IT-Admins kennen Lizenz-Verträge nicht

14.09.2011 von Andreas Schaffry
Unkenntnis über die genutzten Lizenzen herrscht insbesondere in virtualisierten Server-Landschaften. Das kann rechtliche Konsequenzen haben.

CIOs können durch die effektive und vollständige Verwaltung und Kontrolle von Software-Lizenzen geschickte Lizenzierungsmodelle mit den Herstellern aushandeln und so IT-Kosten senken. Zugleich erhalten sie dadurch eine transparente Sicht auf alle genutzten Lizenzen und stellen so eine rechtskonforme Lizenznutzung sicher. Wird Software unberechtigt genutzt, weil Lizenzen dafür fehlen, kann dies im schlimmsten Fall saftige Schadensersatzklagen der Hersteller nach sich ziehen.

Stiefkind Lizenz-Management

Obwohl IT-Verantwortliche und IT-Administratoren - neben der Geschäftsleitung - lizenzrechtlich mit in der Verantwortung stehen, ist diesen die Bedeutung einer richtigen und vollständigen Lizenzierung bislang wenig bewusst.

Wenn IT-Verantwortliche die Lizenzverträge für die eingesetzten Applikationen nicht kennen, leidet das Lizenz-Management.
Foto: Insight Technology

Nur die Hälfte der IT-Verantwortlichen kennt tatsächlich alle Lizenzverträge ihres Unternehmens mit den Herstellern der jeweils eingesetzten Business-Software. Das ergab eine Online-Umfrage des IT-Lösungsanbieters Insight Technology Solutions unter 250 IT-Administratoren aus mittelständischen deutschen Unternehmen.

Zwei Königskinder: Lizenz- und Virtualisierungsstrategie

Unkenntnis herrscht unter IT-Admins auch beim Lizenz-Management von Business-Applikationen, die in einer virtualisierten Serverumgebung laufen. Nur 40 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass die Lizenzbedingungen für alle Anwendungen im Bereich der Server-Virtualisierung kennen.

Besonders beim Betrieb von Applikationen in virtuellen Server-Landschaften tappen IT-Admins im Dunkeln wenn es um die genutzten Software-Lizenzen geht.
Foto: Insight Technology

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der strategischen Lizenzplanung. 49 Prozent der Umfrageteilnehmer teilten mit, dass in ihrer Firma ein Abgleich zwischen der Virtualisierungs-Strategie auf der technischen Ebene und die Lizenzstrategie auf der kaufmännischen Ebene erfolgt. 14 Prozent berücksichtigen dies nur bedingt bei der Lizenzplanung. Immerhin 37 Prozent teilten mit, es gäbe überhaupt keine Wechselwirkungen zwischen der Lizenz- und der Virtualisierungs-Strategie.

Software-Installation ohne Wissen der IT

Allerdings sind Probleme bei der Software-Lizenzierung nicht immer und ausschließlich den IT-Verantwortlichen anzulasten, wie eine weitere Umfrage von Insight herausfand. So nutzen aktuell mehr als 15 Prozent der deutschen Arbeitnehmer Software-Anwendungen auf ihrem Desktop, die sie eigenhändig und ohne Wissen der IT-Abteilung aufgespielt haben. Zwölf Prozent der Arbeitnehmer haben auf ihren Desktops regelmäßig oder ab und zu Programme ohne Genehmigung der IT-Abteilung installiert, rund fünf Prozent einmal.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.