Die E-Mail hat sich schnell zu der Killer-Applikation im E-Business entwickelt, begründet Datamonitor-Analyst Ian Williams das Streben der Firmen nach sicherer E-Mail-Kommunikation. Schließlich hat hier jede Störung Auswirkungen auf die Produktivität des gesamten Unternehmens.
Doch noch immer müssen sich Firmen mit Problemen wie Spam herumschlagen. Nach wie vor gehen zwischen 60 und 80 Prozent aller verschickten E-Mails auf das Konto von Massenversendern. Gesetze haben dem bisher kaum Einhalt bieten können. Firmen müssen mit diesen Schwierigkeiten also weiterhin selbst fertig werden – und der Markt für Lösungen, die sichere E-Mail-Kommunikation versprechen, legt kräftig zu.
Sein Volumen wird bis 2008 von den 2004 gemessenen 1,1 Milliarden US-Dollar auf dann 2,87 Milliarden ansteigen. Hochgerechnet bedeutet das jährliche Wachstumsraten von 26 Prozent. In diesen Zahlen sind alle Angebote, die Viren und Spam bekämpfen oder Inhalte filtern, mit berücksichtigt.
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass innerhalb des Gesamtmarkts deutliche Verschiebungen zu erwarten sind. So wird der Marktanteil traditioneller Software-Lösungen von bisher zwei Dritteln innerhalb der nächsten drei Jahre auf 42 Prozent sinken.
Service-Modelle im Kommen
Beste Perspektiven sagt Williams dagegen den Anbietern von extern erbrachten Sicherheits-Services voraus. Für die Kunden ein attraktives Modell: Sie müssen keine internen Ressourcen mehr bereithalten oder zusätzliche Elemente in die Infrastruktur der Mail-Netzwerke integrieren.
In den nächsten drei Jahren wird dieser Services-Markt jährlich um rund 44 Prozent wachsen und 2008 ein Volumen von fast einer Milliarde Dollar erreichen. Sowohl kleine und mittlere, als auch weltweit agierende Konzerne treiben dieses Wachstum. Anfängliche Bedenken, die Kontrolle über die Sicherheits-Systeme abzugeben, haben sich nach Williams Einschätzung mittlerweile gegeben. Schließlich hätten die Anbieter ihre Services in der zweiten Generation mit zusätzlichen Funktionalitäten ausgestattet. Auch das Auftreten neuer Akteure wie Symantec oder Black Spider sorgt bei den Firmen für größeres Vertrauen in solche Angebote.
Grund zu Optimismus haben der Studie zufolge auch Anbieter von Hardware-basierten Lösungen, wie etwa Ironport oder Ciphertrust. Deren Lösungen eignen sich für Firmen, die das Thema E-Mail-Sicherheit weiterhin intern betreuen möchten aber den Aufwand einer Software-Implementierung scheuen.
Leichtere Implementierung
Auf den angebotenen Maschinen ist in den meisten Fällen die notwendige Software bereits vorinstalliert. Die Kunden müssen sich nicht mehr selber darum kümmern, verschiedene Sicherheits-Anwendungen in einem System zu vereinen. Die Integration in die bestehende Infrastruktur fällt leichter, Kosten für den laufenden Unterhalt sind geringer. Anbieter dieser Lösungen können mit verlockenden Return on Investment (ROI)-Berechnungen punkten.
Firmen, die solche Systeme neben traditionellen Software-Lösungen verkaufen, berichten, dass sie mittlerweile bis zu 70 Prozent des Umsatzes mit den Hardware-Angeboten erwirtschaften. Datamonitor rechnet für die nächsten drei Jahre hier mit jährlichen Wachstumsraten von 32 Prozent. Das bisher mit 224 Millionen Dollar eher magere Marktvolumen wird demnach bis 2008 auf stattliche 700 Millionen Dollar zulegen.