Die Analysten waren vom IT-Dienstleister ILOG auf das Thema Business-/IT-Alignment in der deutschen Finanzbranche angesetzt worden. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) gibt an, die IT sei nicht flexibel genug, um die Geschäftsanforderungen angemessen abzubilden. 38 Prozent erklären sogar, sie müssten die Geschäftsprozesse der IT anpassen, nicht umgekehrt.
User fühlen sich wegen langsamer Systeme bei der Arbeit behindert
Rund die Hälfte (49 Prozent) der Studienteilnehmer moniert die hohen Kosten für die Systeme. Und 38 Prozent der User fühlen sich durch die Langsamkeit der IT-Systeme in ihrem Arbeitsalltag behindert.
Andererseits: Die Entscheider in den befragten Banken und Versicherungen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht auf dem neuesten Stand zu sein. Als Königsweg aus der Misere raten IT-Dienstleister zu service-orientierten Architekturen. Fast sieben von zehn Befragten (68 Prozent) geben in der Studie jedoch an, noch nie etwas von SOA gehört zu haben.
Und obwohl die Diskussion um SOA bereits seit mehreren Jahren geführt wird, hat nur einer von hundert Studienteilnehmern eine entsprechende Strategie aufgesetzt.
Das ist umso erstaunlicher, als die Bedeutung der IT von den Banken und Versicherungen überhaupt nicht angezweifelt wird. Schließlich erklären 97 Prozent der Befragten, dass die IT beim Erreichen ihrer Abteilungsziele "eine wichtige Rolle" spielt.
Die Studie ist eine weitere Bestätigung dafür, dass die Entscheider in Banken und Versicherungen in Sachen SOA zurückhaltender sind, als es Anbieter und Entwickler erwartet haben. So macht zum Beispiel auch das Forschungszentrum E-Finance-Lab Lobbyarbeit für die service-orientierten Architekturen. Hinter dem Forschungszentrum steht ein Zusammenschluss aus Universitäten und Banken, aber auch IT-Unternehmen wie IBM, Microsoft oder T-Systems.
Vanson Bourne hat für die Analyse im Auftrag des Software-Unternehmens ILOG mit mehr als 140 Unternehmen gesprochen.