Gemäß der Studie "IT-Budget 2004" werden die öffentlichen Ausgaben für IT-Projekte im Jahr 2005 zurückgehen. Gut zwei von drei der befragten Behörden gaben an, dass Geldmangel der Grund für verringerte IT-Investitionen sei. Die deutschen Stadtkämmerer suchen daher zunehmend nach neuen Geldquellen. Ein Ausweg könnte wieder einmal eine Lösung aus den USA sein. Die dortigen Behörden beauftragen private Unternehmen, die für jede Online-Transaktion Geld kassieren bzw. Servicegebühren erhalten. Hierzulande werden Behörden-Websites bis jetzt noch ausschließlich mit Steuergeldern finanziert.
Die profitablen amerikanischen E-Government-Portale finanzieren sich außerdem durch Kooperationen mit der Wirtschaft (Public-Private-Partnerships). Damit wird in den USA die Gewinnschwelle teilweise bereits im ersten Jahr überschritten. Um mit amtlichen Internetseiten Geld zu verdienen, stellen die privaten Anbieter häufig nachgefragte staatliche Dienstleistungen gegen eine erhöhte Gebühr online zur Verfügung. Hierfür eignen sich beispielsweise Datenbankabfragen wie Auskünfte aus Melde- oder Gewerberegistern, einfache Genehmigungsverfahren oder Geodaten.
Deutschland hingegen setzt beim Thema E-Government bisher auf das so genannte Public Funding. Ausschließlich die öffentliche Hand trägt die Kosten für die Internetauftritte ihrer Behörden. Doch angesichts steigender Betriebskosten und geringer Abrufzahlen - jeder Bundesbürger ist im Jahresschnitt nur rund zweimal auf einem Amt - laufen viele Projekte ins Leere.
Das Ziel, Formulare online auszufüllen und abzuschicken, kann nur dann erreicht werden, wenn komplette Arbeitsabläufe umgestaltet werden. Die hierfür notwendigen Investitionen in ein transaktionsbasiertes E-Government werden aber erst mittelfristig wieder eingespielt. Kleineren und mittelgroßen Kommunen empfiehlt Mummert daher, sich in einem Portalverbund zusammenschließen. So könnten sie finanzielle Engpässen Vermeiden. Die Einbindung einer Stadt oder Gemeinde in ein bereits bestehendes überregionales System spart erhebliche Kosten.
Die Studie beruht auf einer Online-Befragung unter 496 IT-Managern und IT-Verantwortlichen aus deutschen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen.
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