IT-Einkauf 2008: Die Frage ist nicht, was ein CIO gern hätte, sondern, was er wirklich braucht. Die Etats dürften bei weltweit tätigen Unternehmen in diesem Jahr um etwa fünf bis sieben Prozent unter denen des Vorjahres bleiben, wie die Analysten von Goldman Sachs voraussagen.
Dabei beobachtet Goldman Sachs den Total IT Spending Index (Gehälter, Services, Wertminderung, Nutzung u.a.) und den Tech Capital Spending Index (Ausstattung und Software) für jedes Quartal. Die Total Spendings zeigen aktuell immerhin einen leichten Aufwärtstrend, während die Weichen beim Tech Capital auf Talfahrt stehen.
In ganzen Zahlen: Die Total IT Spendings erreichen im Juli einen Wert von 53,5 Punkten nach 51,5 im April. Die 50 markiert die Linie, oberhalb derBudgets wachsen. Das Tech Capital liegt nun bei 58 Punkten nach 60 in den ersten drei Monaten.
Zum Vergleich: Vor rund einem Jahr maß der Total IT Spending Index 65 Punkte und der Tech Capital Spending Index 62,5.
IT-Entscheider ziehen zwei Konsequenzen: Beim Einkauf wird der Preis gedrückt, wo es nur geht. Goldman Sachs lapidar: Statt "best of breed" werden jetzt "good enough"-Substitute angeschafft. Und die Prioritäten der CIOs konzentrieren sich auf Einsparmöglichkeiten.
Diese sehen die Befragten vor allem bei der Hardware (47 Prozent der Nennungen) und bei der Unterstützung durch externe IT-Profis (42 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen Kommunikation/Netzwerke (24 Prozent) sowie Software-Lizenzen (21 Prozent).
Die Analysten finden es denn auch logisch, wie CIOs in den kommenden zwölf Monaten ihre Prioritäten setzen: Ganz oben steht Server-Virtualisierung - weil die Befragten sich davon Kostensenkungen versprechen, wie Goldman Sachs vermutet. Es folgen Server-Konsolidierung und allgemeinem "Cost Cutting".
Outsourcing nicht als Kostensenker anerkannt
Die BWL-Seite der IT rangiert in der aktuellen Umfrage nicht so weit oben. So liegt Business Intelligence auf Platz sechs, Business Process Management erreicht Platz 13 und Compliance Rang 16. Die Analysten greifen das Beispiel ERP-Software heraus und zeigen dessen Entwicklung auf. Wurde ERP in den vergangenen drei Umfragen auf die Plätze drei, sechs und zwei gesetzt, liegen solche Lösungen jetzt auf Rang elf.
Auslagern scheint nicht als probates Mittel zur Kostensenkung zu gelten: Nur Platz 27 für Business Process/IT Outsourcing und Platz 33 für das Auslagern der Software-Entwicklung.
Goldman Sachs dokumentiert diese Daten in der Studie "IT Spending Survey: Caution evident, but some stability at low levels". Dafür wurden 100 IT-Entscheider aus weltweit tätigen Konzernen befragt.