Da knallten die Korken schon vor Silvester: "Der Bitkom-Index steigt im vierten Quartal 2010 auf 69 Punkte, den höchsten Wert seit Einführung des Stimmungsbarometers im Jahr 2001", berichtet der Branchenverband (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) aus Berlin. Die Stimmung in der Hightech-Branche sei "so gut wie seit Jahren nicht mehr".
In Zahlen heißt das: 84 Prozent der vom Verband befragten Unternehmen rechnen 2011 mit steigenden Umsätzen. Neun Prozent halten eine Stagnation für realistisch. Nur eine Minderheit von sechs Prozent zeigt sich pessimistisch und erwartet sinkende Umsätze.
Auch hierbei spielt eines der großen Themen 2010 eine Rolle: Cloud Computing. "Cloud Computing wird in den nächsten Jahren erhebliche zusätzliche Investitionen anstoßen und die Etablierung ganz neuer Geschäftsmodelle und Dienstleistungen mit sich bringen", sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Der Verband schätzt, dass der Markt für Cloud Computing von 1,1 Milliarden Euro derzeit auf gut acht Milliarden Euro im Jahr 2015 steigt.
In der Hardware-Sparte setzen die Hersteller - trotz des Preisdrucks, mit dem sie seit Jahren zu kämpfen haben - auf neue Geräte wie Tablet-PCs und All-in-one-Computer. Das trage zur guten Stimmung bei, so der Bitkom.
Der Optimismus wirkt sich auch auf die Personalpolitik aus. Zwei Drittel der Unternehmen wollen im kommenden Jahr neue Mitarbeiter einstellen. Dabei gibt es nach den Zahlen des Bitkom schon jetzt etwa 28.000 offene Stellen für IT-Fachleute in der deutschen Wirtschaft. Der Fachkräftemangel dürfte sich also verschärfen.
Zuwanderung von Spitzenkräften gefordert
Scheer fordert daher eine geregelte Zuwanderung von Spitzenkräften. "Seit Jahren diskutiert die Politik ergebnislos darüber, 2011 müssen verbindliche Regelungen her", sagt der Bitkom-Präsident.