Im ersten Quartal 2022 lag das SDax-Unternehmen bei Umsatz und Gewinn deutlich über den Werten aus dem Vorjahr und konnte auch das starke Vorquartal noch toppen. Seine im April 2022 angehobene Prognose bestätigte das Unternehmen.
Anleger zeigten sich erfreut: In einem starken Gesamtmarkt legte die Nagarro-Aktie bis zum frühen Nachmittag am 13. Mai 2022 um mehr als vier Prozent zu. Damit grenzte das Papier seine Verluste der vergangenen Monate zumindest etwas ein - seit dem Jahreswechsel 2021/2022 steht noch ein Minus von 37 Prozent zu Buche.
Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum auch dank Zukäufen um 60 Prozent auf 185,5 Millionen Euro, wie Nagarro am Freitag in München mitteilte. Besonders kräftig wuchsen die Erlöse im größten Segment Automotive, Fertigung und Industrie. Achtzig Prozent höher als im Vorjahr fielen die Erlöse dabei auf dem nordamerikanischen Markt aus, der mittlerweile wichtigsten Region.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 56 Prozent auf fast 29 Millionen Euro. Höhere Lohnkosten sowie die Einarbeitung neuer Mitarbeiter hätten das Ergebnis belastet, hieß es vom Unternehmen. Kosten für Geschäftsreisen und Betriebsräume seien hingegen geringer ausgefallen. Die bereinigte operative Marge ging um 0,4 Prozentpunkte auf 15,6 Prozent zurück. Unter dem Strich blieben 13,9 Millionen Euro als Gewinn hängen nach 7,7 Millionen im Vorjahr.
Der IT-Dienstleister habe erneut sehr stark abgeschnitten, schrieb Analyst Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies. Trotz gesamtwirtschaftlicher Unsicherheiten habe der Umsatz durch die Bank weiter angezogen. Ein starkes Signal sei, dass sich die operative Ergebnismarge wieder auf dem mittelfristigen Zielniveau bewege. Dies unterstreiche die Fähigkeit des Unternehmens, den Effekt stark steigender Löhne durch höhere Preise wettmachen zu können.
Mit dem Zahlenwerk sieht sich das Unternehmen auf Kurs zu den Jahreszielen, die der Vorstand erst im April erhöht hatte. Demnach sollen die Erlöse 2022 auf rund 770 Millionen Euro gesteigert werden, nach 546 Millionen 2021. Die Bruttomarge soll weiter bei 28 Prozent liegen. Bei der bereinigten Marge zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bleibt es bei den angepeilten 14 Prozent. Mittelfristig will das Unternehmen hier eine Profitabilität im Bereich von 15 Prozent erreichen. (dpa/rw)