Deutsche Berufsanfänger im IT-Bereich befinden sich neben der Schweiz in der Gruppe der europäischen Spitzenverdiener. Auffällig sind jedoch die regionalen Unterschiede. Während Deutsche mit 41.000 Euro und Schweizer sogar mit 47.000 Euro Grundgehalt pro Jahr rechnen können, liegt der Süden mit Spanien (24.000 Euro Grundgehalt/Jahr) und Italien (23.000 Euro Grundgehalt/Jahr) weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen.
Dies bedeutet Gehaltsunterschiede von bis zu 50 Prozent innerhalb Westeuropas. Noch stärker dürfte das Gehaltsgefälle ausfallen, würde Osteuropa mit in die Statistik einfließen. Bereits jetzt beeinflusse der Osten die gesamte europäische Gehaltsstruktur, so Towers Perrin. Nur so lasse sich beispielsweise das Minus von sechs Prozent der Österreicher gegenüber dem Vorjahr erklären.
Die Analyse spricht in diesem Zusammenhang vom "Tschechien-Syndrom": "Gut qualifizierte tschechische Ingenieure und Informatiker finden schon heute immer wieder einen guten Job in Wien und sorgen so für zusätzlichen Gehaltsdruck, da sie in der Regel billiger sind als ihre österreichischen Kollegen. Und spätestens nach der EU-Öffnung wird sich dieser Druck erhöhen", sagt Dirk Ewert von der Frankfurter Vergütungsberatung.
Ein weiterer Faktor für die Gehaltsentwicklung ist die Internationalisierung des Geschäfts. So erhöhen beispielsweise Schweizer Firmen den Druck auf ihre Bewerber, indem sie zunehmend Kandidaten aus den Nachbarländern einstellen, in denen die Gehälter - wie in Italien - deutlich unter Schweizer Niveau liegen. Das Resultat: Das Grundgehalt in der Schweiz sank um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Südländer indessen müssen mit niedrigeren Gehältern auskommen, da sich hier bisher keine nennenswerte IT- und TK-Industrie mit großen europa- oder sogar weltweiten Playern entwickeln konnte.
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