Die Markenfilm GmbH aus Wedel bei Hamburg hat mit einer Gesamtnote von 1,73 auf einer Skala von eins (sehr zufrieden) bis fünf (sehr unzufrieden) die zufriedensten IT-Anwender Deutschlands. Auf Platz zwei folgt die Wyeth Pharma GmbH mit Sitz in Münster. Der Hersteller der Spalt-Tablette rangiert mit einer Anwenderbeurteilung der Note 1,95 nur kurz hinter der durch Kino-Werbung bekannten Markenfilm (Note 1,73). Rang drei teilen sich mit exakt gleicher Punktzahl (2,13) die Stuttgarter Drees & Sommer AG, Spezialist für Projektmanagement, Immobilienberatung und Engineering, sowie das Bundesinstitut für Berufsbildung. Alle vier Gewinner liegen weit über dem Durchschnitt der Befragung, die sich in diesem Jahr mit einer Gesamtnote von 2,58 leicht gegenüber dem Vorjahr (2,73) verbesserte.
Die nach 2007 nun zum zweiten Mal vergebenen Auszeichnungen basieren auf der größten deutschen IT-Anwenderzufriedenheitsstudie, die das CIO-Magazin in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und dem Beratungshaus bgm entwickelt hat. An der Umfrage haben sich in diesem Jahr mehr als 16.000 Mitarbeiter in insgesamt 60 Unternehmen beteiligt. Gefragt wurde unter anderem nach "Allgemeiner Zufriedenheit", "Kommunikation und Zusammenarbeit", "Zufriedenheit mit Hard- und Software" sowie nach "Weiterbildung und IT-Qualifizierung".
Weiterbildung bleibt Sorgenkind
Wie schon 2007 zeigte sich das letztgenannte Thema als das schwierigste. Angebot, Qualität und Nutzen von IT-Schulungen rangieren mit einer Durchschnittsnote von 3,07 auf dem letzten Platz in der Anwender-Zufriedenheit. Professor Helmut Krcmar vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität München wies anlässlich der Preisverleihung im Düsseldorfer Interconti-Hotel darauf hin, dass das Thema IT-Weiterbildung gerne zwischen Personal- und IT-Abteilung hin- und hergeschoben wird. Krcmar zitierte aus der Doktorarbeit seines Mitarbeiters Matthias Mohr, der die Ergebnisse des IT Excellence Benchmark 2007 näher analysiert hat. "Entweder wird gar nicht oder viel zu unspezifisch geschult", bemängelte der Professor.
Neben den Preisen für die vier besten Anwenderunternehmen vergaben CIO-Magazin, TU und bgm in diesem Jahr auch vier Sonderpreise: Den ersten Preis in der Kategorie "Bester IT-Anbieter" sicherte sich das Unternehmen PricewaterhouseCoopers, das die Veranstalter aufgrund der IT-Affinität nicht zur Gruppe der reinen Anwenderunternehmen zählen. Einen Sonderpreis für die beste Rücklaufquote von Fragebögen erhielt der Logistik-Konzern Dachser. 88 Prozent der per Zufallsgenerator angeschriebenen Mitarbeiter beantworteten dort alle Fragen. In absoluten Zahlen wird dies nur noch übertroffen von SEW-EURODRIVE, Spezialist für Antriebstechnik, wo rund 1000 Mitarbeiter antworteten.
Den Sonderpreis in der Kategorie "Best in Progress" erzielte die Caritas München. "Der Verband hatte sich bereits im vergangenen Jahr an der Studie beteiligt und macht nun im aktuellen Ranking den größten Sprung nach vorn", erklärte Uta Hahn, Geschäftsführerin des Beratungshauses bgm aus München. Insgesamt hatten sich 19 Unternehmen aus dem Vorjahr an der Umfrage beteiligt. Bis auf vier verbesserten sich alle von ihnen, was den qualitativen Sprung im Gesamtergebnis mit erklärt. Kritik an der Umfrage 2008 kam von Erich Ehbauer, CIO des Brillenbauers Apollo: Zehn Monate zeitlicher Abstand zur Umfrage 2007 seien zu wenig gewesen, um die Wirkung von Verbesserungen zu messen. Ehbauer hat deshalb in diesem Jahr auf eine Teilnahme verzichtet, will aber 2009 testen, ob die von ihm ergriffenen Maßnahmen fruchten.