Erfolgreiche Firmen reagieren proaktiv auf operationelle Herausforderungen

IT für das Warenlager: Nicht nur kaufen, auch nutzen

20.11.2007 von Christiane Pütter
Blau-belatzhoste Arbeiter, die mit dem Gabelstapler in langen Gängen hin- und herfahren - das trifft die Situation im Lager nur noch bedingt, haben doch sechs von zehn Unternehmen irgendeine Form von Automatisierung implementiert. Dennoch: Wer die Wege kurz halten und Raum nicht ungenutzt lassen will, kann mittels Technologie seine Ergebnisse verbessern, so die Analysten von Aberdeen in einer Studie.
Mehr als der Druck von Kundenseite: Die unterschiedliche Herangehensweise an Warehousing

Eigentlich sieht es in den modernen Lagern gar nicht so schlecht aus, zumindest im Vergleich zu den anderen Stationen einer heutigen Lieferkette. So haben 58 Prozent der befragten Unternehmen kommerzielle Warehouse Management Software (WMS) im Einsatz - beim Transportation Management sind es nur 31 Prozent.

Die Analysten sind trotzdem nicht zufrieden. Ihre These: Wer bloß darauf abzielt, dass die Kunden nicht meckern, verschenkt Potenzial. Wer das Lager-Management unter operationellen Gesichtspunkten optimieren will, kann weit mehr herausholen als die Konkurrenz.

Dabei wurden 20 Prozent der Studienteilnehmer als "Best in Class" eingestuft, 50 Prozent als Durchschnitt und 30 Prozent als besonders langsame Firmen ("Laggards"). Während die Musterschüler ihre Aufträge zu 99 Prozent korrekt erfüllen und die Kosten für die Lagerhaltung im Verhältnis zum Umsatz Jahr für Jahr senken, erreicht der Durchschnitt nur Raten von 90 bis 98 Prozent und kann keine Kostensenkungen realisieren. Laggards erfüllen weniger als 90 Prozent ihrer Aufträge korrekt und haben sogar noch steigende Kosten.

Das ist durchaus eine Frage der Technologie, zunächst einmal geht es aber um die Einstellung. Und eben da zeigt sich, dass die "BiCs" im Gegensatz zum Durchschnitt nicht primär auf den Druck von Kundenseite reagieren. Vielmehr wollen sie zunächst einmal Kosten senken und den Abverkauf unterstützen, aber ohne dabei Mitarbeiterzahlen oder Platzbedarf in die Höhe zu treiben.

Besonders erfolgreiche Unternehmen und ihr Technologie-Einsatz.

Zur Rolle der Technologien hat Aberdeen folgendes herausgefunden: 64 Prozent der Musterschüler arbeiten mit Advanced Pick Methodologies (Discrete Order Picking, Cluster Picking, Zone Picking und Batch Picking), um die Wege so kurz wie möglich zu halten. Im Schnitt sind es nur 38 Prozent, unter den besonders langsamen Firmen sogar nur 25 Prozent.

Ohne SOA geht es nicht

Die Erfolgsfirmen setzen außerdem überproportional häufig sprachbasierte Lösungen für das Warehousing sowie Load Building/Cubing und Stellplatzoptimierung ein. Dabei geht es nicht unbedingt darum, alle möglichen Lösungen zu kaufen, sondern diese auch effizient anzuwenden.

Die Analysten leiten aus den Ergebnissen folgende Tipps ab:

Aberdeen hat für die Studie "High octane warehousing" die Strategien von 256 Unternehmen analysiert.