Server, Notebooks und PCs, auch das Netzwerk sind Gebrauchsgegenstände geworden, die keinen Wettbewerbsvorteil mehr ermöglichen, schreibt Johanning im Vorwort zu seinem jüngsten Buch. Es komme darauf an, die Fülle an Informationen, die mit diesen Techniken erzeugt und gesammelt werde, so zu verarbeiten und zu analysieren, dass daraus ein Wettbewerbsvorteil entstehe.
Es gelte, die IT Schritt für Schritt zu einem wichtigen Teil des "unternehmerischen Erfolgsmotors" zu machen, sagt der Unternehmensberater und Buchautor. Wie das im Einzelnen funktionieren kann, legt er in seinem Buch dar.
IT nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen
Ausdrücklich wendet sich der Autor nicht nur an IT-Verantwortliche, sondern "vor allem" an Geschäftsleitungen, Vorstände und andere, die über IT an höchster Stelle im Unternehmen entscheiden. Deshalb hat er erklärtermaßen sowohl auf tiefer gehende technische Ausführungen als auch auf viele der gängigen IT-Fachbegriffe verzichtet.
"Eine IT kann genauso nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführt werden wie jede andere Organisationseinheit", lautet Johannings Überzeugung. Statt technischer Begriffe führt er betriebswirtschaftliche Werkzeuge wie die Portfolioanalyse der Boston Consulting Group ein und konzentriert sich auf Themen wie Make or Buy oder Personal- Management.
Johanning kennt die Unternehmens-IT nicht nur als Berater, sondern auch aus der Praxis. Die Stationen seiner Karriere schließen unter anderem IT-Management-Positionen bei BASF und ZF Friedrichshafen ein. Aus diesen Erfahrungen hat er die Zutaten für die Entwicklung einer IT-Strategie zusammengetragen.
Woran die IT-Strategie-Definition scheitert
Viele Unternehmen haben eine IT-Strategie. Andere scheitern am Versuch, sie einzuführen. Johanning nennt die häufigsten Gründe:
Statt über Sourcing oder IT-Infrastruktur wird über Produkte diskutiert.
Es gibt keine definierte Unternehmensstrategie, an der sich die IT orientieren kann.
Die IT-Strategie bleibt in der Schublade, wird also nie umgesetzt.
Immer neue Anforderungen der Fachbereiche "überholen" die IT-Strategie.
Das Strategieprojekt bleibt bei der Analyse stehen oder wird gleich zur IT-Planung.
Man einigt sich nicht auf eine verbindliche Definition dessen, was Strategie bedeutet.
Wie sich solche Irrwege vermeiden lassen, beschreibt der Autor im zentralen Teil seines Buchs. Er empfiehlt ein Vorgehen in sieben Schritten: Ist-Analyse der IT, Analyse der Unternehmensstrategie und Ableitung von Herausforderungen für die IT, Applikations- strategie, Sourcing-Strategie, IT-Organisation und -Governance, Umsetzung mit Roadmap, Budgets und Projektportfolio sowie Monitoring und Kontrolle der IT-Strategie.
Hilfreich sind die "Arbeitsfragen" am Ende jedes Kapitels. Vorbereite Fragebögen helfen IT-Entscheidern bei der Bestandsaufnahme. Ob sich Vorstände derart detailliert darauf einlassen wollen, ist fraglich. Aber vielleicht wissen ja CIOs dieses Angebot zu schätzen.
Autor: Volker Johanning. |