"Die verstehen nichts von IT" oder "die haben Vorstellungen, das kann man gar nicht umsetzen" - solche Kommentare hört, wer sich bei Informatikern nach der Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen erkundigt. Kein Wunder, dass Aspekte wie Prozess-Optimierung oder ausgefeilte Analyse-Tools für das Kundenbindungs-Management bestensfalls auf dem Wunschzettel stehen.
Faktisch steckt die IT bei den meisten Versicherungen denn auch im Alltagsgeschäft und trägt wenig zu Innovationen bei.
Das ist umso erstaunlicher, als die wachsende Bedeutung technologischer Vertriebskanäle oder reiner Online-Anbieter für einen deutlichen Wandel in der Branche sorgt.
Derzeit messen aber nur 14 Prozent der befragten Versicherer, in welchem Maße die IT zum Unternehmenserfolg beiträgt. Immerhin: Weitere zwölf Prozent planen diesen Schritt.
Analyst Joachim Benner stellt der Branche trotz des unbefriedigenden Status quo keine schlechte Perspektive aus. Mit den nachwachsenden jüngeren Generationen, die eine größere Selbstverständlichkeit im Umgang mit der Informationstechnologie mitbringen, verringere sich die Kluft zwischen Fachabteilungen und IT, so der Analyst.
Alltagsgeschäft outsourcen, mehr Zeit für Innovationen haben
Das kann aber kein Grund sein, sich bis dahin auf die faule Haut zu legen. Benner rät dringend zur Vereinbarung von Service Level Agreements (SLAs) und zu engerer Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereichen. Ziel ist es, dass die Informationstechnologie in die Rolle eines Business Enablers hineinwächst.
Zu diesem Zweck hielte es der Analyst auch für sinnvoll, wenn Versicherungen das Alltagsgeschäft der IT auslagerten, damit den Kollegen mehr Zeit für Innovationen bleibt.
Die Analysten von IDC haben für die explorative Studie "IT und Business in der Versicherungsbranche" mit 42 Entscheidern gesprochen.