Die IT-Abteilungen von Firmen, die die Krise besonders stark getroffen hat - etwa Finanzdienstleister - haben derzeit nur zwei Möglichkeiten: "Entweder sie entscheiden sich, ihr Geschäft durch echte Innovationen radikal zu verändern. Oder sie halten ihre IT-Ausgaben für bessere Zeiten zurück", brachte Alistair Newton, Research Vice President bei Gartner, bei einem Symposium der Marktforscher in Cannes auf den Punkt. "Alles was das dazwischen liegt, birgt die Gefahr, dass das IT-Budget für Modernisierungsmaßnahmen verwendet wird, die wenig Mehrwert fürs Business bringen."
Finanzdienstleistern, die sich für den Weg der Innovationen entscheiden, empfiehlt der Experte, ihre Zweigstellen in puncto Verkauf und Beratung neu aufzustellen - etwa durch Automatisierungsmaßnahmen und die Multikanal-Integration in den Filialen. Noch wichtiger sei das Thema Personalisierung. So haben die Kunden einer spanischen Bank die Möglichkeit, genau nachzurechnen, in welcher Höhe das Geldinstitut von ihren Einlagen profitiert und können einen Teil dieses Profits an eine gemeinnützige Organisation spenden. Soziale Netze und die zugehörigen Techniken gewinnen laut Gartner generell an Bedeutung. Allerdings müssten die Finanzdienstleister dabei darauf hinarbeiten, die sozialen Netze als neue Form von Finanztransaktionen zu nutzen - indem die Mitglieder beispielsweise nicht nur Informationen austauschen, sondern sich auch gegenseitig Geld leihen.
Der Zahlungsverkehr biete ebenfalls Modernisierungspotenzial. "Innvoationen sind hier für den Endkunden meist nicht sichtbar. Es geht dabei vor allem um einen effizienteren Umgang mit den Daten und eine Überarbeitung der Infastruktur", so Newton.