Die im September befragten IT-Entscheider rechnen damit, dass die IT-Budgets in den nächsten zwölf Monaten um 9,3 Prozent zulegen werden. In der vorhergegangen Erhebung aus dem August hatten die CIOs einen Zuwachs von 7,3 Prozent prognostiziert. Das IT-Investitionsklima in den USA bewegt sich damit auf einem Zwei-Jahres-Hoch.
Das zeigt sich auch am so genannten Tech Future Growth Index (TFGI). Er ist ein Indikator für die Aktivität der IT-Abteilungen im kommenden Jahr. Im Vergleich zum August stieg der TFGI deutlich von 2,6 auf 3,8 Punkte. Von allen befragten IT-Leitern wollen 42 Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate mehr Geld in die IT investieren, nur 15 Prozent wollen die Ausgaben senken.
"Überraschenderweise zeigen die Daten auch, dass der Hurrikan Katrina wenig bis keinen Einfluss auf die Investitionsbereitschaft hatte", sagte Chris Withmore, der bei der Deutschen Bank Securities den Forschungsbereich Hardware verantwortet. Withmore wertet die Befragung als gute Ausgangsbasis für die Wachstumsraten der IT-Budgets in der traditionell stärkeren zweiten Jahreshälfte.
Die Detailauswertung zeigt, dass vor allem das Thema Storage derzeit weit oben auf der Prioritätenliste der IT-Entscheider in den USA steht. 54 Prozent der Befragten wollen hier mehr Geld investieren. Damit hat Storage sogar den Dauerbrenner Sicherheits-Software überholt: Für solche Anwendungen wollen 52 Prozent der CIOs die Budgets erhöhen. Auch das Investitionsklima für Hardware ist der Studie zufolge hervorragend: In knapp der Hälfte (48 Prozent) der Unternehmen wird im kommenden Jahr mehr Geld in Rechner und Infrastruktur fließen.
Die allgemein rosigen Aussichten der IT-Branche in den USA haben aus Sicht der CIOs aber auch eine Kehrseite: Neben den Budgets steigen nämlich auch die Personalkosten, im Schnitt um sechs Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Jeder fünfte IT-Leiter klagt, dass Fachkräfte mittlerweile schwer zu bekommen sind.
US-CIOs glauben an Innovationskraft ihres Landes
Neben den monatlich erhobenen Daten bezog unsere Schwesterzeitschrift auch eine Sonderfrage mit in die Erhebung ein: Die IT-Entscheider wurden gefragt, aus welcher Region ihrer Einschätzung nach künftig die meisten Innovationen kommen werden. Mit deutlichem Abstand wählten die US-CIOs hier ihr Heimatland mit 52 Prozent an die Spitze. 18 Prozent denken, dass China die treibende Innovationskraft sein wird. Elf Prozent tippten auf Indien und immerhin acht auf Europa.
Für den Tech Poll greift CIO-USA auf ein Befragungspanel von insgesamt 5.000 IT-Leitern zurück. An der Erhebung im September beteiligten sich rund 900 CIOs. Jeder Fünfte arbeitet in einem Unternehmen mit mehr als 5.000 Angestellten.