Erwartungen, Pläne, Gefahren

IT-Manager führen Mobile Apps ein

14.02.2011 von Thomas Pelkmann
Eine Umfrage des Mobility-Spezialisten Sybase zeigt: 2011 wird das Jahr der mobilen Anwendungen werden. Neun von zehn IT-Managern wollen Apps einführen.
Auf dem Vormarsch: Mobile Endgeräte und Apps werden 2011 in den meisten Unternehmen zu finden sein.
Foto: Nokia, Palm, Blackberry, Motorola

Mobilität gehört seit dem Verkaufserfolg des iPad und den vielen Ankündigungen weiterer mobiler Geräte zu den stärksten Trendthemen für 2011. Eine Umfrage von Kelton Research im Auftrag von Sybase unter 250 IT-Managern aus UK und USA und Unternehmen mit mehr als 100 Millionen US-Dollar Jahresumsatz bestätigt diesen Trend.

Danach wollen gleich 90 Prozent der befragten Manager noch in diesem Jahr neue mobile Applikationen implementieren. Knapp die Hälfte (44 Prozent) gehen von einer Zahl zwischen fünf und 19 Apps aus, die auf die mobilen Endgeräte ihrer Mitarbeiter wandern. Jeder Fünfte wird eigenem Bekunden zufolge gar 20 oder mehr Anwendungen einführen.

Auch die Zahl der Modelle für Tablet-PCs und Smartphones wird sich nach Ansicht der IT-Verantwortlichen deutlich erhöhen. Zumindest rechnen sie damit, dass sie bis zu acht unterschiedliche mobile Plattformen und Betriebssysteme zu verwalten haben werden. Die Mehrheit (58 Prozent) ist allerdings überzeugt, dass sie in ihrem Betrieb mit einem bis vier Systemen auskommen. Immerhin 30 Prozent rechnen aber mit einer Zahl zwischen fünf und 19.

Mit 45 Prozent ist fast die Hälfte der Befragten überzeugt, dass der Ansturm mobiler Apps die Prioritäten ihrer IT verschieben wird. Für 56 Prozent wird es zudem eine erfolgskritische Aufgabe sein, die Firmendaten für den Abruf und die Bearbeitung über mobile Endgeräte fit zu machen.

Gleichzeitig zeigen sich 65 Prozent der befragten IT-Manager überzeugt, dass der verstärkte Umgang mit mobilen Geräten mehr Sicherheitsprobleme verursachen werde als bisher. Probleme mit der Implementierung sieht nur jeder vierte der Befragten auf sich zukommen, Schwierigkeiten bei der Akzeptanz der Geräte gar nur jeder zehnte. Interessant an letzter Zahl ist, dass wohl kaum jemand überhaupt bisher über nennenswerte Widerstände gegen mobile Geräte berichtet hat - außer von dem aus den IT-Abteilungen.

Nachfrage der Mitarbeiter ist stärkster Treiber

Auch für eine andere Vermutung der Analysten liefert Kelton neue Belege: Die Hälfte der Befragten gibt zu Protokoll, dass die Nachfrage der Beschäftigten nach mobilen Endgeräten der stärkste Treiber für die Einführung ist. Umgekehrt zeigen sich die Unternehmensverantwortlichen diesen Wünschen aufgeschlossen: Rigide Bestimmungen sind die Ausnahme, der Wunsch zur "Mobilisierung" des Unternehmens die Regel, sagen 74 Prozent der Befragten.

Von der Einführung mobiler Technologien versprechen sich die IT-Verantwortlichen aber weitere Effekte: 63 Prozent rechnen mit "Kosteneinsparungen", 51 Prozent setzen auf steigende Produktivität der Mitarbeiter. Weitere 43 Prozent sagten aus, dass sie aus Wettbewerbsgründen über die Einführung mobiler Technologien nachdenken.

Umgekehrt sind Sorgen um die Kosten aber auch einer der Gründe, die 54 Prozent der IT-Verantwortlichen bisher von der Einführung mobiler Technologien abgehalten haben. Noch höher ist mit 75 Prozent nur der Anteil derer, die bislang aus Sicherheitsbedenken bei Mobility abgeschaltet blieben.

Ungeachtet der hohen Zustimmungsraten für das mobile Business sind jedoch die wenigsten IT-Departments bereits strategisch darauf vorbereitet. Zwar haben bereits 55 Prozent einen Plan für den Umgang mit den mobilen Bedürfnissen ihres Unternehmens, aber die fehlenden 45 Prozent haben genau dies eben nicht. Ebenfalls rund die Hälfte der Befragten rechnet zudem nicht mit zusätzlichem Personalaufwand für die Einführung und den Support mobiler Lösungen und Geräte.