Eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der Unternehmen in Deutschland erklärt, wegen der mangelnden Eigenverantwortung der Belegschaft Verzögerungen hinnehmen zu müssen. 40 Prozent der Firmen nennen eine Spanne von drei bis sieben Manntagen pro Monat, weitere dreizehn Prozent gehen sogar von noch mehr verlorener Zeit aus. In großen Konzernen, so die Autoren der Studie, könnten da schon einmal mehrere Millionen Euro zusammen kommen.
In 79 Prozent der Unternehmen sind erste Anzeichen drohender Systemausfälle schon einmal schlicht übersehen worden.
Komplexe IT-Umgebungen als Auslöser der "Ich war's nicht"-Denke?
Die Analysten haben nach den Gründen gesucht. Die Befragten führen fehlende Kommunikation in internen Teams, unklar definierte Zuständigkeiten und widersprüchliche Informationen an. These: Komplexere IT-Umgebungen begünstigen eine Unternehmenskultur, in der sich die Mitarbeiter gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben.
Diese Probleme sind offenbar branchenabhängig. So berichten 44 Prozent der Befragten aus der verarbeitenden Industrie, das gegenseitige Abwälzen der Verantwortung bewirke "häufig" Verzögerungen, weitere zwölf Prozent beklagen, das sei "immer" der Fall. In den Bereichen Retail und Logistik erleben das nur 19 Prozent "häufig" oder "immer".
Ein Blick auf die verschiedenen Länder zeigt, dass deutsche CIOs in diesem Punkt größere Schwierigkeiten haben als ihre französischen oder britischen Kollegen. Insbesondere die Engländer nehmen für sich in Anspruch, dass es besser läuft: Nur 31 Prozent geben an, sie würden durch solcherlei Verzögerungen mehr als drei Manntage im Monat verlieren.
Vanson Bourne hat im Auftrag des Anbieters Network General Corporation 300 europäische IT-Entscheider befragt.