Mit großem Abstand auf den Plätzen Eins und Zwei der Herausforderungen, denen sich IT-Entscheider zu stellen haben, liegen in der Studie die "IT-Factory" und die "Neue Rolle der IT". Zum zweiten Punkt zählen Themen wie die IT als Business-Enabler fungieren kann sowie der Beitrag der IT für neue Geschäftsfelder. Ebenso gehört dazu der nachweisliche Nutzen der IT zum Gesamterfolg der Unternehmen. IT-Factory spiegelt den Trend zu einer weiteren Industrialisierung der IT-Services wieder.
Die IT scheint endlich erwachsen zu werden und die Nische der technisch orientierten Spezialisten zu verlassen, so die Einschätzung des Scopar-Analysten Jürgen T. Knauf. Seiner Meinung nach wird die tragende Rolle der IT als einer der zentralen Innovationstreiber akzeptiert und gefordert.
Kein Zauberwerk
Auf der anderen Seite wird IT nicht mehr als Zauberwerk angesehen. Vielmehr steht die Forderung nach einer standardisierten und auf die notwendige Leistungstiefe reduzierten Dienstleistungsorganisation im Raum. Diese muss das in anderen Bereichen schon lange übliche Sourcing koordinieren, beherrschen und die eigene Leistungserbringung an den Angeboten des Marktes messen, wie Scopar erklärt.
Hinter IT-Factory und der neuen Rolle der IT belegt das Thema IT-Security Platz drei der Umfrage. Knapp dahinter folgt schon der IT-Klassiker IT-Controlling. Trotz aller Anstrengungen und Verbesserungen ist also die Steuerung und die Überwachung der IT-Aktivitäten nach wie vor ein Thema.
"In der Platzierung spiegeln sich sicherlich auch die Erfahrungen der Vergangenheit mit überschrittenen Projekt-Budgets, ausufernden System-Umstellungen und immer neuen mutmaßlich besseren Systemen ohne Kosten-/Nutzenbetrachtung für die Fachabteilungen wider", sagt Knauf. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Thema Kostensenkung in der IT gar nicht bei der Umfrage genannt wurde. Es ist also laut Analysten nicht etwa so, dass mit einem IT-Controlling weiter an der Kostenschraube gedreht werden soll.
Vielmehr geht es um eine konsequente Ausrichtung der IT an den Unternehmenszielen im Sinne des Business-Alignments. Dazu muss jedoch die Steuerbarkeit und Transparenz der IT-Aktivitäten erhöht und eine transparente Bewertung von IT-Projekten im Rahmen eines Portfolio-Management etabliert werden. Die vorhandenen Ressourcen sollten laut Scopar gewinnbringend und zukunftsorientiert nach qualitativen und quantitativen Kriterien eingesetzt werden. "Man sollte meinen, dass das selbstverständlich ist. Die Ergebnisse der Studie und die Praxis zeigen, dass dem aber nicht so ist", sagt Knauf. Die IT werde zwar erwachsen, müsse aber ihren Platz noch behaupten.
Für die Scopar-Zukunftsstudie wurden 60 Wissenschaftler, IT-Verantwortliche und Unternehmenslenker zu den Herausforderungen der IT in den kommenden drei Jahren befragt. Die vollständige Studie mit detaillierten Ergebnissen und Stellungnahmen von Experten steht ab November 2007 zur Verfügung.