CIO-Befragung

IT-Organisationen verschmelzen mit dem Business

19.07.2023 von Christoph Witte
Eine Studie der IT- und Managementberatung Kobaltblau kommt zu dem Schluss, dass IT und Business in den kommenden zwei Jahren zusammenwachsen werden.
Beim Zusammenwachsen von Business- und IT-Einheiten spielen Low-Code- und No-Code-Plattformen eine wichtige Rolle.
Foto: Ground Picture - shutterstock.com

Die Befragung von mehr als 100 Unternehmen förderte sowohl Erwartbares als auch Überraschendes zutage. Zu den erwartbaren Erkenntnissen gehören die zwei wichtigsten Handlungsfelder, die die interviewten CIOs und IT-Führungskräfte benennen. Das sind Cybersecurity und die Modernisierung der IT. Aber dass es das künftige Zusammenarbeitsmodell von Business und IT unter die drei am höchsten priorisierten To-Dos gebracht hat, gehört durchaus zu den unerwarteten Ergebnissen.

Mitarbeitergewinnung und eine Data-Driven-Organisation vervollständigen die Top-5-Handlungsfelder der befragten Digitalverantwortlichen. Das Thema Data Driven ist besonders in großen Unternehmen virulent. Sie ranken es sogar auf Platz 2 ihrer Prioritätenliste.

Digitalisierung erzwingt enge Kooperation

"Offenbar sehen viele IT- und Digitalverantwortliche, dass das optimale Zusammenspiel zwischen Business und IT zum kritischen Erfolgsfaktor wird", erklärt Studienleiter und Kobaltblau-Geschäftsführer Thomas Heinevetter. "Treiber dafür ist eine fortschreitende Digitalisierung, in der Customer Centricity, Geschwindigkeit und Produktorientierung maßgeblich den Takt vorgeben. Schnittstellen und Barrieren sowie das klassische Rollenspiel von Auftraggeber und Auftragnehmer sind abzubauen." Neue digitale Geschäftsmodelle und digital erweiterte Prozesse funktionierten nur, wenn Business und IT gemeinsam auf Augenhöhe daran arbeiteten.

"Offenbar sehen viele IT- und Digitalverantwortliche, dass das optimale Zusammenspiel zwischen Business und IT zum kritischen Erfolgsfaktor wird", sagt Kobaltblau-Geschäftsführer Thomas Heinevetter.
Foto: Thomas Heinevetter

Bei der Frage nach der Zusammenarbeit konnten sich die Befragten zwischen fünf verschiedenen Modellen entscheiden. Sie reichen im klassischen Modell "Plan Build Run" von Null Verschmelzung von Business und IT über eine schwache Verschmelzung im hybriden Modell zu einer Teilverschmelzung in der Produkt-IT bis hin zur starken Verschmelzung in der Platform IT und der vollständigen Verschmelzung in der sogenannten integrierten IT. Den zentralen Unterschied zwischen Teilverschmelzung und starker Verschmelzung machen dabei die Art und Zusammensetzung der Produktteams sowie die verbliebene Aufgabenbreite der IT aus.

Platform IT: Business und IT bilden eine organisatorische Einheit

Während in der Produkt-IT die Produktteams noch weitestgehend einen virtuellen Charakter aufweisen, sich aus Mitarbeitenden aus der IT und dem Business zusammensetzen und Business und IT noch getrennte organisatorische Einheiten bilden, ist das bei der Platform IT anders. In diesem Modell zerfällt die IT-Organisation in zwei Teile. Teil 1 verschmilzt mit dem Business zu gemeinsamen vollintegrierten End-to-End (E2E) Produktteams. Teil zwei bleibt als eigenständige IT Unit (Foundational IT) bestehen und betreibt zusammen mit externen Providern die Infrastruktur als flexible (Cloud-)Plattform. Übergreifende Methoden und Prinzipien für die Produktteams werden durch eine koordinierende Governance-Funktion vorgegeben.

Ohne zentrale Plattform entsteht Wildwuchs

Heute stuft die Mehrheit der Befragten das aktuelle Organisationsmodell ihrer IT als "Hybride IT" ein (41 Prozent). Das zweitstärkste Modell ist das alte "Plan Build Run" (32 Prozent). In der Produkt-IT angekommen sehen sich 27 Prozent und erst 4 Prozent in der Platform IT. Für 2025 streben aber 57 Prozent die Platform IT an und 33 Prozent die Produkt-IT. Lediglich 10 Prozent wollen IT und Business vollständig miteinander integrieren.

Dabei sehen allerdings die meisten Teilnehmenden die Produkt-IT als Zwischenschritt auf dem Weg zur Platform IT. "Die Platform IT interessiert die IT- und Digitalverantwortlichen deshalb so sehr, weil sie auf der einen Seite die stärkste Zusammenarbeit zwischen IT und Business mit maximaler Produktzentrierung erlaubt, auf der anderen Seite aber durch die Platform IT eine gemeinschaftliche, standardisierte Basis gelegt wird", erklärt Heinevetter die Präferenzen der Befragten. "Ohne eine übergreifende Steuerung würde ein starker Wildwuchs entstehen und Kosten und Effektivität könnten aus dem Ruder laufen."

Trennung von fachlicher und disziplinarischer Führung lohnt sich

Der Kundenmehrwert (Value Streams) und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind den Befragten zufolge die zentralen Treiber der zukünftigen IT-Ausrichtung. Klare Rollen und Verantwortlichkeiten sowie die Ausrichtung auf Produkte und Services werden ebenfalls als wichtige Prinzipien angesehen. Auf Letzteres legen insbesondere große Unternehmen Wert. Insgesamt fällt auf, dass die Trennung von fachlicher und disziplinärer Führung und ihr Einfluss auf eine bedarfsorientierte Ressourcenplanung deutlich unterschätzt wird.

Nur die produktorientierten Unternehmen beginnen zu verstehen, dass eine derart getrennte Führung eine Voraussetzung für flexible Ressourcenzuordnung ist. "Die agilen Arbeitsweisen und eine zunehmende Produktorientierung haben eindeutig gezeigt, dass die Trennung der Führungsverantwortung deutliche Vorteile bringt", kommentiert Heinevetter. "Allerdings bedeutet sie Machtverlust für viele Führungskräfte und ist deshalb auch schwierig einzuführen und zu leben. Deshalb trauen sich da viele Unternehmen noch nicht ran."

Low-Code wird zum Muss

Um eine starke Verschmelzung von IT und Business zu erreichen, müssen Unternehmen in der Lage sein, einfachere IT- und Digitalaufgaben ohne IT-Professionals zu bewältigen. Allerdings spiegelt sich der Hype um das Thema Citizen Development in der aktuellen Situation der Unternehmen nur bedingt wider. Erst knapp 60 Prozent der Unternehmen setzen auf Citizen Development, allerdings nicht immer unter Einbeziehung und Steuerung der IT. Das gilt nur für 63 Prozent der IT-Organisationen, die damit arbeiten. Bei mehr als einem Drittel dieser Unternehmen findet Citizen Development ohne Beteiligung der IT statt.

Insgesamt wird die Bedeutung des Themas aktuell noch unterschätzt. Je größer ein Unternehmen, desto eher sehen die Verantwortlichen die Chancen und umso öfter findet Citizen Development unter Beteiligung der IT statt. Insbesondere die großen IT-Organisationen nennen dabei Vorteile wie die Beschleunigung der digitalen Transformation, die Kompensation des Fachkräftemangels sowie die Symbiose von Business und IT. Das volle Potenzial kann Citizen Development allerdings nur entwickeln, wenn geklärt ist, welche Verantwortung das Business und welche die IT übernimmt. Hier besteht noch großer Nachholbedarf: Lediglich 12 Prozent der Befragten haben eine Governance für Citizen Development definiert.

Nachholbedarf bei Data Analytics und Data Governance

Eine hohe Relevanz von Daten und deren Einfluss auf ihre Unternehmen sehen über 70 Prozent der Befragten. Allerdings erkennen sie auch noch großen Handlungsbedarf, um die Transformation zur Data-Driven-Organisation (DDO) zu schaffen. Insbesondere in den Bereichen Data Governance und Data Analytics müssen noch viele Hausaufgaben erledigt werden.

Die Top-CIOs der Industrie
Karsten Rösener
Als CDO soll Karsten Rösener seit 1. Februar 2024 die Haus Cramer Gruppe digitalisieren. Zum Unternehmen gehören unter anderem die Marken Warsteiner und König Ludwig.
Patrick Wader
Seit Juli 2024 leitet Patrick Wader die IT der BSH Hausgeräte GmbH. Sein Vorgänger Robert Müller wechselt ins Management Board von Bosch Digital.
Frank Liptow
Seit Januar 2022 ist Frank Liptow Corporate Vice President IT der Siltronic AG. Er folgt auf Günter Riedhofer. In seiner neuen Rolle berichtet Liptow an Siltronic-CFO Rainer Irle. Liptow kommt von der Jenoptik AG.
Hanna Hennig
Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Sie kommt von Osram. Beim Lichtkonzern war Sie seit Juli 2018 CIO. Davor arbeitete Sie bei E.ON. Dort war sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich.
Ulrike Hetzel
Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO.
Volker Lang
Volker Lang ist bei der Thyssenkrupp Steel Europe AG als CIO verantwortlich für IT-Organisation und die digitale Transformation. Im Mai 2022 wurde Lang zum CIO & Head of Digital Solutions berufen.
Markus Grubwinkler
Markus Grubwinkler ist seit März 2019 Head of IT des Fertighaus-Anbieters Haas Group aus Falkenberg. Zuvor war Grubwinkler Head of IT Project-Portfolio-Management & CRM beim Automobilzulieferer Dräxlmaier.
Tobias Lange
Seit Oktober ist Tobias Lange neuer IT-Chef von Freudenberg. Sein Vorgänger Harald Berger wechselt zum Tochterunternehmen Freudenberg Flow Technologies.
Christian Hefele
Beim Industriekonzern Handtmann hat Christian Hefele den CIO-Posten von Bodo Deutschmann übernommen. Seit 1. April 2022 agiert Hefele als CIO und Bereichsleiter IT der Handtmann Service GmbH & Co. KG.
Dirk Altgassen
Seit September 2015 ist Dirk Altgassen (45) Group CIO bei Etex in Belgien. Etex ist eine Gruppe von weltweit agierenden Industrieunternehmen, die als Hersteller und Händler von Baustoffen tätig sind. Die Position wurde neu geschaffen. Altgassen war zuvor CIO beim Düsseldorfer Armaturen-Hersteller Grohe. Seine wichtigsten anstehenden Aufgaben bei Etex: IT-Alignment und Digitalisierung.
Lutz Seidenfaden
Lutz Seidenfaden ist seit Juni 2020 CIO (SVP Information Technology) beim Münchner Treibwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Seidenfaden kommt von Industrieunternehmen Festo, wo er zuletzt die Stelle des Head of IT Services besetzte. Seine Vorgängerin Pamela Herget-Wehlitz wechselte zur Personalberatung JBH-Herget als Managing Partner.
Marc Votteler
Anfang November 2021 übernimmt Marc Votteler die CIO-Position bei der Schaeffler-Gruppe. Sein Vorgänger Harald Giesser zieht sich in den Ruhestand zurück.
Thomas Speck
Nach knapp drei Jahren bei der Trumpf GmbH macht Thomas Speck den nächsten Karriereschritt. Seit 1. Juni ist der Wirtschaftsinformatiker CIO des Werkzeugmaschinenherstellers und berichtet an Chief Digital Officer (CDO) Mathias Kammüller.
Harm Ohlmeyer
Nachdem Global CIO Fumbi Chima Adidas verlassen hat übernimmt Finanzvorstand Harm Ohlmeyer die Leitung der Konzern-IT im Interim.
Fernando Burgos
Zum 1. Oktober 2024 hat Fernando Burgos die IT-Leitung von Vodafone Deutschland übernommen. Er kommt von der Santander Bank.
Marcus Sassenrath
Seit 1. November 2019 ist Marcus Sassenrath Vice President IT beim Kupferproduzenten Aurubis. Er folgt auf Andreas Schuhmann. Sassenrath kommt von der BPW Bergische Achsen KG aus Wiehl, wo er seit 2015 als CIO, CDO und Leiter des BPW Innovation Lab agierte.
Christoph Hummel
Seit April verantwortet Christoph Hummel die IT der Leoni AG. Vor seinem Antritt als CIO war Hummel im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) als Vice President Business Partner Information Technology tätig. In seiner neuen Rolle berichtet er an Ingrid Jägering, CFO der Leoni AG. Sein Vorgänger Gottfried Egger wechselte 2021 als Director Corporate IT zum österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S.
Jörg Brinkmann
Jörg Brinkmann ist seit Februar 2017 neuer Head of IT DACH/CIO beim Personaldienstleister Adecco Germany Holding. Brinkmann war von 2007 bis 2016 CIO beim Mannheimer Baukonzern Bilfinger SE sowie bis zu seinem Wechsel Geschäftsführer der Bilfinger Global IT GmbH.
Rolf Hofmann
Seit November 2024 leitet Rolf Hofmann die IT der SSI Schäfer Group. Er kommt von der Kion Group.
Jörg Bajohr
Jörg Bajohr ist seit Juli 2017 CIO beim Sicherheitslösungsanbieter Giesecke+Devrient in München Er verfügt über langjährige Erfahrung in leitenden Positionen im IT-Bereich – darunter unter anderem bei Telefónica, Kabel Deutschland und als selbstständiger Berater.
Harsha Deshmukh
Harsha Deshmukh, der IT-Chef von Infineon, kommt aus den eigenen Reihen. Er soll unter anderem die IT-Landschaft weiterentwickeln und die Kundenansprache verbessern.
Peter Leukert
Sprecher der Geschäftsführung der Deutsche Telekom IT GmbH und damit neuer CIO ist seit Januar 2017 Peter Leukert. Leukert wechselte von Motive Partners – einem Fintech Start-up, das er selbst mit gegründet hat. Zuvor war Leukert CIO der Commerzbank und von NYSE Euronext. 2011 wurde er zum „CIO des Jahres“ gewählt.
Heiko Hildebrandt
Heiko Hildebrandt ist seit Mai 2017 CIO der Bundesdruckerei GmbH in Berlin. Er war zuletzt Senior Vice President IT bei der Fluggesellschaft Air Berlin. Der CIO führt einen Bereich mit rund 130 Mitarbeitern und soll die strategische Neuausrichtung der IT fortführen.
Jörg Kohlenz
Jörg Kohlenz ist seit September 2019 CIO von Leoni Wire & Cable Solution. Der Vorstand der Leoni AG hatte 2019 im Zuge des Neuaufbaus der Gruppe beschlossen, den Unternehmensbereich auszugliedern und zu verkaufen. Kohlenz soll eine eigenständige IT für die Tochtergesellschaft des Automobilzulieferers aufbauen, die bisher durch die zentrale Corporate IT verwaltet wurde. Neben der neuen IT-Organisation gilt es auch, ein eigenes IT Service- und Portfoliomanagement aufzubauen. In der neuen IT-Abteilung soll insbesondere für eine schnelle Bearbeitung von Demands verstärkt mit agilen Teams gearbeitet werden. Für die Auslieferung will der Manager mit DevOps-Prozessen eine Continous-Delivery-Pipeline sicherstellen.
Rüdiger Hoppen
Rüdiger Hoppen bildet seit September 2016 zusammen mit Michael Schauff die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Hoppen trägt den Titel Global Officer IT Infrastructure.
Michael Schauff
Michael Schauff bildet zusammen mit Rüdiger Hoppen seit September 2016 die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Schauff trägt den Titel Global Officer für den Bereich IT Solutions.
Hans Sättele
Hans Sättele ist seit Januar 2021 CIO beim Maschinenbauer Körber in Hamburg. Damit führt er gleichzeitig die Geschäfte des IT-Dienstleisters Körber IT Solutions. Sättele kommt von der Schunk Group, einem internationalen Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen sowie Maschinen und Anlagen in Frankfurt am Main.
Uwe Kolk
Uwe Kolk ist seit Mai 2016 Leiter IT-Prozesse und Systeme (CIO) bei der Jungheinrich AG in Hamburg. Kolk war zuvor, seit Juni 2014, Geschäftsführer der Arvato Systems Business Services in Dortmund.
Stefan Ewald
Seit Anfang März 2018 ist Stefan Ewald neuer CIO Head of IT & Organization beim Windenergieanlagenbauer Nordex Group SE mit Hauptsitz in Rostock (der Vorstand hat seinen Sitz in Hamburg). Unter den Markennamen Nordex und Acciona Windpower bietet das 1985 im dänischen Give gegründete Unternehmen Windenergieanlagen an.
Walter Schein
Walter Schein ist seit Juni neuer CIO beim schweizerischen Industriekonzern Sulzer. Schein war bei Sulzer zuletzt Head of Business Applications. Seit seinem Eintritt 2012 war er dort in mehreren IT-Management-Positionen tätig. Davor hatte er über 15 Jahre verschiedene Leitungsfunktionen in der IT- und Management Beratung inne.
Martin Nusswald
Seit Mai 2017 ist Martin Nusswald CIO bei thyssenkrupp Materials Services. Er kam von der Kelvion GmbH in Bochum, einem internationalen Hersteller von großindustriellen Wärmetauschersystemen.
Dilek Bocuk
Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein.
Paul Meyer
Paul Meyer ist seit Mai 2016 neuer CIO der gleichnamigen Meyer Werft in Papenburg. Der jüngste Sohn von Firmenchef Bernard Meyer verantwortet die gesamte IT der Werften in Papenburg, Rostock und Turku (Finnland).
Axel Scarponi
Axel Scarponi (47) hat im Juni 2013 die Nachfolge von Stefanie Kemp angetreten und den Bereich Corporate IT der Vorwerk Gruppe als neuer Group Information Officer übernommen. Damit verantwortet er bei dem Wuppertaler Unternehmen weltweit sämtliche IT-Aktivitäten. In seiner vorherigen Position leitete Scarponi leitete seit April 2011 als Group CIO das internationale IT- und IS-Management beim Dachbaustoff-Hersteller Monier Group in Oberursel. Zuvor hatte er bei der Daimler AG seit 2000 verschiedene Führungspositionen in der IT inne, zuletzt seit 2007 als Head of IT Operations mit Zuständigkeit für Europa, den Mittleren Osten und Afrika.
Jens Hittmeyer
Seit Februar 2017 ist Jens Hittmeyer Head of Corporate Information Technology beim Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat SE in Einbeck. Zuvor war Hittmeyer Senior VP Corporate IT bei der Pharmafirma Aenova Holding GmbH in Starnberg.
Uwe Dmoch
Seit Mitte August 2017 ist Uwe Dmoch neuer CIO bei Kelvion in Bochum. Zuvor war Dmoch Co-CIO/Director IT bei der HELLA KGaA Hueck & Co. Kelvion ist weltweit tätig als Hersteller von industriell genutzten Wärmetauschern.
Thomas Pirlein
Seit März 2018 ist Thomas Pirlein neuer Group CIO bei der Unternehmensgruppe Theo Müller in Freising. Pirlein hatte zuvor die Position als Managing Director International Transformation Organisation bei ALDI Süd verlassen. Davor war er seit Mai 2012 CIO beim Modelabel Esprit.
Robert Zepf
Robert Zepf ist seit Februar 2017 Bereichsleiter IT/SAP bei der Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG in Schönaich. Zepf kommt von der Eriks Holding Deutschland GmbH, wo er als Director IT Central & Eastern Europe gearbeitet hat.
Thomas Wölker
Thomas Wölker ist seit Juni 2016 bei der Rehau Gruppe Head of Integrated Business Solutions (IBS) in Rehau. Er übernimmt die Bereiche IT/IS, Business Process Engineering und die Shared Services. Wölker war zuletzt CEO und Chairman of the Management Board im Bereich IT Services beim Industriekonzern thyssenkrupp.
Stefan Domsch
Stefan Domsch ist seit September 2016 CIO beim TÜV Süd in München. Domsch war zuletzt Geschäftsführer der ERNI Deutschland GmbH, einem Beratungsunternehmen für Software Engineering.
Uwe Kruse
Uwe Kruse ist seit November 2018 CIO - Leiter IT Strategie des Stahlkonzerns Salzgitter AG mit Sitz in Salzgitter und zugleich Geschäftsführer der IT-Tochter GESIS. Kruse kommt von der Georg Fischer Automotive in Singen, wo er ebenfalls CIO war.
Dennis Lentz
Seit Januar 2017 ist Dennis Lentz neuer Director Group IT/CIO beim Baustoffkonzern HeidelbergCement AG. Zuvor war Lentz unter anderem Project Leader bei der Unternehmensberatung Boston Consulting und Project Leader und Leiter Supply Chain Management in Deutschland bei der HeidelbergCement AG.
Werner Zengler
Werner Zengler ist seit Januar 2018 neuer CIO, Group Vice President Information Technology, bei der Kathrein Group, einem Hersteller für Antennen und Satellitentechnik in Rosenheim. Zengler verfügt über mehr als 30 Jahre IT-Erfahrung und hat in verschiedenen Funktionen zahlreiche Transformationsprojekte erfolgreich mitgestaltet. Bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH Hausgeräte) hatte der Diplom-Informatiker 15 Jahre lang unterschiedliche Leitungspositionen inne. 2001 wechselte Zengler zur Knorr-Bremse-Gruppe.
Klaus-Peter Fett
Klaus-Peter Fett wird im Oktober 2018 beim Mannheimer Kunststoffspezialisten Röchling CIO und Digital Officer (CIDO). Die Stelle wurde neu geschaffen. Fett war zuletzt als Industry Leader bei Google in Deutschland tätig.
Till Rausch
Till Rausch ist seit April 2013 CIO beim Technologiekonzern Thales Deutschland. Er berichtet an Hans Leibbrand, den COO von Thales Deutschland . Der 45-Jährige hat neben einem Diplom in Betriebswirtschaft einen Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Seit 1998 war er bei der Gehe Pharmahandel GmbH tätig, seit 2009 als CIO.
Uwe Herold
Uwe Herold (47) wechselte im Juli 2014 vom Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen zum Gütersloher Waschmaschinen- und Kühlschrankhersteller Miele. Herold war unter anderem auch schon CIO von SAP und dem Automobilzulieferer Brose. Der Diplom-Ingenieur Herold hat Verarbeitungsmaschinenkonstruktion und Informatik an der TU Chemnitz studiert.
Holger Blumberg
Seit November 2011 verantwortet Holger Blumberg als CIO die IT der Krones AG in Neutraubling. Er kommt vom Motorenbauer MAN Diesel & Turbo, wo er seit Juli 2006 als Vice President Group Information Technology tätig war. Blumberg berichtet er an den Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus. Bei der Krones AG sind er und seine 200 Mitarbeiter starke IT-Abteilung zuständig für rund 9000 IT-Anwender.
Klaus Rotter
Seit Anfang Oktober 2018 verantwortet Klaus Rotter die IT der Transporter Industry International (TII) Group mit Sitz in Heilbronn. Der Informatiker kommt vom Ulmer Materialprüfmaschinen-Anbieter Zwick Roell. Dort war er insgesamt 19 Jahre in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Director IT.
Thomas Fischer
Thomas Fischer ist seit November 2018 neuer CIO beim international tätigen Familienunternehmen Ensinger in Nufringen bei Stuttgart. Er berichtet bei dem Hochleistungskunststoff-Hersteller direkt an die Geschäftsführung. Fischer war zuletzt beim irischen Arzneimittelhersteller Perrigo.
Jochen Werling
Jochen Werling ist seit November 2018 Group CIO beim Baustoffhersteller Lafarge-Holcim mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Die Lafarge-Holcim Ltd. mit den Marken Holcim und Lafarge gehört zu den größten Baustoffherstellern der Welt. Zuvor war Werling CIO beim Autoverleiher Sixt.
Karl Kornwolf
Karl Kornwolf ist ab Januar 2019 CIO beim Immobiliendienstleister ista in Essen. Er soll die technologische Transformation verantworten. Zuletzt war er im Energiebereich bei Siemens für Strategie und Business Development verantwortlich.
Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller neuer Head of Information Technology beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Erwin Schuster
Erwin Schuster ist seit November 2018 CIO bei der Mapal Dr. Kress KG. Zuvor arbeitete er seit 2013 als CIO bei der Ensinger GmbH, einem Kunststoffspezialisten in Nufringen. Schuster studierte in Stuttgart Informatik und promovierte dort später in Maschinenbau.
Jesper Hansen
Jesper Hansen hat als neuer Vice President Information Technology (CIO) die weltweite Leitung der IT in der österreichischen Miba AG übernommen. Hansen berichtet in seiner neuen Funktion an Miba-Vorstand Markus Hofer. Hansen war zuletzt CIO von Maersk Drilling, einem dänischen Bohranlagenbetreiber.
Ben Windhorst
Ben Windhorst ist seit Januar 2019 Global CIO, Vice President IT beim Tiefkühlkosthersteller Frosta in Bremerhaven. Zuvor war er seit Juni 2016 IT Director der Prysmian Group, einem italienischen Kabelhersteller mit deutschem Sitz in Berlin.
Irenus Tomczyk
Ireneus Tomczyk ist seit März 2019 neuer CIO/Leiter Group IT bei MAN Energy Solutions in Augsburg. Tomczyk arbeitete zuvor von 2017 an zwei Jahre lang als Head of IT Services bei der Audi AG, wo er unter Audi-CIO Frank Loydl unter anderem das Transformationsprojekt NEXT:IT vorantrieb.
Rainer Müller
Reiner Müller ist seit Februar 2019 CIO beim Dübel-Hersteller Fischerwerke GmbH & Co. KG in Waldachtal, einem Unternehmen der Unternehmensgruppe Fischer. Müller ist bereits seit 2002 im IT-Bereich bei Fischer tätig; seit 2012 war er dort verantwortlich für alle IT-Applikationen.
Andreas Müller
Andreas Müller ist seit Februar 2019 Bereichsleiter Informationstechnologie und Organisation der Bardusch Gruppe in Ettlingen. Er arbeitete zuletzt als CIO der fischerwerke GmbH & Co. KG. Die Bardusch-Gruppe ist auf die Vermietung von Textilien spezialisiert.
Roman Rapoport
Roman Rapoport ist seit Februar 2019 CIO der BPW Bergische Achsen in Wiehl bei Köln. Bevor Roman Rapoport zur BPW wechselte, war er IT-Strategieberater bei Accenture Strategy. Davor arbeitete der Wirtschaftsmathematiker bei der Ergo Group. Er verantwortete dort zuletzt als Leiter der Fast IT die Software-Entwicklung der B2C-Kundenschnittstelle mehrerer Konzernmarken.
Christoph Urban
Christoph Urban ist ab Juli 2019 neuer Vorstand IT und Digitalisierung beim deutschen Werkzeughersteller Einhell mit Sitz in Landau an der Isar. Die Position wurde neu geschaffen. Urban war zuvor als Geschäftsführer iSC GmbH tätig. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der Einhell AG, die im Konzern die Zentralfunktion für den Bereich IT und Service innehat. Urban leitet seither außerdem den internationalen Ausbau der Serviceorganisationen der Einhell Gruppe.

Auch die Organisation muss sich weiterentwickeln, um den Anforderungen einer Data-Driven-Organisation zu entsprechen. Rund 75 Prozent der Studienteilnehmer sehen einen Bedarf an neuen Rollen, Business-getriebenen Daten-Use-Cases sowie Daten-Ökosystemen. Als neue Rollen werden mehrheitlich Data Analyst, Data Scientist, Data Owner, Data Architect und Data Engineer genannt. Vier von fünf der Befragten wünschen sich keinen Chief Data Officer.

Große Lücke zwischen Anspruch und Realität

Trotz des hohen Interesses an der Data-Driven-Organisation (DDO) und der Product-Driven Organisation (PDO) sind die tatsächlichen Einführungsquoten gering. Nur 18 Prozent der IT-Organisationen haben eine PDO erfolgreich eingeführt. Dabei handelt es sich häufig um erste Pilotprojekte. Bei DDO fallen die Werte noch niedriger aus.

Nur fünf Prozent der Unternehmen geben an, sich erfolgreich zu einer DDO transformiert zu haben. Das wird sich voraussichtlich auch nicht so schnell ändern. Insgesamt sehen sich die Organisationen noch nicht gut aufgestellt die Transformation voranzutreiben. Im PDO-Sektor geben sich 77 Prozent der befragten Unternehmen eine Schulnote zwischen 3 und 6. Im DDO-Bereich fällt die Selbstreflektion noch negativer aus. 90 Prozent geben sich eine Note zwischen 3 und 6.

Trotz des großen Veränderungsdrucks, unter dem Unternehmen generell und die IT-Organisationen im Besonderen stehen, sind Mitarbeitende und Führungskräfte offenbar nicht ausreichend auf den Change vorbereitet. Den Befragten zufolge fühlen sich nur 45 Prozent der Mitarbeiter und 49 der Führungskräfte "change ready". In großen Organisationen sind nach Einschätzung der Teilnehmer sogar nur 34 Prozent der Führungskräfte auf die Veränderungen vorbereitet, in mittleren IT-Organisationen 49 und in kleineren immerhin 54 Prozent.

Auffällig auch: Obwohl nicht ganz die Hälfte der Führungskräfte die Notwendigkeit der Veränderung versteht, tragen nur 13 Prozent sie auch mit und agieren als Vorbild. Nur knapp jede fünfte Führungskraft ist in der Lage, die Veränderungen zu begleiten, aktiv zu steuern und schließlich die eigenen Teams dafür zu coachen und zu motivieren.

Die IT-Entscheider haben das erkannt und reagieren. Change-Management entwickelt sich zum festen Bestandteil jeder Transformationsphase. Der Anteil der Unternehmen, die entsprechend planen, steigt der Studie zufolge um 21 Prozentpunkte, von heute 25 auf zukünftig 46 Prozent. Zugleich wird auch mehr in professionelles Veränderungsmanagement investiert. Der Anteil des Change-Managements am Gesamtaufwand für die Transformation soll sich von heute 12 auf zukünftig 24 Prozent verdoppeln.

10 Handlungsempfehlungen für CIOs und IT-Manager

Aus den Ergebnissen der Studie leitet Kobaltblau zehn Handlungsempfehlungen für Führungskräfte ab:

1) Die IT-Organisation der Zukunft wird stärker mit dem Business verschmelzen. Setzen Sie dabei auf das Zielszenario Platform IT und nutzen Sie Hybride IT beziehungsweise Product IT als Übergangsszenario.

2) Richten Sie Ihre IT-Organisation konsequent an Value Streams, Produkten und Services aus, mit klar definierten Rollen und Verantwortlichkeiten.

3) Setzen Sie auf End-to-End Produktteams mit stabilem Kernteam, bedarfsorientiert ergänzt um temporäre Experten.

4) Schaffen Sie den Rahmen für eine offene Kultur, Fehlertoleranz und kontinuierliches Lernen. Schwören Sie die (Produkt-)Teams auf den gemeinsamen Erfolg ein.

5) Organisieren Sie Demand Management, Projektportfolio-Management und Ressourcen-Management künftig in integrierter Verantwortung von Business und IT.

6) Sehen Sie Citizen Development als Chance. Die klare Regelung der Verantwortlichkeiten im Zusammenspiel von Business und IT (Governance) wird dabei kritischer Erfolgsfaktor.

7) Data-Driven ist der Schlüssel für den Erfolg Ihres Unternehmens. Setzen Sie Data-Driven ins Zentrum Ihres Geschäftsmodells. Verzahnen Sie sich mit Ihren Partnern und Kunden in einem Daten-Ökosystem.

8) Organisatorische Veränderungen sind für Data-Driven Voraussetzung. Synchronisieren Sie die Data-Organisation eng mit der existierenden Product- und Platform-Organisation.

9) Stellen Sie sicher, dass Business und IT ein gemeinsames Zielbild entwickeln. Gehen Sie dabei evolutionär vor. Lassen Sie Erfahrungen aus Piloten einfließen.

10) Planen Sie Change-Management als festen Bestandteil in jeder Phase der Transformation ein - von der Vision bis zur Verankerung. Bereiten Sie Ihre Führungskräfte auf ihre besondere Rolle in der Transformation vor. (wh)