Wie soll man 20 Jahre IT-Trends in drei Stunden unterbringen? Gemeinsam mit den Sponsoren Accenture, Fujitsu und Okta stellte sich die Redaktion des CIO-Magazins gemeinsam mit CIOs und Vertretern der ITK-Branche dieser Aufgabe. Die Veranstaltung "Best of CIO" am 16. September 2021 war vollgepackt mit Fachgesprächen, Rück- und Ausblicken anlässlich das 20. Jubiläums des CIO Magazins.
Den Anfang machte Frank Riemensperger, ehemaliger Deutschlandchef des Beratungshauses Accenture. Gemeinsam mit CIO-Herausgeber Horst Ellermann warf er einen Blick auf die wichtigsten Schlagzeilen seit der Debütausgabe des CIO Magazins von 2001. Das Fazit: Die meisten Themen stehen immer noch ganz oben auf den Agenden der IT-Chefs. Sicherheit, Daten, digitale Geschäftsmodelle und moderne Arbeitsplätze prägen den CIO-Alltag.
Zurück in die Zukunft
Das zeigt sich auch in den aktuellen und älteren Wetten der CIOs. Seit mehr als zehn Jahren wetten IT-Verantwortliche und ITK-Experten im CIO-Jahrbuch auf die Zukunft der IT. Auf dem Event stellten einige von ihnen gemeinsam mit Ellermann und Wolfgang Herrmann, Editorial Manager des CIO Magazins, ihre Prognosen auf den Prüfstand. Diese stammten sowohl aus den letzten Jahren als auch aus dem neuen CIO-Jahrbuch 2022, das im Oktober erscheint.
Uta Knöchel, CIO des Flughafens Berlin-Brandenburg (FBB), machte den Auftakt: Sie geht davon aus, dass im Jahr 2027 noch immer weniger als ein Viertel der IT-Führungspositionen mit Frauen besetzt sein werden. Dass Knöchel ihre Wette am liebsten verlieren würde, war die Ausnahme an diesem Abend.
Anschließend kamen Frank Riemensperger, die ABN-Amro-CIO Dorotheé Appel und Björn Wöstmann, IT-Leiter bei Brillux, zu Wort. Hier standen digitale Industrie, agiles und datengetriebenes Business sowie Channel-übergreifende IT-Systeme im Handel im Fokus.
Ein weiteres Trio konzentrierte sich auf Security und den Wert der IT. Allianz-CIO Ralf Schneider sprach über Datenschutz und -sicherheit als Wettbewerbsvorteil. Sein Kollege von der OTTO Group, Michael Müller-Wünsch, geht davon aus, dass bis 2026 ein Zehntel der IT-Budgets für Sicherheit ausgegeben werden. Eine ganz andere Prognose formulierte Beiersdorf-CIO Annette Hamann: In fünf Jahren seien IT-Organisationen nur dann erfolgreich, wenn Sie einen Wertbeitrag für das Business nachweisen könnten.
Rupert Lehner, Corporate Executive Officer Head of Central and Eastern Europe & Products Europe bei Fujitsu, und Sven Kniest, Regional Vice President Central and Eastern Europe vom Softwareanbieter Okta, befassten sich in ihren Wetten mit künftigen Applikations- und Cloud-Landschaften. Daten und automatisierte IT-Services stehen laut Lehner 2027 im Zentrum der IT-Transformation. Kniest erwartet, dass in fünf Jahren Unternehmen mehrere primäre Clouds für Infrastruktur, Collaboration sowie Kunden- und Identitätsmanagement einsetzen werden.
Wie schon beim Event "CIO Best Bets" im letzten Jahr konnten die Teilnehmenden wieder über die präsentierten Wetten abstimmen. Die "relevanteste" Wette ging demnach Allianz-CIO Ralf Schneider ein. Er gesellt sich damit zu seinem Kollegen Axel Schell von der Allianz Deutschland, der 2020 ebenfalls ein Zuschauervotum gewann. Der Titel für die "spannendste" Wette ging an Michael Müller-Wünsch von OTTO. Frank Riemensperger, der im vergangenen Jahr in der Kategorie Relevanz vorne gelegen hatte, wurde erneut ausgezeichnet, diesmal für die "kontroverseste" These.
Daten, Sicherheit und Plattformen
Aufgelockert wurden die Rück- und Ausblicke durch drei Diskussionsrunden zu wichtigen Themen aus der Unternehmens-IT. Moderiert von Heinrich Vaske, Editorial Director von COMPUTERWOCHE und CIO Magazin, stiegen CIOs und IT-Anbieter tiefer in die Materie ein.
Fujitsu-Manager Rupert Lehner und sein Kollege Steffen Müller diskutierten über Daten und Prozesse. Allianz-CIO Schneider und Okta-Manager Kniest stiegen im zweiten Block tiefer in die IT-Security ein. Den Abschluss bildete das Thema "Plattformen" mit Dirk Ramhorst, CIO von Wacker Chemie, und Accenture-Manager Dirk Appelhoff.
Ein Unterhaltungs-Highlight des Abends kam aus der CIO-Community selbst: Inspiriert von Scott McKenzies "San Francisco" sorgte eine Band aus deutschen IT-Chefs für die musikalische Untermalung des Abends. Statt Blumen im Haar und Sommerromantik ging es in dem Song aber - standesgemäß - um CIO-Themen wie gierige Programmierer oder die NSA.