Freelancer für Projekte

IT-Projektassistenten kosten 57 Euro

24.08.2012 von Christiane Pütter
Freiberufliche IT-Projektassistenten kosten den CIO deutlich weniger als Projekt-Manager. Laut Gulp gibt es in Frankfurt besonders viele Projektassistenten.
Profil freiberuflicher Projektassistenten laut der IT-Freelancer-Pattform Gulp
Foto: Gulp.de

Die Münchener Projektbörse Gulp untersucht in einer Studie das Profil von freiberuflichen Assistenten für IT-/Engineering-Projekte. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete Gulp knapp 2.100 diesbezügliche Anfragen. Grund genug für die Münchener, sich diese Nische einmal genauer anzusehen.

Basis sind Daten von mehr als 1.000 Freiberuflern. Sie sind im Schnitt 43 Jahre alt und bringen 17 Jahre Berufserfahrung mit. Zum Vergleich: werden alle bei Gulp eingetragenen Selbstständigen zusammengefasst, liegt deren Durchschnittsalter bei 45 Jahren und die Berufspraxis bei 21 Jahren.

31 Euro billiger als Projekt-Manager

Auch beim Honorar liegen Projektassistenten niedriger: Sie berechnen durchschnittlich 57 Euro pro Stunde. Das sind 16 Euro weniger als der allgemeine Schnitt. Wer einen Projekt-Manager braucht, muss allerdings mit 88 Euro pro Stunde kalkulieren.

"Projektassistenten werden ganz generell für alle Arten von IT-/Engineering-Projekten gesucht - sei es bei unternehmensweiten SAP-Projekten, bei der Implementierung einer neuen Software oder bei der Einführung einer neuen Konzernrichtlinie", sagt Stefan Symanek, Marketingleiter bei Gulp. Diese Assistenten verfügten meist über verschiedene Aus- und Weiterbildungen im Bereich Projekt-Management. Auch viele Akademiker seien unter den selbstständigen Projektassistenten.

Wo laut Gulp die meisten freien Projektassistenten leben
Foto: Gulp.de

Die Kunden setzen sehr gute Kenntnisse des MS Office-Pakets (Word, Excel, Outlook, Powerpoint) sowie MS Project voraus. Außerdem verlangen sie vor allem bei größeren Vorhaben, dass freie Assistenten mit den Besonderheiten von IT-Projekten vertraut sind, also mit deren typischen Phasen und Aufgaben sowie häufigen Problemen.

Change Requests erstellen

Gulp konkretisiert das anhand einer Beispiel-Anfrage. Wenn ein Finanzdienstleister im Bereich ITZ-Datenarchitektur eine Projektassistenz sucht, sieht das etwa aus wie folgt:

Aufgaben:

Gulp schreibt freien Projektassistenten "ausgezeichnete Weiterentwicklungsmöglichkeiten" zu. Wer anfangs noch viele administrative Aufgaben erledige, übernehme später oft immer häufiger Operatives und schließlich auch Fachliches. Durchaus möglich, dass die vormaligen Assistenten irgendwann Teil-Projekte leiten und sich bei entsprechender Weiterbildung zum Projekt-Manager entwickeln.

Die Münchener Projektbörse hat sich außerdem angesehen, wo die meisten selbstständigen Projektassistenten angesiedelt sind. Hier zeigen sich innerhalb des Bundesgebiets deutliche Unterschiede.

Mit knapp 30 Prozent tummelt sich die Mehrheit in der Region Frankfurt/Main und Mannheim. Mit deutlichem Abstand folgen der Raum München/Ingolstadt (15 Prozent) und Köln/Mainz (14 Prozent). Elf Prozent der selbstständigen Projektassistenten leben in und um Stuttgart, danach werden die Zahlen einstellig.

Die meisten Assistenten in Frankfurt/Main

Gulp-Marketingleiter Symanek sagt über die Ausnahmestellung der Region Frankfurt/Main und Mannheim: "Dort sitzen neben vielen Banken und Versicherungen auch weitere Großkonzerne, die umfangreiche IT-Projekte durchführen. Dazu gehören zum Beispiel große Telekommunikations-Unternehmen im Ballungsraum Frankfurt."