Während eine bundesweite Fragebogenaktion einen flächendeckenden Überblick geben wird, soll mit Hilfe von Experteninterviews eine Tiefenanalyse für Niedersachsen erfolgen. So soll der Implementierungsstand der Elektronischen Patienten-Akte (EPA) im Detail erfragt werden. Im „IT-Report Gesundheitswesen“ werden die Ergebnisse zweier umfangreicher Befragungen (2005 und 2006) von Einrichtungen und von Herstellern im Gesundheitswesen zu veröffentlichen. Damit wird eine breite Fachöffentlichkeit über den aktuellen Stand des Einsatzes und der Verbreitung von Informations- und Kommunikationslösungen in Einrichtungen des Gesundheitswesens informiert.
Die beiden Erhebungen sind vergleichbar gestaltet, sie unterscheiden sich lediglich in ihrem Schwerpunkt. Während die 2005er Studie IT-Lösungen für die Integrierte Versorgung thematisiert, fokussiert die 2006er Studie die Vorbereitung bzw. Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte im Rahmen der Telematik-Architektur des deutschen Gesundheitswesens. Neben der Beschreibung der Ist-Situation werden auch die Planungen für das kommende Jahr berücksichtigt, genauso wie die wahrgenommenen Barrieren für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie. Da die Abnehmerseite (Einrichtungen) von der Anbieterseite (Hersteller) abhängt, werden zeitparallel auch die Hersteller von IT-Lösungen im Gesundheitswesen befragt. Inhalte der Befragung sind in erster Linie das Produktportfolio und die Barrieren.
Durch die beiden Messungen sind Vergleiche zwischen den Jahren möglich. Ferner werden die Resultate in den Kontext von Studien aus anderen Ländern, insbesondere den USA, gestellt. Da in beiden Studien parallele Befragungen der Verwaltungsdirektoren und der ärztlichen Leiter einer Einrichtung über ihre Pläne und Prioritäten zum Einsatz von Lösungen durchgeführt werden, können auch Vergleiche zwischen unterschiedlichen Entscheidungsträgern in Einrichtungen gezogen werden.
Nutznießer dieser Fakten sind, neben der Wissenschaft, die Einrichtungen und die Hersteller selbst. Die Einrichtungen können sich besser im Vergleich zum Durchschnitt der anderen hinsichtlich des Erfolgsfaktors IT positionieren, die Hersteller erhalten eine realistische Basis für technische Entwicklungen und einen besseren Kundensupport. Auch die Politik profitiert von statistischen Daten dieser Art. So können gezielt Förderungsmaßnahmen initiiert werden, wenn Defizite erkennbar werden. Gerade vor dem Hintergrund dieser multiplen Interessenslage ist es essentiell, dass die Studie durch unabhängige Dritte finanziert wird und keine wissenschaftlichen Kompromisse eingegangen werden müssen, um Sponsorenbedürfnisse zu befriedigen.
Fakten zur Studie:
Laufzeit: 2005 - 2007
Drittmittelgeber: AGIP Niedersachsen
Budget: 100.000 Euro
Projektleitung: Fachhochschule Osnabrück
Kooperationspartner: nordmedia - Die Mediengesellschaft, VHitG - Verband der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen e.V.
„Pflege im Informationszeitalter (PIZ) 2002 – 2004“
"Pflege im Informationszeitalter" ist eine Studie zur Erfassung der Verbreitung von Pflegesoftware in deutschen Krankenhäusern und zur Ermittlung des Planungsstandes und Benutzeranforderungen in den jeweiligen Häusern. Dabei sollte sowohl die Sicht der Pflegedienstleitung wie der Verwaltungsleitung eingeholt werden.
Unter Pflegesoftware verstehen die Verantwortlichen der Studie jedes Modul eines Krankenhausinformationssystems (KIS), das als stand alone oder als integrierte Software die Tätigkeiten der Pflegefachkräfte, insbesondere die Patientenversorgung, das Pflegemanagement und die Pflegepädagogik unterstützt. Zur Ermittlung der Daten wurde eine Vollerhebung mittels Fragebogen bei allen deutschen Akutkrankenhäuser durchgeführt.