Nach wie vor machen sich Unternehmen am meisten Gedanken um den Schutz ihrer IT vor Angriffen. Das gaben 83 Prozent der Umfrageteilnehmer zu Protokoll. Galten bisher Virus- und Wurmattacken als wesentliche Bedrohung, stellen mittlerweile Spyware- und Phishing-Angriffe, die beispielsweise Passwörter ausspähen, eine weitaus größere Gefahr dar. Vor allem die organisierte Industrie-Spionage macht den Unternehmen zu schaffen.
Mitarbeitern mangelt es an Sicherheitsbewusstsein
Hinzu kommt, dass viele Mitarbeiter einen eher "lässigen" Umgang mit wichtigen Informationen, der Sicherheits-Technik sowie internen Sicherheitsrichtlinien pflegen. 74 Prozent der Befragten beklagen nämlich ein mangelndes Sicherheitsbewusstsein bei den Mitarbeitern und 36 Prozent beim Management. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 waren es lediglich 38 Prozent beziehungsweise 28 Prozent. Als weitere Gefahren sehen die Befragten unberechtigte Zugriffe von innen, möglichen Datendiebstahl sowie - verstärkt - den drahtlosen Zugang zu Unternehmensanwendungen über mobile Endgeräte.
Allerdings lagern die Befragten den Bereich der IT-Security inklusive der sicherheitsrelevanten Informationen nur ungern an einen externen Dienstleister aus. 64 Prozent erledigen alle Arbeiten rund um die IT-Sicherheit am liebsten im eigenen Haus.
Globale Geschäfte, konsolidierte IT
Des Weiteren stehen Unternehmen aufgrund globaler Geschäftstätigkeit unter dem Druck, ihre ERP-Landschaften zu vereinheitlichen. Das Thema ist der Umfrage zufolge ein "Dauerbrenner", denn mithilfe einer konsolidierten und harmonisierten ERP-Landschaft lassen sich standortübergreifend IT-basierte Geschäfts-Prozesse effizienter erledigen und Anwender besser bei der täglichen Arbeit unterstützen. Das gaben 90 beziehungsweise 76 Prozent der Befragten zu Protokoll. Für die Hälfte spielten zudem die mit einer konsolidierten ERP-System-Landschaft einhergehenden niedrigeren IT-Betriebskosten eine wichtige Rolle.
Langfristig wollen 38 Prozent der Unternehmen ihre ERP-Standard-Software von nur einem Hersteller beziehen. Für etwas mehr als ein Viertel ist die optimale Lösung ein Mix aus Individual- und Standard-Software. Letzteres hat Auswirkungen auf die zugrunde liegende IT-Architektur, weshalb künftig mehr als ein Viertel der Unternehmen Service-orientierte Architekturen (SOA) einführen wollen.
Leistungsfähigere Infrastrukturen schaffen
Im Jahr 2007 und danach wollen die befragten Entscheider zudem mehr Geld in ihre Infrastrukturen investieren. Damit sollen vor allem Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit der IT-Strukturen erhöht und durch Projekte zur Server-Konsolidierung sowie Virtualisierung Kosten reduziert werden.
46 Prozent gaben an, im Jahr 2007 entsprechende Projekte zu starten, um die Verfügbarkeit ihrer IT weiter zu verbessern, die Mehrheit davon bereits im ersten Quartal 2007. Ein ähnliches Bild ergibt sich im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit. Die IT- und Management-Beratung verweist hier unter anderem auf Zusammenhänge, die mit dem Wechsel auf das neue Windows-Betriebs-System Vista sowie durch eine SOA bestehen, die insgesamt mehr System-Ressourcen beanspruchen.
IT-Budgets steigen
Weitere wichtige Themen sind für die IT- und Geschäfts-Verantwortlichen in diesem Jahr Business Intelligence mit dem Schwerpunkt auf Datenqualität sowie der Komplex Integration und SOA. Auch die IT-Budgets sollen im Jahr 2007 steigen, wenngleich moderat. Zudem hinterfragen Unternehmen jetzt stärker den geschäftlichen Nutzen von IT-Projekten.
An der Studie "IT Trends 2007", die insgesamt zum fünften Mal erhoben wurde, nahmen Manager und IT-Verantwortliche aus insgesamt 108 Unternehmen teil, davon 67 aus deutschen Unternehmen 25 aus Österreich und 16 aus der Schweiz. Von den Teilnehmern arbeiten 52 Prozent in der Dienstleistungsbranche und 45 Prozent in Unternehmen der Produkt-Industrie. Die befragten Unternehmen erwirtschaften jeweils einen Jahresumsatz zwischen mehr als 250 Millionen Euro und 20 Milliarden Euro.