Besondere Bedeutung wird in diesem Jahr das Thema Sicherheit erlangen. Dabei richten viele Firmen ihr Augenmerk auf die Entwicklungen in der Microsoft-Konzernzentrale in Redmond. Angekündigt sind allein von dieser Seite eine Reihe neuer Produkte, die bestehende Systeme deutlich besser schützen sollen.
Gleichzeitig werden auch die Netzwerk- und Storage-Firmen neue Sicherheitsfunktionen in ihre Produkte integrieren. Ein Beispiel ist die Übernahme von Protego, einem Spezialisten für Sicherheitsapplikationen bei Netzwerken, durch Cisco. Auch bei den Lösungsanbietern wird sich die Konsolidierung weiter fortsetzen. Größere Anbieter entfernen sich weiter von ihrem Kernbereich. Jüngstes Beispiel ist der Kauf von Veritas durch Symantec.
IT-Sicherheit ist nicht der einzige Grund, warum sich die Industrie in diesem Jahr auf Microsoft fokussieren wird. Das Unternehmen wird 2005 die nächste Version seiner Entwicklungs-Software Visual Studio und der SQL-Server-Datenbank veröffentlichen. Bereits seit 2001 ranken sich Gerüchte über eine Datenbanklösung mit zahlreichen Erweiterungen im Bereich Business Intelligence, Administration und Sicherheit.
Zudem soll Ende 2005 die erste funktionsfähige Beta-Version von Longhorn, dem neuen Microsoft-Betriebssystem auf den Markt kommen. Im Gegensatz zu früheren Betriebssystemen soll die Software deutlich sicherer sein. Weitere Neuheiten sind eine integrierte Web Services Architektur (Indigo) und ein neues grafisches Untersystem (Codename Avalon). Das neue Betriebssystem wird jedoch nicht WinFS, ein angekündigtes Dateisystem einhalten.
Open-Source-Anbieter schlagen zurück
Trotz dieser Produktoffensive wird Microsoft weiterhin von Open-Source-Alternativen bedrängt. Nach IDC-Angaben werden die Umsätze mit Linux-Angeboten (Desktop, Server, etc…) bis 2008 auf 35 Milliarden US-Dollar steigen. Ein besonderes Augenmerk verdient dabei der aufstrebende Markt für Open-Source-Datenbanken. Bisher argumentierten etablierte Anbieter, dass sich Open-Source-Lösungen nicht für Unternehmen eignen würden. Mit der neuen Version der MySQL-Software dürfte sich das jedoch nach Meinung der Analysten ändern.
Das größte Veränderungspotenzial wird jedoch weiterhin dem dynamischen IT-Ansatz eingeräumt. "Im kommenden Jahr wird sich dieser Ansatz, der im Markt auch als "on-demand" oder "adaptive computing" bekannt ist, durchsetzen. Damit ist die Fähigkeit gemeint, mit flexiblen Ansätzen, die auf service-orientierte Architekturen (SOA), Web Services, Virtualisierungen oder Standardkomponenten basieren, umgehen zu können. Die Veränderung wird dabei vor allem von den Unternehmen vorangetrieben", sagt IDC-Analyst Frank Gens.
Viele Unternehmen werden 2005 entscheiden, ob sie künftig drahtlose Netze einsetzen werden. Die Analysten erwarten aus diesem Grund, dass zahlreiche Pilotprojekte auslaufen und genügend Erfahrungen für eine Evaluierung zur Verfügung stehen werden. Auch RFID wird langsam erwachsen. Mit ersten Großversuchen bei Wal Mart und dem amerikanischen Verteidigungsministerium soll die Marktfähigkeit der Technik erwiesen werden. Viele Zulieferer haben zudem eigene Pilotversuche angekündigt, mit denen sie Einsparungen in der Lieferkette durch RFID überprüfen wollen. Der Durchbruch für die neue Technik werde jedoch nicht vor 2007 kommen, so die Analysten.
Datenverwaltung wird wichtiger
Auch im Speicherbereich wird im kommenden Jahr die Konsolidierung weiter voranschreiten. Vor allem das Management des Speichers gewinnt an Bedeutung. Lösungen für die Ressourcenverwaltungen und die Archivierung von Speicher treffen dadurch auf eine steigende Nachfrage. Auch das Information Lifecyle Management wird im laufenden Jahr wohl weiter von den Anbietern gepusht werden.
Bedroht von einem Informationschaos und geknebelt durch neue gesetzliche Regelungen müssen vielen Unternehmen 2005 mehr in ihre Content-Management-Systeme (CMS) investieren. Dabei hält nun auch Suchmaschinentechnik Einzug in die Firmen. "In diesem Jahr müssen sich viele Anbieter für eine Richtung entscheiden", meint Forrester-Analystin Laura Ramos. So setzen verschiedene Firmen beispielsweise auf eine klassische Volltext-Suche ihrer Inhalte. Ein neuer Trend könnte dagegen ein on-demand-Modell für die Suchfunktion im CMS sein.
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