Unterschied liegt im Detail

IT- und Management-Berater im Vergleich

15.02.2012 von Ina Hönicke
Während Management-Berater an Strategien feilen, setzen IT-Berater oft auf bestehenden Lösungen auf und verbessern diese unter Einsatz von Technik.
IT- und Managementberater sind wie Zwillinge: Auf den ersten Blick scheinen sie oft identisch zu sein.
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Nicht allen Bewerbern ist der Unterschied zwischen den Aufgaben eines Management- und eines IT-Beraters klar. Laut Thomas Lünendonk, Marktanalyst und Herausgeber der bekannten Lünendonk-Listen, liegt hier der Knackpunkt. Der Aufklärungsbedarf sei erheblich. "Für den Management-Berater zählen vorrangig die Inhalte eines Projekts sowie Strategie, Organisation und Prozessberatung", sagt Lünendonk. Zudem sollte er wissen, wie geplante Konzepte mit der übergeordneten Strategie harmonieren.

Klare Vorgaben für IT-Berater

Der IT-Berater wiederum komme mit einer klaren Vorgabe ins Unternehmen. Er wisse von vornherein, in welchem Segment neue Vorgehensweisen zu entwickeln seien. Seine Aufgaben drehen sich laut Lünendonk zwar ebenfalls um Organisation und Prozesse, jedoch weniger mit strategischen Vorgaben.

Boubacar Traoré von Capgemini kann als IT-Berater seine Begeisterung für Projektplanung und Technik verbinden.
Foto: Capgemini

Boubacar Traoré hat sich für die IT-Beratung entschieden. "Mich fasziniert es einfach, wenn wir im Team Projekte mit einem Aufwand von mehreren tausend Arbeitstagen schätzen, planen und erfolgreich umsetzen." Dies und seine Technikaffinität als Informatiker waren ausschlaggebend, sich für eine Karriere rund um Softwarethemen zu entscheiden.

Von der Skizze bis zur Lösung

"Als Projektleiter habe ich nicht nur die Möglichkeit, ein Projekt von Anfang an zu steuern, sondern auch, es von der ersten Skizze bis zur funktionierenden Lösung zu führen." Traoré rät daher: "Wer Spaß an technischen Fragen hat, für den ist die IT-Beratung die richtige Wahl."

Große Consulting-Unternehmen wie Accenture oder Capgemini brauchen sowohl Management- als auch IT-Berater. Auf den Fluren dieser großen Firmen sitzen beide Professionen oft Tür an Tür.

Georg Ley von Capgemini repräsentiert die Seite der Management-Beratung. Er sieht zwischen den beiden Berufen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede: "Management-Berater betreten fast immer Neuland." Sie bewegen sich nur selten in Themen, mit denen sich der Kunde bereits auskennt. Ob sie eine Lösung gemeinsam mit einem IT-Berater anstreben, hängt vom Auftraggeber ab. Nach Leys Erfahrung ist es in Business-Management-Projekten nicht immer wünschenswert, IT-Themen anzusprechen. Gleichwohl betont der Capgemini-Mann, dass die IT zu einem wichtigen Baustein in der strategischen Konzeption geworden ist.

Suche nach Herausforderungen

Für Ley war die Suche nach Herausforderungen das Hauptargument für den Job als Management-Berater. Ein großer Vorteil ist seiner Meinung nach die kürzere Laufzeit der Projekte. Während Vorhaben in der Management-Beratung in der Regel zwei bis sechs Monate dauern, brauchen IT-Projekte schon mal eineinhalb Jahre. "Je kürzer die Laufzeit in einem Management-Beratungs-Projekt, desto intensiver die Herausforderung", betont der Manager. (Computerwoche)

Job
Schatzjäger
Hier handelt es sich in erster Linie um die jüngsten Mitarbeiter eines Unternehmens. Für Schatzjäger steht das Geld am stärksten im Vordergrund. 64 Prozent von ihnen sind bereit, länger zu arbeiten, um ihr Einkommen zu steigern. Fast ein Viertel (23 Prozent) sehen sich in drei Jahren in einem anderen Karrierestatus.
Lebensgenießer
Wie der Name bereits vorwegnimmt, sind Lebensgenießer vor allem an einer ausgewogenen Work-Life-Balance interessiert. Dabei ist ihnen Flexibilität genauso wichtig wie Geld. Allerdings spielt für jeden fünften in dieser Gruppe die eigene Karriere trotzdem eine große Rolle: 21 Prozent sehen sich in drei bis fünf Jahren in einer höheren Position.

Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.