Klar, Sie können mit Ihrem fahrbaren Untersatz einfach nur fahren. Dafür ist ein Auto schließlich da. Doch es gibt viele Gründe, weswegen Sie sich mit der Bordausstattung des PKW-Herstellers nicht zufrieden geben sollten.
1. Die Bordausstattung ist derart knapp bemessen, dass Ihnen wichtige Informationen fehlen. Nehmen wir als Beispiel einen Kleinstwagen wie den Toyota Aygo: Er verfügt nicht einmal über eine Anzeige für die Kühlwassertemperatur. Es macht aber durchaus Sinn rechtzeitig zu bemerken, wenn die Kühlwassertemperatur steigt – dann können Sie beispielsweise das Gebläse samt Heizung anwerfen (dazu die Fenster öffnen, damit Sie nicht den Hitzetod sterben) um die Hitze vom Motor abzuführen. Ebenso fehlt bei vielen Klein- und Kleinstwagen wie dem Aygo ein Drehzahlmesser – für eine sparsame und schonende Fahrweise ist dieser aber durchaus sinnvoll. Der vom Auto-Hersteller angebotene Drehzahlmesser zum Nachrüsten ist dagegen meist teuer. Es geht aber auch billiger – wie? Das erfahren Sie bei uns.
2. Sie brauchen zusätzliche Ausstattung, um Ihr mobiles IT-Equipment anschließen oder mit Strom versorgen zu können? Smartphones und Tablet-PCs wollen schließlich geladen werden – das geht nirgends leichter als im Auto. Wir stellen das dafür nötige Zubehör vor.
3. Sie wollen Zusatzfunktionen genießen, die der Hersteller Ihres Fahrzeugs noch gar nicht anbietet? Beispielsweise eine On-Board-Kamera? Diesen Luxus gibt es bei einigen Oberklasse-Fahrzeugen wie dem VW Touareg, doch es geht preiswerter und vor allem auch in Autos, für die eine derartige Kamera ab Werk nicht erhältlich sind. Wir zeigen Ihnen eine derartige „Spionage-Kamera“, genauer gesagt: Eine Onboard-Kamera für das Auto.
4. Sie wollen Ihr Auto gegen Diebstahl zusätzlich zu Wegfahrsperre und Alarmanlage absichern? Auch hier wissen wir Rat.
5. Moderne Autos speichern viele Informationen und Fehlermeldungen in ihrem Steuergerät. Dieses elektronische Hirn Ihres Kraftfahrzeugs können Sie über die OBD-2-Schnittstelle auslesen. Die Vertragswerkstätten machen das beispielsweise während der Inspektion. Doch es gibt viele Gründe dafür, dass Sie das Auslesen des Fehlerspeichers selbst in die Hände nehmen sollten: Sie wollen sich vor dem Inspektionstermin über etwaige Probleme informieren, Sie lassen Ihr Fahrzeug erst gar nicht bei einem Vertragshändler warten oder aber Sie haben immer wieder Fehlermeldungen während des Betriebs und wollen diesen auf die Spur kommen. Dann benötigen Sie ein Lesegerät. Für ambitionierte Bastler gibt es sogar OBD-Geräte, mit denen Sie Einstellungen an Ihrem PKW verändern können. Dann heißt es aber aufpassen, dass Sie Ihr Auto nicht ruinieren.
6. Falls Ihr Auto schon etwas älter ist, wollen Sie vielleicht einmal Rost-anfällige Hohlräume und verborgene Winkel inspizieren. Dafür müssen Sie keinen teuren Lackierfachbetrieb aufsuchen, denn das geht durchaus auch mit Heimwerkermitteln. Wir verraten wie.
Wir gehen hier nicht auf Einpark-Hilfen, Rückfahrkameras oder Techniken zur Marderabwehr ein. Denn das sind Allerwelts-Techniken, die ohnehin jeder kennt. Sondern wir haben für Sie pfiffige Lösungen für echte Technik-Liebhaber zusammengestellt. Die einen spürbaren Nutzwert bieten und/oder einfach Spaß machen. Besonders interessant und nutzwertorientiert ist unser automobiles Technik-Zubehör für Vielfahrer im Berufsalltag und für PKWs im Unternehmenseinsatz. Und nun viel Spaß beim Stöbern ...
Endoskopkamera für die Hohlraum-Inspektion
„Bis dass der Rost uns scheidet“ konnte man früher auf Aufklebern auf so manchem in die Jahre gekommenen Fahrzeug lesen. Meist handelte es sich dabei um französische oder italienische PKWs. Mittlerweile ist die Rostprophylaxe deutlich besser geworden, die meisten Hersteller versprechen unter Auflagen und mit Einschränkungen eine Durchrostgarantie von um die zehn Jahre.
Doch gerade wer ein älteres Fabrikat fährt, sollte sich vergewissern, ob die rote Pest nicht bereits in den Hohlräumen und an schwer zugänglichen Stellen wuchert. Schauen Sie also besser rechtzeitig nach und führen Sie dann eine Hohlraumversiegelung durch beziehungsweise lassen sie eine solche in einer Lackiererei durchführen.
Um einen Blick in die Hohlräume Ihres PKWs werfen zu können, benötigen Sie keine Flex – das wäre dem Blech auch nicht zuträglich. Besorgen Sie sich stattdessen eine Endoskop-Kamera. Solche Kameras gibt es in der preiswerteren Variante zum Anschluss an ein Notebook. Das Bild wird dann auf dem Notebook-Monitor ausgegeben. Für den Einsatz in einer schmutzigen Werkstatt und unter dem Auto ist diese Lösung weniger gut geeignet. Die etwas kostspieligeren Endoskop-Kameras dagegen zeichnen das Bild auf und geben es vor allem auf einen eigenen kleinen Bildschirm aus.
Achten Sie beim Kauf auf den Durchmesser des Kamerakopfes. Er muss klein genug sein, damit er durch die Wasserablauflöcher und die Wartungsöffnungen Ihres Fahrzeugs passt.
Mehrfachverteiler für Strom aus der PKW-Steckdose
Das wohl simpelste, zugleich aber auch unverzichtbarste Zubehör für IT-Fans und berufsbedingte Vielfahrer ist ein Mehrfachverteiler für die Bordnetzsteckdose (auch als Zigarettenanzünder bezeichnet). Denn standardmäßig ist am Armaturenbrett nur eine Steckdose vorhanden.
Wenn Sie aber beispielsweise das Smartphone während der Fahrt aufladen und zugleich ein Navigationsgerät benutzen wollen (was ein typisches Alltagsszenario bei Außendienstmitarbeitern ist), dann brauchen Sie einen Bordnetzverteiler. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen: Vom ganz einfachen 2-fach-Verteiler für 11 Euro, über Verteiler, die auch einen USB-Anschluss (oder mehrere USB-Anschlüsse) beinhalten bis hin zu Geräten, die zusätzlich auf einem Display die Bordnetzspannung anzeigen.
Prüfen Sie vor dem Kauf, ob rund um den Zigarettenanzünder Ihres PKWs genügend Platz für den von Ihnen ins Auge gefassten Mehrfachverteiler ist. Nicht dass der Mehrfachverteiler so groß ist, dass er am Armaturenbrett anstößt und Sie ihn gar nicht erst einstecken können. Außerdem gibt es mitunter Mehrfachverteiler, die Sie vor Fahrtantritt ausstecken müssen, was natürlich nicht immer Sinn der Sache ist. Achten Sie auf entsprechende Hinweise. Wichtig ist auch die maximale Stromaufnahme: Sie sollte möglichst groß sein, acht bis zehn Amper sind die Regel.
Bluetooth-Freisprech-Einrichtung mit FM-Transmitter
Sie sind viel mit dem Auto unterwegs und müssen während der Fahrt erreichbar sein? Beispielsweise weil Sie jederzeit Kontakt zur Firma halten müssen oder für Kunden jederzeit ansprechbar sein müssen? Dann ist eine Freisprecheinrichtung Pflicht.
Wer keine Bluetooth-Freisprecheinrichtung ab Werk verbaut hat und trotzdem sein Handy während der Fahrt nutzen will, hat die Auswahl zwischen einer Unmenge von portablen Bluetooth-Freisprecheinrichtungen. Zur Befestigung am Lenkrad, über der Windschutzscheibe, hinterm Ohr des Fahrers, am Armaturenbrett oder im Becherhalter.
Richtig pfiffig sind aber Lösungen, die zur Tonausgabe die Auto-Lautsprecher nutzen. Das klappt folgendermaßen: Sie koppeln über Bluetooth das Smartphone und die Bluetooth-Freisprecheinrichtung miteinander. Letztere besitzt einen FM-Transmitter, über den Sie die vom Smartphone empfangenen Daten an das UKW-Radio Ihres PKWs weitersenden. Die Frequenz des FM-Transmitters stellen Sie auf Ihrem Auto-Autoradio ein und programmieren sie am besten fest auf einem Sendeplatz ein. Wenn nun ein Anruf eingeht und Sie ihn annehmen, hören Sie die Stimme des Anrufers über die Auto-Lautsprecher. Ihren Text sprechen Sie in das Mikrofon des Freisprechers.
Einige Bluetooth-Freisprecher bieten zusätzlich die Möglichkeit, Musik von einem angestöpselten USB-Stick oder von einer eingelegten SD-Karte abzuspielen; ein Beispiel dafür ist der auvisio FM-Transmitter mit Bluetooth-Freisprecher Talk 'n Music, wie ihn Pearl verkauft. Andere wie der Ego Cup FM können Musik vom via Bluetooth verbundenen Smartphone abspielen.
Nachteile dieser FM/UKW-Lösung: Die Soundqualität ist meist nicht so gut, es gibt oft ein störendes Knarzen. Und zumindest theoretisch könnte man in unmittelbarer Nähe die via UKW übertragenen Daten abhören.
GPS-Tracker: Gestohlenes Auto aufspüren
Mit einem GPS-Tracker, der in Ihrem Fahrzeug verbaut ist, können Sie jederzeit dessen Position ermitteln. Und beispielsweise ein gestohlenes Fahrzeug aufspüren. Besonders wertvoll sind GPS-Tracker aber für das Fahrzeugflotten-Management von Unternehmen: Mit Hilfe des GPS-Trackers können Sie in Ihrer Unternehmenszentrale jederzeit den aktuellen Standort eines jeden Fahrzeugs Ihrer PKW- oder LKW-Flotte anzeigen lassen.
Der GPS-Tracker empfängt von den um die Erde kreisenden GPS-Satelliten die genauen Positionsdaten und sendet diese dann per Mobilfunksignal beziehungsweise SMS an den Benutzer. Der genaue Funktionsumfang eines GPS-Trackers hängt vom Modell ab. Er kann mitunter Routen auch stationär aufzeichnen und unter Umständen auch Notrufe senden. Bei den leistungsfähigeren Modellen können Sie sich die genaue GPS-Position beispielsweise auf einer Karte im Browser anzeigen lassen, zum Beispiel beim e-foxx flixx. Gerade der e-foxx flixx eignet sich für den Unternehmenseinsatz besonders gut.
Ob der Einsatz eines solchen GPS-Trackers zum Diebstahlschutz wirklich Sinn macht, lässt sich dagegen nicht so einfach sagen. Erstens muss der GPS-Empfänger die Signale des GPS-Satelliten empfangen können, er darf also nicht zu versteckt eingebaut sein – erfahrene Auto-Diebe dürften ihn schnell aufspüren und zerstören können. Zweitens muss er stets mit Strom versorgt werden. Drittens können clevere Auto-Diebe mit einem Störsender/Jammer sowohl das GPS- als auch das GSM-Signal unterbrechen, ohne dass sie konkret wissen müssen, wo genau sich der GPS-Sender befindet.
Und viertens reicht das bloße Aufspüren eines gestohlenen PKWs auf einer Karte im Browser ja noch nicht aus: Sie müssen der Polizei diese Information schnellstmöglich weitergeben und diese muss schnell genug reagieren.
CarCamOne V2 als Spionagekamera
Sie wollen während der Fahrt aufzeichnen, was vor Ihrem PKW passiert? Beispielsweise, weil Sie eine landschaftlich bezaubernde Route wie die Deutsche Alpenstraße abfahren und sich das atemberaubende Panorama in Ruhe zu Hause noch einmal anschauen wollen? Oder weil Sie das Verkehrsgeschehen festhalten wollen für den Fall, dass Sie in einem Verkehrsunfall verwickelt werden und die Beweislage unklar ist? Besonders für Vielfahrer wie Außendienstmitarbeiter, Taxi-Fahrer und Berufs-Pendler ist das ein wichtiger Aspekt.
Dann ist eine Lösung wie die CarcamOne V2 genau richtig für Sie. Die Stromversorgung erfolgt via Zigarettenanzünder, für das Speichern ist eine separate Speicherkarte erforderlich.
Greifen Sie beim Kauf aber unbedingt zu einem aktuellen Modell, denn die erste Generation der CarCamOne arbeitete sehr unzuverlässig. Und achten Sie darauf, dass die SD-Karte, auf die das Videomaterial aufgezeichnet wird, ausreichend schnell ist und genügend Speicherkapazität bietet.
Checken Sie zwischendurch am PC, ob die Kamera auch wirklich zuverlässig aufzeichnet (im Test war die erste Generation der CarcamOne wie bereits erwähnt sehr unzuverlässig). Ganz wichtig: Lassen Sie die Kamera keinesfalls nach der Fahrt auf dem Armaturenbrett stehen – sie verträgt die enorme Stau-Hitze hinter der Windschutzscheibe nicht und geht kaputt.
Scangauge: Bordcomputer zum Nachrüsten
Alle wichtigen Fahrzeugdaten immer im Blick. Das ermöglicht das Scangauge II, ein portabler Bord-Computer, den Sie in jedem modernen PKW ohne Basteln und Tüftelei nachrüsten können. Einfach an die OBD-Steckdose (die sich meist unter dem Armaturenbrett im Bereich des Fahrers befindet) anschließen und die Erkennung starten. In der Regel meldet sich das Scangauge nach einige Sekunden einsatzbereit. Sie müssen dann nur noch über das Auswahlmenü des Scangauge II die Werte auswählen, die Sie angezeigt bekommen möchten. Sie haben die Auswahl unter folgenden Optionen (vier verschiedene Werte lassen sich zeitgleich darstellen, zudem können die Werte auch aufgezeichnet werden):
Durchschnittsverbrauch
Momentan-Verbrauch
Voltmeter
Kühlwasser-Temperatur
Ansaugluft-Temperatur
Drehzahlmesser
Geschwindigkeit
Ansaug-Unterdruck (nicht bei allen Fahrzeugen)
Motorlast
Gaspedalstellung
Zündungseinstellung
Offener/Geschlossener Regelkreislauf Lambdasonde
Mit der Voltmeteranzeige erkennen Sie beispielsweise sofort, wenn die Lichtmaschine nicht mehr lädt. Sie können rechtzeitig eine Werkstatt ansteuern und den Schaden beheben lassen, bevor Sie mit einer leeren Batterie liegen bleiben. Besonders bei beruflich genutzten Fahrzeugen ist das wichtig, um teure Ausfallzeiten so gering wie m,öglich zu halten.
Die Kühlwasser-Temperaturanzeige des Scangauge wiederum ist nicht nur exakter als die gemittelte Standardanzeige vieler PKWs. Sie ist mitunter sogar die einzige Anzeige überhaupt, weil einige Hersteller aus Kostengründen auf eine Kühlwasser-Temperaturanzeige verzichten (bei Überhitzung soll bei diesen Fahrzeugen stattdessen eine Warnlampe aufleuchten). Gerade Kleinst- und Kleinwagen wie die in Tschechien gebauten Drillinge Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroen C1 sind von diesem ärgerlichen Manko betroffen.
Außerdem können Sie mit dem Scangauge Fehlercodes aus dem Steuergerät lesen und löschen (Sie können das Steuergerät aber nicht beschreiben). Damit können Sie sich beispielsweise vor einer Inspektion vergewissern, ob außergewöhnliche Reparaturen auf Sie zukommen.
Tipp: Falls es Ihnen vor allem um das Auslesen des Fehlerspeichers Ihres Autos geht, können Sie sich auch ein separates OBD-2-Lesegerät anschaffen. Solche OBD-2-Geräte gibt es in verschiedenen Ausführungen (einfache Handgeräte, die nur den kryptischen Fehlercode anzeigen, dessen Bedeutung Sie dann ergooglen müssen und komfortable Anzeigegeräte mit Klartext, sowie Notebook-basierte Lösungen), in unterschiedlichen Preislagen (von wenigen Euro bis zu vielen Hundert Euro) und mit deutlich unterschiedlichem Funktionsumfang (die meisten Geräte können nur lesen, hochpreisige, Fahrzeughersteller-abhängige Geräte dagegen bieten auch die Möglichkeit, Einstellungen am Steuergerät zu ändern und beispielsweise neues Zubehör am Steuergerät anzumelden; das VCDS/VAG-COM Diagnose-System für Volkswagen-Audi-Skoda-Seat ist hierfür ein Beispiel).
Navigationsgeräte mit Echtzeitverkehrsinformationen
Ein Navigationsgerät lockt heute niemanden mehr hinterm Ofen hervor. Um sich gegen die immer stärker werdende Konkurrenz durch Smartphones mit Navigationslösungen wie Google Maps Navigation behaupten zu können, müssen sich die Hersteller von Navigationsgeräten schon etwas einfallen lassen. Nämlich möglichst gute und brandaktuelle Verkehrslageinformationen, die es dem Benutzer ermöglichen, Staus frühzeitig zu umfahren und die Verweildauer auf der Straße so gering wie möglich zu halten. Beispiele hierfür sind Navigationsgeräte mit Live Traffic-Informationen wie das TomTom GO Live 1005 Europe oder Garmin nüvi-Modelle mit Navteq Traffic.
Sie versprechen dem Benutzer alle paar Minuten aktuelle Verkehrslageinformationen abzurufen und diese bei der Routenplanung zu berücksichtigen. Automatisch ändern derartige Navigationsgeräte die Route, wenn sich das Verkehrsgeschehen ändert und ermitteln eine Alternativroute. Für Auto-Fahrer, die aus beruflichen Gründen jedes Jahr mehrere zehntausend Kilometer fahren, sind solche Echtzeitverkehrsinformationen unverzichtbar. (PC-Welt)