Der Namenswechsel ist der Expansionsstrategie des Unternehmens geschuldet. Die Marke Celesio soll in ganz Europa Schnelligkeit, Solidität und Qualität vermitteln. Seit 2001 erweiterte das Unternehmen seine Aktivitäten auf eine Reihe neuer Länder. 2004 kamen Slowenien, Rumänien und Kroatien hinzu. Insgesamt ist Celesio heute in 15 Ländern vertreten.
Mit seinen drei Geschäftsbereichen Großhandel, Apotheken und Services deckt der Konzern die gesamte Bandbreite der Pharmadistribution ab. Pro Tag führen im Großhandel 132 Niederlassungen über 100000 Lieferungen durch. Rund 1900 eigene Apotheken bedienen täglich mehr als 500000 Kunden.
Über die eigene IT-Strategie wollte sich das Unternehmen gegenüber dem CIO-Magazin nicht äußern. Details des zurzeit wohl wichtigsten IT-Projektes werden aber in einem Referenzbericht der Software AG beschrieben. Demnach integriert der Großhändler sein eigenentwickeltes Warenwirtschaftssystem GAIN mit Hilfe des Enterprise Legacy Integrator (ELI) der Software AG in die neue serviceorientierte IT-Architektur des Konzerns. Zwei der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren im Pharmahandel, die Bestandsanalyse und die Logistik, sollen dadurch erheblich verbessert werden. Das Projekt wurde gleichzeitig in Belgien, Deutschland, Frank-reich und Großbritannien gestartet.
ELI ermöglicht die bidirektionale Kommunikation zwischen bestehenden IT-Systemen und neuen, auf J2EE, .NET oder Web Services basierenden Umgebungen. In Deutschland, Frankreich und Belgien basieren die bestehenden Lösungen auf dem Datenbanksystem Adabas und der Entwicklungsumgebung Natural der Software AG. Die britische Anwendung wurde in C realisiert und nutzt C-Tree für die Datenhaltung. Die Umsetzung des Projekts wird in Deutschland von der Gehe Informatik Services GmbH & Co. KG (Gehis) durchge-führt. „Technisch überzeugte ELI unter anderem durch seine hohe Performance und die kom-fortable, GUI-gestützte Wrapping-Funktionalität“, sagt Gehis-Geschäftsführer Joachim Bartel.
Auf Vorstandsebene ist Finanzchef Felix A. Zimmermann für die IT der Celesio-Gruppe zuständig. Operativ allerdings liegt die IT in der Obhut der nationalen Töchter. In Deutschland ist die Gehis ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Gehe Pharma Handel GmbH und beschäftigt rund 90 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 1994 gegründet, um alle EDV-Aktivitäten der Mutter zu bündeln.
Das Geschäftsmodell der Celesio AG beruht im wesentlichen auf drei Säulen: der ständigen Optimierung der kundengerichteten Geschäftsprozesse, der konsequente Ausschöpfung der Ressourcen Information und Wissen und dem Aufbau von effizienten Partnernetzwerken. Dieses Geschäftsmodell unterstützt die Gehis, indem sie eigene IT-Lösungen entwickelt, die IT der Geschäftsprozesse optimiert sowie IT-gestützte Logistikdienstleistungen, Informations- und Kommunikationssysteme für Apotheken zur Verfügung stellt.