Herausgekommen ist das bei einer Studie des Sicherheitsanbieters Bit Defender. Das Unternehmen hatte 2000 User mit einer gefälschten Freundschaftsanfrage angeschrieben. Davon 1000 Frauen und 1000 Männer im Alter von 17 bis 75 Jahren. Nach einer Woche bestätigten 94 Prozent den Kontakt.
Für die gefälschte Anfrage wurde das Profil einer 21-jährigen Blondine erstellt. Das Experiment gliederte sich in zwei Schritte. Erst wurden die Probanden nur nach der Bestätigung des Kontakts gefragt. Aus diesen wurden dann Personen rausgesucht, mit denen die 21-Jährige eine kleine Konversation führen sollte. Ziel des zweiten Teils war es herauszufinden, wie viele private Informationen die einzelnen Nutzer an jemand Unbekanntes weitergeben.
Erstaunlich ist, dass 55 Prozent der Testpersonen, die die Freundschaftsanfrage annahmen, aus der IT-Branche kommen. Davon sind 31 Prozent im Bereich IT-Sicherheit tätig.
Zudem waren zehn Prozent der ITler bereit, nach einer halben Stunde privater Konversation dazu bereit, Informationen wie Adresse, Telefonnummer sowie den Namen der Mutter und Vaters zu verraten. Dies sind alles Infos, die Kriminelle im Ernstfall für den Klau von Passwörtern verwenden würden.
Unternehmensinterna herausgegeben
Je länger die Konversation geführt wurde, umso schlimmer wurde es. Nach zwei Stunden Gespräch hatten 72 Prozent sogar vertrauliche Daten über ihren Arbeitsplatz, wie beispielsweise Zukunftsstrategien oder eine noch nicht veröffentlichte Software des Unternehmens, bekannt gegeben.
Das Kuriose an der Untersuchung ist, dass nur 13 Prozent von dem gefakten Kontakt wissen wollten, woher man sich genau kennt. Das hätten bei einem realen Treffen wahrscheinlich alle Probanden wissen wollen.