Firmen sorgen sich um Social Media, vor allem um die Nutzung durch die eigenen Mitarbeiter. Sicherheit ist nur ein Aspekt - etwa die Angst, dass Kollegen sich über infizierte Links oder Videos Malware ins Haus holen, dass Profil-Informationen missbraucht werden könnten oder Login-Daten an die Falschen geraten. Hinzu kommt, dass nach Ansicht sehr vieler IT-Experten auch die Produktivität der Mitarbeiter sinkt.
Dass diese Annahme nicht unbegründet ist, zeigt das amerikanische Beratungshaus Ponemon Institute, das sich auf Security-Themen spezialisiert hat, in seinem "Global Survey on Social Media Risks". Befragt wurden rund 4600 IT-Experten unter anderem aus den USA, Deutschland, Hongkong und Singapur. Als Sponsor trat der Sicherheits-Anbieter Websense auf.
Über eine halbe Stunde privat auf Facebook & Co.
89 Prozent der Teilnehmer klagten, dass Social Media die Produktivität ihrer Mitarbeiter senke. Kein Wunder: Die meisten Kollegen nutzen Facebook, Twitter und Co. keine 30 Minuten am Tag für die Arbeit (59 Prozent), während sechs von zehn mehr als eine halbe Stunde privat auf den Plattformen verdaddeln. Ob sie nun mit Freunden chatten oder sich Videos ansehen.
Hingegen sorgen sich nur 63 Prozent um Sicherheitsprobleme, die durch die Social-Media-Nutzung der Kollegen entstehen könnten. Immerhin fast zwei Drittel, aber deutlich weniger als die Zahl derer, die über die schwindende Leistungskraft der Arbeitnehmer klagt. Dabei steigen die Bedrohungen. 52 Prozent sagen, sie registrierten vermehrt Malware-Angriffe. Bei gut einem Viertel ist die Zahl der Angriffe sogar um die Hälfte in die Höhe geschnellt.
Nur 29 Prozent glauben, dass ihr Unternehmen sich vernünftig gegen die Angriffe via Social-Media-Plattformen wehren kann. Als schlagkräftigste Lösungen gelten vor allem Anti-Virus- oder allgemein Anti-Malware-Programme (76 Prozent), eng gefolgt von Lösungen für die Endpoint Security und Secure Web Gateways.
Deutsche CIOs haben weniger Grund zur Sorge
Am zuversichtlichen zeigen sich die deutschen IT-Experten in der Studie: Hier sehen sich fast 50 Prozent gut geschützt, auch wenn 59 Prozent sich um die Sicherheitslücken sorgen, die ihre Kollegen auf Social-Media-Diensten verursachen könnten.
Zudem verbringen die Mitarbeiter hierzulande deutlich mehr Zeit beruflich mit Facebook und Co. (66 Minuten) und vergeuden weniger Zeit privat (19 Minuten). Die Briten sind Spitzenreiter in Sachen privater Nutzung, gefolgt von den Kollegen aus Italien.