Der neue multibankfähige Standard für die Übertragung von Zahlungsverkehrsdaten über das Internet mit dem Kürzel EBICS (Electronic Banking Internet Communication Standard) ist noch nicht etabliert. Von rund 400 Firmenkunden deutscher Banken erklärten in einer Befragung 36 Prozent, sie hätten noch nie etwas davon gehört. Immerhin: In einer vergleichbaren Umfrage zwei Jahre zuvor sagten das noch 58 Prozent.
Der EBIC-Standard wurde vom Zentralen Kreditausschuss (ZKA) entwickelt und zum 1. Januar 2006 in das DFÜ-Abkommen aufgenommen. Seit Anfang 2008 sind Kreditinstitute verpflichtet, EBICS zu unterstützen. Zum 31. Dezember 2010 endet für die Banken die Verpflichtung, den bisherigen Standard FTAM weiter zu unterstützen.
Unternehmen, die bereits mit EBICS arbeiten, berichten von Schwierigkeiten bei der Einführung. 41 Prozent sprechen von "kleineren Problemen", acht Prozent von "größeren Problemen". Als Vorteil gilt, dass EBICS mehr Sicherheit biete und keinen ISDN-Anschluss benötigt.
Alle Daten sind in einen XML-Container eingebettet und werden über HTTP mit Verschlüsselung versandt. Die Daten werden Block für Block übertragen und mit einer elektronischen Signatur gesichert.
EBICS soll Europa-fähig werden
Von den Unternehmen, die EBICS nutzen, arbeiten 70 Prozent ausschließlich mit dem neuen Standard. Der Zentrale Kreditausschuss geht davon aus, dass sich der Standard europaweit durchsetzen kann. Französische Banken haben mit dem ZKA bereits ein Kooperationsabkommen geschlossen.
Die Umfrage ist Teil der Studie "Electronic Banking 2009", die die Hamburger PPI AG gemeinsam mit Ibi Research (Universität Regensburg) durchgeführt hat.