Fach- und Führungskräfte sind selten am Arbeitsplatz anzutreffen, weil sie sich einen guten Teil des Arbeitsjahres auf Geschäftsreise befinden. Das kostet viel Zeit und Nerven - allen mobilen Arbeitsgeräten und drahtlosen Zugängen zur Firmen-IT zum Trotz.
Um die Zeit im Job effektiver zu nutzen, etablieren sich daher virtuelle Meetings als Alternative zum wenig produktiven Reisen: Bereits jeder dritte Manager in Europa gibt einer Studie zufolge an, dass sich Telepresence-Lösungen zu einem festen Bestandteil im eigenen Unternehmen entwickelt haben. Die Vorzüge der Kombination von Dienstreisen und Videokonferenzen liegen dabei vor allem in der zeitlichen Entlastung der Manager und in der Schonung der betrieblichen Reisekasse.
Das sind die Ergebnisse der Studie "Face to Phase: Die Konvergenz von Geschäftsreisen und Virtual Meetings", die der Internetprovider Easynet Global Services in Zusammenarbeit mit dem IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt hat. Im Oktober und November 2008 wurden dafür Fach- und Führungskräfte aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz befragt. Mehr als 700 Manager schickten ihre Antworten zurück.
In Deutschland und anderen europäischen Ländern sind mittlerweile auch die Manager davon überzeugt, dass gerade die Balance aus Geschäftsreisen und professionellen Videokonferenzen immer wichtiger wird.
Auffallend sind die Umfrageergebnisse aus Spanien: Für fast jeden zweiten Top-Manager der iberischen Halbinsel spielt der Einsatz von Telepresence-Lösungen bereits eine entscheidende Rolle. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Frankreich. Hier sprechen sich knapp 40 Prozent der Befragten für virtuelle Treffen aus.
"Immer mehr Führungskräfte erkennen, dass sich Geschäftreisen und Videokonferenzen nicht ausschließen, sondern ergänzen", sagt Diethelm Siebuhr, Geschäftsführer Central Europe von Easynet Global Services, zu den Ergebnissen der Umfrage. Auf den direkten persönlichen Kontakt würden Geschäftspartner zwar auch in Zukunft nicht ganz verzichten können. "Aber nicht jede Reise ist auch wirklich nötig", so Siebuhr. Der Einsatz moderner Videokonferenzen könne hier als sinnvolles Korrektiv wirken.
Hinzu kommt, dass unnötiger Reisestress aufgrund von Flug- oder Zugverspätungen sowie hohe Reisekosten durch den Einsatz von Telepresence-Technik vermieden werden können. Besonders in Deutschland, Spanien, Italien und der Schweiz spielt das Kostenargument eine große Rolle. Insgesamt schätzt jedes vierte europäische Unternehmen, dass mindestens 30 Prozent des Reisebudgets mittels Videokonferenzen einzusparen sind.