Smartphones stoßen bei über einem Drittel der US-Verbraucher auf Widerstand, fand die Analystin Katie Lewis vom Marktforscher Yankee Group heraus. Im Dezember ergab eine Umfrage unter 15.000 US-Bürgern, dass 43 Prozent bereits ein Smartphone ihr Eigen nennen, während 51 Prozent noch ein Handy der alten Generation besitzen. Jeder zweite der letzteren Gruppe will sich auch bei seinem nächsten Mobilfunkvertrag kein Smartphone zulegen. Umgerechnet zeigt sich also ein Drittel der US-Verbraucher als Smartphone-abstinent.
Sie sind mit ihren Handys meist völlig zufrieden: Sie können telefonieren, SMS schreiben und - wenn sie denn wollen - einfache HTML Seiten aufrufen. Für 50 Prozent der Smartphone-Abstinenzler reicht dieser Funktionsumfang völlig aus. Kosten spielen eine kleinere Rolle. 27 Prozent schrecken vor den Datentarifen zurück, nur 13 Prozent vor den Anschaffungskosten eines Smartphones - sind die Geräte doch mit der Android-Verbreitung stark im Preis gesunken. Zu Smartphone zählt Studienautorin Lewis alle Geräte mit einem dieser mobilen OS: Apple iOS, Symbian S60, Windows Phone, Android, Blackberry OS und sogar Linux.
iPhone, Android, Windows Phone und Co. als Statussymbol
Weitere fünf Prozent haben sich schon einen Ersatz für das mobile Internet gesucht. Das könnten beispielsweise Tablets sein. Ein Killer-Argument gegen Smartphones. Denn von denjenigen, die sich heute eines der modernen Alleskönner-Telefone zulegen würden, halten 43 Prozent das mobile Surfen für unverzichtbar und 38 Prozent den Zugriff auf ihre E-Mails. Noch wichtiger, mit 45 Prozent, ist allerdings eine eingebaute Kamera.
Wer einmal den Smartphone-Weg beschritten hat, verlässt ihn so leicht nicht: Aus der Sicht der Abstinenzler ist es eine Einbahnstraße. Doch es gibt auch eine ganze Zahl von Menschen, die sich noch eines der schicken neuen Handys zulegen wollen - oft wohl aus Prestigegründen. Denn interessanterweise haben sie im Schnitt pro Jahr 2000 Dollar weniger zur Verfügung als die Abstinenzler. Vielleicht wollen sie dazugehören zu der Gesellschaftsschicht, die sich ein Smartphone leisten kann. Die verdient pro Jahr im Schnitt 77.645 Dollar, während die Menschen ohne Smartphone fast 14.000 weniger verdienen.
Diese Mobiltelefonierer zahlen schon jetzt mehr für ihre Handyrechnung als diejenigen, die ganz auf ein Smartphone verzichten wollen. 59 Dollar pro Monat im Vergleich zu 52 Dollar. Kaufen sie sich aber einen der Hosentaschen-Computer, werden im Schnitt 77 Dollar pro Monat fällig.
Halbe Stunde pro Tag surfen im mobilen Internet
Grundsätzlich sind Smartphone-Besitzer deutlich jünger als Verbraucher mit einem klassischen Mobiltelefon, und zwar fast zwanzig Jahre. Da tut sich also ein richtiger Generationen-Graben auf. Gut möglich, dass die Menschen, die sich bald ein Smartphone zulegen wollen, sich auch eher der jüngeren Generation zurechnen. Sie sind im Schnitt 41 Jahre alt, die Smartphone-Generation erst 34. Zum Vergleich die Abstinenzler: Ihr Altersschnitt liegt bei 53 Jahren.
Das Geschlecht spielt eine kleinere Rolle. Ob jemand gerne ein Smartphone hätte oder lieber darauf verzichtet, ist völlig unabhängig davon, ob man eine Frau oder einen Mann fragt. Allerdings überwiegen bei den Nicht-Smartphone-Besitzern die Frauen leicht mit 57 Prozent. Unter den Menschen, die sich schon eines angeschafft haben, dominieren die Männer leicht mit 53 Prozent - wobei Frauen bei den Mobilfunkkunden mit 52 Prozent minimal in der Überzahl sind, so wie in der Gesamtbevölkerung.
Mobil ins Internet gehen die Smartphone-Abstinenzler meist nicht. Wer noch kein Alleskönner-Handy besitzt, aber gerne eines hätte, surft zumindest zwei Minuten pro Tag auf seinem Noch-Handy. Auch diese Zeit schnellt in die Höhe, wenn das iPhone, Android-Handy oder Windows-Phone erstmal da ist: Smartphone-Besitzer verbringen pro Tag fast eine halbe Stunde mit ihrem mobilen Gerät im Internet.