"Konsequenz war noch nie eine menschliche Stärke", behauptet Filmheldin Maude in dem Kult-Streifen "Harold und Maude". Das gilt wohl auch beim Thema IT-Sicherheit. 55 Prozent der Deutschen erklären, für den Datenschutz in Unternehmen seien in erster Linie die Mitarbeiter verantwortlich. Aber offenbar handeln sie nicht danach. Das legt zumindest eine Studie im Auftrag des Kerpener Anbieters Computacenter nahe.
Im Vorfeld der Cebit hat Computacenter 1029 Menschen befragen lassen. Der Düsseldorfer Marktforscher Innofact führte die Studie durch und fragte nach Sicherheitsinstrumenten für Tablets und Smartphones.
Passwörter für Dokumente
Dabei erklärten 46 Prozent, ihre E-Mails auf beruflich genutzten Handhelds durch Passwords zu schützen. 48 Prozent setzen Virenschutzprogramme ein. 23 Prozent verfügen über einen Passwortschutz für Dokumente.
Das hieße im Umkehrschluss: Mehr als jeder Zweite verzichtet auf Passwort- und Virenschutz. Gehen die Geräte verloren, sind die Daten also nicht vor externem Zugriff geschützt, wie Computacenter anmerkt.
Immerhin: jeder Vierte (25 Prozent) widerspricht der Mehrheitsmeinung und sieht zunächst nicht sich selbst in der Pflicht, sondern die hauseigene IT-Abteilung. Rund jeder Zwölfte (acht Prozent) erklärt, Datenschutz sei zu allererst Aufgabe der Sicherheits-Software.
Unterschiede bei jüngeren und älteren Mitarbeitern
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Ältere Mitarbeiter scheinen ein höheres Bewusstsein für Datenschutz zu haben. 59 Prozent der über 50-Jährigen bezeichnen sich als "sehr zurückhaltend" im Umgang mit sensiblen Daten im beruflichen Umfeld. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es nur 35 Prozent.
Andererseits: beim regelmäßigen Updaten von Apps und Betriebssystemen liegen die jungen Befragten mit 66 Prozent vorn. Unter den Älteren sind es nur 38 Prozent. Im Durchschnitt aller Befragten führen 62 Prozent solche Updates durch. Die Studie lässt offen, ob den über 50-Jährigen möglicherweise nicht klar ist, dass auch Updates mit Datensicherheit zu tun haben.
Bei privater Nutzung noch weniger Schutz
Computacenter hat auch das Sicherheitsverhalten in Sachen Privat-Nutzung erfragen lassen. Hier liegen die Zahlen noch darunter: für den privaten Gebrauch nehmen nur 49 Prozent (altersunabhängig) App- und Software-Updates vor. 42 Prozent setzen Virenschutz-Lösungen ein.
36 Prozent schützen privat ihre Mails durch ein Passwort. Dokumentenschutz durch Passwords praktizieren nur 17 Prozent der Befragten.
"Beruflich" und "privat" verschwimmen
Fast jeder Fünfte (17 Prozent) erklärt, sein Tablet oder Smartphone sowohl beruflich als auch privat zu verwenden. Jan-Frank Müller von Computacenter sieht Unternehmen denn auch gefordert, "organisatorische und technologische Maßnahmen zu ergreifen, um den Gebrauch zu ermöglichen und nicht gleichzeitig die Sicherheit der Informationen zu gefährden".