Yammer-Gründer Adam Pisoni

"Jedes Unternehmen wird künftig wie ein Netzwerk arbeiten"

21.03.2014 von Thomas Cloer
Adam Pisoni ist Mitgründer und CTO des 2012 von Microsoft übernommen Enterprise-Social-Pioniers Yammer. Im Rahmen der Yammer Working Social Tour in Amsterdam gab er uns ein Interview.

Die Fragen stellten gemeinsam Christian Cohrs (für "Business Punk") und Thomas Cloer.

In Ihrer Twitter-Bio schreiben Sie, Sie seien der glücklichste CTO der Welt. Gilt das noch immer?

Adam Pisoni: Doch, klar. Als wir Yammer vor sechs Jahren gründeten, waren wir ein sehr kleines Team, fünf oder sechs Leute - und schauen Sie, was mittlerweile daraus geworden ist. Wir wussten, dass soziale Kommunikation auch ins Enterprise vordringen würde. Wir wussten aber nicht genau, was das bedeutete - und fanden uns plötzlich im Herzen einer ganzen Reihe von Bewegungen wieder, die da entstanden waren: Transparenz, Übertragen von Verantwortung auf Untergebene, Arbeiten wie ein Netzwerk und all das.

Ich kann mich glücklich schätzen, eine Company mitaufgebaut zu haben, die diesen Ideen zum Durchbruch verholfen hat. Die richtig gut zusammenarbeitet - wir haben eine unheimlich enge interne Community - und die anderen Unternehmen helfen kann. Ich war neulich zu einem Kunden-Meeting mit dem CEO von Telstra. Am Ende des Gesprächs kommt dieser Mann zu mir, schüttelt mir die Hand und sagt: "Sie haben meiner Firma wirklich geholfen". Dabei bin ich der Anbieter, sie bezahlen uns für unsere Services.

Ja, das fühlt sich immer noch gut an. Und unsere Möglichkeiten haben sich erweitert, jetzt wo wir ein Teil von Microsoft sind. Office hat eine Milliarde Nutzer rund um den Globus; wir hatten vorher acht Millionen.

Was hat sich denn verändert nach der Übernahme durch Microsoft?

Adam Pisoni: Zu allererst der Spielraum. Bevor wir gekauft wurden, war unser primäres Ziel Wachstum - wie gewinnen wir mehr Nutzer und Unternehmen. Da waren wir sehr gut unterwegs. Diese Sorte Wachstum brauchen wir nicht mehr - wir sind jetzt Teil von Office. Trotzdem stehen wir jetzt, da wir "legitimiert" sind und die Leute verstehen, dass Tools wie unsere die Arbeitswelt umkrempeln werden, vor einer ähnlichen Herausforderung: Wie kommen wir wirklich in die Unternehmen, wie treiben wir die Akzeptanz und die Veränderung voran.

Zu dem Zeitpunkt, als Yammer verkauft wurde, waren wir 500 Leute. Wir waren von fünf auf 500 gewachsen. Das ist nicht klein, aber auch kein Großkonzern. Wir hatten zwar eine Menge Vorstellungen davon, was große Unternehmen verändern müssen, arbeiteten aber nicht für einen Konzern. Wir haben enorm viel daraus gelernt, Microsoft die gleichen, teilweise schmerzlichen Transformationen durchlaufen zu sehen wie unsere Kunden. Vorher war ein: "Macht einfach dies" leicht gesagt - eine 130.000-Mann-Firma antwortet aber auch mal: "Das können wir nicht machen". Man sieht schnell ein: Selbst wenn man der Chef ist, kann man ein so großes Unternehmen nicht mit einem Fingerschnipsen umkrempeln. Man muss die Firma beeinflussen - und diesen Einfluss zu beobachten war unheimlich lehrreich.

Manche Dinge sind natürlich schwieriger geworden, jetzt wo wir Teil eines großen Konzerns sind; große Unternehmen schlagen sich irgendwo alle mit dem gleichen Dingen herum. Aber im Ausgleich für mehr Schwierigkeiten haben wir auch mehr Handlungsspielraum durch mehr Reichweite bekommen.

Sie transformieren sich also gegenseitig?

Adam Pisoni: Ja, aber wir haben Microsoft stärker verändert als sie uns verändert haben, würde ich sagen. Wir sind zwar nur 500 von den 130.000, aber unsere Wirkung war überproportional.

Bei der kurzen Produkt-Tour vorhin konnte man fast den Eindruck gewinnen, Office sei jetzt ein Teil von Yammer. Entwickelt sich das in diese Richtung?

Adam Pisoni: Nein. Yammer ist ein Kommunikations-Tool, ein Teil der Werkzeuge, die wir brauchen. Office bringt eine Menge mehr ein - Collaboration, Dokumente, Audio, Video, Meetings. Das sind so viel mehr Fähigkeiten - wir müssen es jetzt schaffen, die sozialer zu machen und stärker zu vernetzen. Darauf sind wir jetzt irgendwie alle fokussiert.

Wir haben den Kommunikationsteil beigesteuert und unser Verständnis von Netzwerken. Nicht Yammer als Produkt wird die größten Auswirkungen auf Office und Microsoft haben. Sondern dass wir wissen, wie man Software für Endkunden baut - mit schneller, datengestützter Entwicklung - und welche Kraft im Netzwerk liegt.

Wir kamen genau zum richtigen Zeitpunkt - Microsoft hatte gerade Office 365 fertig, es gab eine Menge Nabelschau und Fragen, Cloud war klar, was kommt als nächstes? Da kamen wir gerade recht und hatten eine Menge anzubieten, was zwei Jahre früher sehr viel schwieriger gewesen wäre.

Sharepoint, Kommunikation, Herrschaftswissen

Haben die Sharepoint-Kollegen Sie nicht gehasst? Die hatten Sharepoint in Version 2013 auf Social getrimmt, und dann kauft Microsoft Yammer? Das muss doch hart gewesen sein?

Adam Pisoni: Das war es vermutlich. Aber ich erzähle Ihnen mal, was dann wirklich passiert ist: Es gab in Redmond dieses Team, das hieß Sharepoint Social und sollte aufgelöst werden, nachdem Microsoft Yammer gekauft hatte. Sie mochten aber, was sie taten, und beschlossen stattdessen, sich uns anzuschließen. Sie benannten sich um in "Yammer North" und sind jetzt Teil meiner erweiterten Truppe. Sie berichten zwar nicht an mich, aber arbeiten eigentlich genauso wie wir.

Wir haben ein ziemlich einzigartiges Entwicklungsmodell, das wir scherzhaft "Beyond Scrum" nennen. Das haben sie übernommen und arbeiten mit uns an den gleichen Produkten - in vielen Fällen natürlich an Sharepoint, aber auch an unserer Codebase, und helfen uns, die beiden zusammenzubringen.

Kommunikation wird für Unternehmen immer zentraler. Es sind Werkzeuge wie Yammer, die man in der Arbeit zuerst aufruft. Wo geht es zukünftig hin, was wird der Use Case für Yammer sagen wir 2020?

Adam Pisoni: Ich glaube tatsächlich, dass jedes Unternehmen in der Zukunft als ein Netzwerk arbeiten, sozialer kommunizieren wird. Kommunikation im Stile von Yammer wird Standard werden. Das bedeutet aber nicht das Ende für E-Mail oder Outlook. Die werden sich weiterentwickeln, genauso wie sich auch Yammer schon sehr weiterentwickelt hat. Wir arbeiten gerade daran, Yammer und Outlook enger zu verzahnen, um auch die Mitarbeiter mit in Richtung Social zu nehmen, die noch stark in ihrer Inbox verhaftet sind.

Enterprise Social hat sich aus Consumer Social heraus entwickelt. Diese beiden unterscheiden sich aber stark, und wir arbeiten diese Differenzen sogar noch weiter heraus. Bei Consumer Social geht es ausschließlich ums Entdecken: Ich schnuppere hier und da mal rein, brauche aber nicht alle Inhalte. In Unternehmen, wo man Dinge erledigen muss, spielt Discovery auch eine Rolle - vor allem geht es aber um Umsetzung: Jemand hat mir eine Nachricht geschickt, die muss ich beantworten. Ich arbeite in einer Gruppe, muss auf deren aktuellem Stand sein.

Discovery und Triage werden längerfristig zusammenwachsen zu einer neuen Art von Kommunikation, bei der man Dinge abarbeitet und dabei gleichzeitig mit neuen Informationen versorgt wird, die man sonst verpasst hätte. Einfach Beispiel: Jemand schickt Ihnen eine Nachricht mit einer Frage. Das System zeigt Ihnen dann schon andere Unterhaltungen, die möglicherweise schon die gesuchte Antwort enthalten.

Damit verändert ja Ihre Software die komplette Organisation eines Unternehmens?

Adam Pisoni: Hoffentlich. War das jetzt auch eine Frage?

Das sollte schon eine sein, ja.

Adam Pisoni: Das ist unser Ziel. Wir wollen Firmen verändern. In mancher Hinsicht in Yammer das Kommunikations-Tool für Firmen, die es noch gar nicht gibt, die anders arbeiten. Es gibt aber so etwas wie symbiotische Beziehung zwischen der Art und Weise, wie sich Unternehmen stärker an Werkzeuge wie Yammer gewöhnen, und dem Werkzeug Yammer, das Firmen dabei hilft, sich weiterzuentwickeln. Firmen müssen in vielen Fällen offener arbeiten, aber weil wir ihnen gleichzeitig den Mehrwert durch unser Produkt aufzeigen, kriegen wir sie dazu, sich schneller in diese Richtung zu bewegen.

Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel: Sie beraumen ein Meeting zu einem bestimmten Thema an. Das System sagt Ihnen dann: Hey, es gibt da schon eine andere Gruppe von Leuten, die hat sich in der gleichen Sache schon vor einer Woche getroffen. Für ein großes Unternehmen ist so etwas revolutionär. Wir bauen unser System so, dass das aktive Arbeiten - Kommunizieren, Dokumente erstellen, Meeting ansetzen - für mehr Menschen verfügbar ist. Wir nutzen Intelligenz, Maschinenlernen und Social Routing, um diese Informationen an die richtigen Personen zu verteilen.

Das mag im Augenblick vielleicht noch verwirrend erscheinen, weil wir erst geschätzte zehn Prozent davon geschafft haben. Das ist noch so weit weg davon, wo es sein sollte.

Sie haben uns erzählt, dass Sie von Ihren Vorfahren her eigentlich ein halb deutsch sind. Haben Sie den Begriff "Herrschaftswissen" schon einmal gehört? Wie gehen Sie mit Menschen um, die ihr Wissen nicht teilen wollen, weil sie Angst haben, dadurch ersetzbar zu werden?

Adam Pisoni: Dazu habe ich ein Modell im Kopf: In einer Welt, die sich nur langsam verändert, hat Information lange einen hohen Wert - da ist auch sinnvoll, sein wertvolles Wissen zu horten. Die Welt verändert sich aber längst sehr rasch, und deswegen sinkt der Wert ihrer Informationen auch sehr schnell [skizziert das Modell auf seiner Serviette]. Man hat nicht mehr so viel Zeit wie früher, um Wert aus Informationen zu schöpfen. Das verändert die Gleichung, ob nun das Horten oder Teilen von Informationen wertvoller ist. Wie wertvoll sie in Zukunft sein werden, hängt nicht länger davon ab, was Sie heute wissen. Information wird erst dann wertvoll, wenn man sie teilt - wenn Sie allein sie haben, ist sie wertlos.

Dafür müssen wir die Menschen umerziehen - wir haben über Generationen Knowledge Worker und mittleres Management dazu erzogen, ihre Informationen zu horten. Plötzlich sagen wir: Es geht um Einfluss, Verbindungen und Teilen. Das sehen wir bei all unseren Kunden, sie haben damit zu kämpfen. Doch was macht einen Manager effektiver? Mehr Wissen. Man vernetzt sich mit anderen Menschen, teilt sein Wissen mit ihnen und sie teilen ihres.

Es ist aber wahrscheinlich so - und ich sage das nur ungern - dass erst einmal eine Menge Leute aus dem System in den Ruhestand gehen müssen, damit das wirklich funktioniert. Wir hoffen aber natürlich, dass es darunter auch noch welche gibt, die noch fähig sind, umzulernen. Beispiele dafür gibt es zuhauf, auch innerhalb von Microsoft.

SharePoint von A bis Z
A wie Ansichten:
Durch sogenannte Ansichten kann gesteuert werden, welche Spalten in einer Liste oder Bibliothek angezeigt werden und wie Inhalte sortiert, gruppiert und gefiltert werden. Die Art der Darstellung, der Elemente in der Liste oder Bibliothek kann ebenfalls beeinflusst werden, d. h. Sie sind nicht darauf beschränkt eine Liste oder Bibliothek in der gewohnten tabellarischen Art darzustellen.
B wie Bibliothek:
Informationen, Dokumente (doc, xls, ppt, pdf, etc.) und Bilder werden im SharePoint in Listen und Bibliotheken abgelegt und anschließend mit zusätzlichen Metadaten versehen. Hierzu stellt der SharePoint im Standard eine Vielzahl spezifischer Bibliotheks- und Listentypen bereit. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich vergegenwärtigen, dass eine Bibliothek nur eine besondere Art von Liste ist. Im Prinzip ist eine Dokumentbibliothek dasselbe, wie zum Beispiel eine Ankündigungsliste. Die Zeilen, die Sie einer Liste, und die Dateien die Sie einer Bibliothek hinzufügen, sind Elemente. Zu einem Element können Sie Eigenschaften definieren, die dieses näher beschreiben. Sogenannte Metadaten, die dann als Spalten der Liste oder der Bibliothek angezeigt werden.
C wie Community-Template:
SharePoint 2013 brachte ein neues Community-Template mit, mit dem sich Mitarbeiter virtuell austauschen und in Themen kategorisieren können. Das Community-Template enthält zudem ein erweitertes System für Bewertung von Beiträgen und Reputation der User.
D wie Dashboard:
Dashboard ist eine Visualisierungsform von Informationen in verdichteter Form – eine Art Kennzahlen-Cockpit. Es kann dem Management z.B. Informationen über die Nutzung von SharePoint bieten.
E wie Ein- und Auschecken:
Checken Sie eine Datei in einer Dokumentbibliothek aus, stellen Sie damit sicher, dass andere Benutzer keine Änderungen an der Datei vornehmen können, während Sie diese bearbeiten. Das heißt, in der Zeit, in der die Datei ausgecheckt ist, können Sie diese in aller Ruhe bearbeiten, speichern, schließen und erneut öffnen. Andere Benutzer können das Dokument währenddessen nur schreibgeschützt öffnen und keine Änderungen an der Datei im SharePoint vornehmen. Ihre Änderungen sehen andere Benutzer erst, wenn Sie die Datei wieder einchecken. Beim Einchecken einer Datei können Sie Kommentare zu den vorgenommenen Änderungen eingeben. Daran erkennen andere Benutzer, was Sie an der ausgecheckten Datei geändert haben. Die Kommentare sind in der Versions Historie des jeweiligen Dokumentes einsehbar.
F wie FAST for SharePoint:
FAST ist die verbesserte Search Engine von SharePoint und mit der Version SharePoint 2013 im Standard enthalten. Ein wichtiges Feature, das die FAST Search von der Standard-SharePoint-Suche unterscheidet, ist die Dokumentenvorschau.
G wie Globale Navigation:
Diese Navigation stellt die Hauptmenüpunkte der Inhaltsstruktur dar. Grundsätzlich nimmt die Globale Navigation neu erstellte Websites als Menüpunkt automatisch mit auf. Diese Navigation kann in ihrem Verhalten, d.h. welche Menüpunkte werden dargestellt und in welcher Reihenfolge, konfiguriert werden.
H wie Hierarchien:
SharePoint ist hierarchisch aufgebaut. Auf oberster Ebene befindet sich die sogenannte Websitesammlung (engl. Sitecollection). Die Websitesammlung bietet eine in sich abgeschlossene Verwaltungseinheit. Dort werden die Berechtigungen der Benutzer, sowie sämtliche Inhalte, Workflows und Regeln gespeichert. Die Websitesammlung besitzt immer mindestens eine Website, die sog. Top-Level Website. Darüber hinaus kann eine Websitesammlung beliebig viele weitere Websites auf beliebig vielen Hierarchie-Ebenen enthalten.
I wie Inhaltstyp:
Ein Inhaltstyp ist ein einzigartiges Set von Eigenschaften: Template (Word/Excel/Powerpoint), mit oder ohne Inhalte, Metadaten, Workflows und Aufbewahrungsrichtlinien. Inhaltstypen können z.B. Lebensläufe oder Urlaubsanträge für eine Personalakte sein oder eine Definition der Spalten, Workflows und anderer Attribute liefern, mit denen ein Listenelement in der betreffenden Liste definiert wird. Ein Dokumenteninhaltstyp legt auch die Dokumentenvorlage fest und definiert z.B. Aufbewahrungsfristen. Auch Inhaltsseiten besitzen einen speziellen Inhaltstyp der die Eigenschaftenvom Basis-Inhaltstyp Seite erbt.
J wie jQuery:
Wird in Bezug auf SharePoint über jQuery gesprochen, ist ein freies, umfangreiches JavaScript-Framework gemeint, welches komfortable Funktionen zur HTML-Manipulation und -Navigation zur Verfügung stellt.
Keyword (Suche):
Ein Keyword in der SharePoint Suche ist ein definierter Begriff, dem eine Erläuterung zugeordnet wird. Beim Aufrufen des Begriffs oder Kürzel wird dieses Keyword ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt - z.B. als Erläuterung oder Erinnerung an einen Sachverhalt.
L wie Liste:
Listen sind das Herzstück von Sharepoint. Sie speichern Informationen und zeigen diese an. Eine Bibliothek ist auch eine Art von Liste, die aber Dateien enthält. Neue Informationen, die einer Liste hinzugefügt werden, nennt man Elemente. Für jede Liste können sie Eigenschaften definieren, um Elemente im Detail zu beschreiben: die sogenannte Metadaten, die dann als Spalten in der Liste oder Bibliothek angezeigt werden
M wie Masterpage:
Die Masterpage definiert die grundsätzliche Platzaufteilung zwischen den verschiedenen Elementen einer Sharepoint Website. Diese bildet den Rahmen für die Inhaltsseiten und beinhaltet bspw. die Navigationselemente, das Benutzer Interface, die Suche usw. Seitenlayouts und Masterseiten ergeben gemeinsam die Präsentation für eine Webseite.
N wie Newsfeed:
Der Newsfeed ist der Kern der sogenannten „MySite“, also der persönlichen Seite, auf der alle für einen User relevanten Informationen – basierend auf seinem persönlichen Profil und seinen Aktivitäten in SharePoint – zusammengefasst dargestellt werden.
O wie Out-of-the-Box:
Spricht ein SharePoint-Consultant von “Out-of-the-Box” meint er, dass etwas mit den Standardmitteln von SharePoint umgesetzt werden kann und bspw. keine programmatischen Änderungen notwendig sind.
P wie Papierkorb:
Mithilfe des Papierkorbs ist es möglich, Elemente wiederherzustellen, die von Websites gelöscht wurden. Er bietet einen zweistufigen Schutz gegen versehentliches Löschen. Wenn Sie ein Dokument oder ein anderes Element löschen, wird es von der Site entfernt und in den Papierkorb der Site verschoben. Von dort lässt es sich bei Bedarf wiederherstellen. Falls Sie das Element aus dem Papierkorb der Site löschen, wird es in den Papierkorb der Websitesammlung verschoben. Von hier aus lässt sich das Dokument entweder an seinen ursprünglichen Speicherort wiederherstellen oder endgültig löschen.
Q wie Query:
Query (zu Deutsch „Abfrage“) bezeichnet den Prozess der Kommunikation mit einem Datenobjekt (z.B. mit einer Datenbank). Eine Query besteht aus Kommandos, die von dem jeweiligen Datenobjekt interpretiert und ausgeführt werden können.
R wie Rating:
Das Rating zählt zu den Social Features von SharePoint und ist bspw. im Community-Template von SharePoint 2013 enthalten. Mit einem 5-Sterne-Bewertungssystem können Mitarbeiter damit Inhalte bewerten.
S wie Sites:
Sites bilden die Basis für die Bereitstellung von Webseiten für Intra-, Extra- und Internetseiten. Das Seitenlayout bildet dabei eine Vorlage für eine Inhaltsseite, welche die Platzaufteilung für die verschiedenen Inhalte der Seite vorgibt, indem Inhaltsbereiche definiert und auf der Seite platziert werden.
T wie Teamsite:
Eine Teamsite ist eine fest definierte Website-Vorlage, die Teams bei Ihrer Zusammenarbeit in SharePoint unterstützen soll. Die Vorlage stellt eine Dokumentenbibliothek sowie Listen zum Verwalten von Ankündigen, Kalenderelementen, Aufgaben und Diskussionen bereit.
U wie UI (User Interface):
Ist in Bezug auf SharePoint vom UI die Rede, so ist die Benutzeroberfläche (engl. User Interface) gemeint. Unter einer Benutzeroberfläche (auch Benutzerschnittstelle genannt) versteht die Schnittstelle zwischen Maschine und Mensch.
V wie Versionierung:
Die Versionierung ist eine Methode, um ältere Versionen eines Dokuments beizubehalten, während das Dokument weiter entwickelt wird.
W wie Webpart:
Ein Webpart ist ein Modul, welches verschiedene Informationen und/oder Funktionen zur Verfügung stellt, die von den Redakteuren auf Inhaltsseiten platziert, konfiguriert und verwendet werden können. Die meisten Webparts sind für einen bestimmten Verwendungszweck gedacht und können darüber hinaus nicht für andere Einsatzzwecke verwendet werden.
X wie XS-Publishing:
Cross Site Publishing: Das Cross Site Publishing“ erlaubt das Publizieren von Inhalte aus Listen und Dokumentenbibliotheken über SiteCollection- und Applikationsgrenzen hinweg und stellt dabei eine Kombination vieler Funktionen wie Kataloge, Metadatennavigation, Content Search Webpart, etc. dar.
Y wie Yes, you can:
SharePoint ist ein toller Baukasten, mit dem viele Anwendungsfälle im Bereich Unternehmenskommunikation abgedeckt werden können. Dass ein solches Glossar notwendig ist, wiederspricht allerdings der „intuitiven Nutzung“ gängiger Content Management Systeme – dafür geht der Leistungsumfang von SharePoint auch meist über deren hinaus, daher: Wagen Sie den Weg!
Z wie Zentraladministration:
Mithilfe der Zentraladministration können Sie Verwaltungsaufgaben für SharePoint-Produkte und -Technologien zentral ausführen. Die Zentraladministration ist in vier Bereiche unterteilt: die Homepage, die Seite Vorgänge, die Seite Anwendungsverwaltung und die Verwaltungsseiten für Anbieter für gemeinsame Dienste.

Mobile, Startup, Kultur

Derzeit geht ja alle Welt in Richtung Mobile. Können Ihre mobilen Apps Schritt halten mit Ihrer eigenen Vision? Es gibt ja schon lange diese Diskussion Web vs. App, Ihr Entwicklungsmodell mit raschen Iterationen und A/B-Testing lässt sich ja schwerlich auf native Apps übertragen?

Adam Pisoni: Doch, das geht tatsächlich. Mit unserer iOS-App können wir zum Beispiel testen und iterieren, ohne jedes Mal eine neue Version der App zu veröffentlichen. Wir verwenden dazu, so wie das auch Facebook und andere machen, eine Art zwischengeschalteten Rendering-Layer. Der erlaubt es uns zum Beispiel, Nutzern unserer Apps unterschiedliche Elemente der Benutzeroberfläche auszuliefern und zu schauen, wie sie darauf reagieren.

Haben Sie zuletzt mehr Entwicklungs-Ressourcen auf Mobile verlagert?

Adam Pisoni: Das haben wir in der Tat. Wir machen inzwischen verschiedene Dinge tatsächlich "mobile first". Das ist interessant, weil die Erwartungen dort andere sind. Wenn sie eine Webseite mit Millionen von Nutzern haben, können sie die nur sehr schwer drastisch verändern, weil die User bestimmte Erwartungen haben. Mit unserer iPad-App verändern wir aber schon richtig tiefgehend unsere Interaktions-Metaphern, bieten zum Beispiel neue Einstiegspunkte. Und das geht, weil die Erwartungen dort andere sind als für die Webseite. Wir nutzen das gewissermaßen als Spielweise, um stärker mit einem besseren mobilen Erlebnis zu experimentieren.

Und wenn ich darüber nachdenke, in welche Richtung sich Office und auch das Web entwickeln - das wird mehr wie Apps aussehen. Yammer ist ja kein monolithisches Produkt, sondern eine Sammlung von Services mit Apps. Office bewegt sich ebenfalls in diese Richtung - es wird eine Menge Interfaces geben, einige davon klein und schmal, um nur eine Sache damit zu erledigen, andere breiter, um einen Haufen Dienste zusammenzubringen. Generell geht es beim Revolutionieren von Office darum, die Konzepte von Client und Service zu trennen. Es bleiben Services, die Daten, Identität und verschiedene Funktionen bereitstellen. Auf die greift man mit unterschiedlichsten Clients zu. Sogar auf der Webseite wird man gewissermaßen zwischen verschiedenen Apps "rotieren".

Ich habe ja irgendwie mehrere Jobs und bin zum Glück auch noch in die Weiterentwicklung von sowohl Yammer als auch Office insgesamt involviert. Es ist spannend, all die Geschichten von unseren Kunden zurück in die Teams zu spielen, unsere Einsichten weiterzugeben und daraus die Weiterentwicklung der Produkte abzuleiten. Es gibt niemanden, der so breit aufgestellt ist wie Microsoft, vor allem wenn man an klassische Bürosoftware denkt. Woran arbeiten die Menschen die meiste Zeit? An E-Mail und an Dokumenten. Und bei Dokumenten zuvorderst Word, dann Powerpoint, dann Excel. Die Menschen verbringen, ich weiß die Zahl nicht exakt, aber so rund 70 Prozent ihrer Arbeitszeit in Microsoft-Produkten. Word, Outlook und andere Produkte so direkt beeinflussen zu können - nirgends sonst könnte ich Unternehmen derart stark verändern.

Ist das aber nicht ein bisschen seltsam - Sie kommen mit ihrem kleinen Startup daher und wollen dem großen Tanker Microsoft erzählen, in welche Richtung er seine Produkte steuern soll? Wie war das Feedback, dass Sie da zum Beispiel vom Office-Team bekommen haben?

Pisoni: Klar gar es da vor allem anfangs Reaktionen wie "Ihr Jungs seid klein, Ihr versteht das nicht". Aber zu dem Zeitpunkt, als wir übernommen wurden, war Microsoft selbst längst auf dem Weg in Richtung "Services first". Das kann man zum Beispiel daran sehen, wir radikal die Veränderungen am User Interface von Office 2013 im Vergleich zu den Vorversionen sind - die Veränderung hatten schon begonnen. Als wir dann dazustießen, waren viele Gruppen innerhalb von Microsoft schon interessiert und hungrig auf Veränderung. Sie kamen aus der Welt der On-premises-Clients und bewegten sich Richtung Services-Welt - und wir waren in dieser Welt geboren.

Natürlich gab es auch Bedenken gegen unsere Vorstellungen von Experimentieren und Iterieren, dass man einfach nicht heute vorhersagen kann, was in drei Jahren funktionieren wird. Das war ein radikales Konzept. Da gab es Leute, die sagten "Euch fehlt der große Plan". Als vernetztes Unternehmen wollten wir aber nicht einfach nur Yammer sein, wir wollten Unternehmen verändern. Wir haben uns richtig hineingedrängt in Microsoft, haben nicht versucht uns abzuschotten und zu isolieren.

Wir haben angefangen, uns mit Leuten zu treffen und bei Microsoft intern das anzubringen, was wir darüber gelernt hatten, wohin Unternehmen sich verändern. Jetzt, knapp zwei Jahre später, gibt es jede Menge Teams, die unsere Ideen übernommen und sich zu eigen gemacht haben. Dafür kriegen wir inzwischen nicht mehr die Credits, das sind jetzt ihre Vorstellungen, mit denen sie wiederum andere Gruppen pushen. Das Word-Team zum Beispiel fängt mit A/B-Tests in Word an, das ist irre. Jedermann hantiert jetzt mit gesammelten Engagement-Daten, alles bewegt sich in dieser Richtung. Kaum jemand sagt mehr "Hey, diese Yammer-Jungs sind crazy."

Was glauben denn Sie persönlich, warum Microsoft Sie gekauft hat - wegen Ihrer Kultur, wegen Ihres Entwicklungsmodells oder wegen Ihres Produkts?

Adam Pisoni: Gute Frage. Ich denke, sie haben in jedem Fall mehr als ein Schnäppchen gemacht mit uns [lacht]. Kontaktiert haben sie uns, weil ihnen klar war, dass Unternehmen stärker Richtung Social gehen. Und weil sie erkannt hatten, dass sie nicht schnell genug in dieser Richtung vorankamen und sich dafür Hilfe holen mussten. Wir überzeugten dann aber auch schon vor der Übernahme das Top-Management davon, dass es uns um weit mehr geht als nur die Features in unserem Produkt.

In den ersten Meetings waren sie vor allem fasziniert davon, wie wir unsere Software bauen - das unterschied sich so radikal von ihrer Herangehensweise. Bei Yammer releasen wir heute täglich. Jedes einzelne Features Release ist ein A/B-Test. Wir haben Daten dazu, was da passiert. Wir unterschieden uns außerdem in der Art und Weise radikal, wie wir mit unseren Kunden und unserer Community interagieren und Feedback einholen. Das ist etwas ganz anderes als ein Jahr planen und dann zwei Jahre lang entwickeln. Neben unserer Entwicklungsmethode hatte außerdem unser Freemium-Modell die Geschäftsbeziehung zu unseren Kunden verändert.

Social-Business-Tools für Unternehmen
Wikis, Blogs, Activity Streams und Dokumenten-Sharing
Wikis, Blogs, Activity Streams, Dokumenten-Sharing - Social-Media-Funktionen und entsprechende Tools werden für Unternehmen immer wichtiger. Sie vernetzen Mitarbeiter, sorgen für den Wissensaustausch und verbessern die Zusammenarbeit. Der Beitrag stellt die beliebtesten Werkzeuge vor und zeigt, was bei der Einführung zu beachten ist.
Alfresco
Alfresco ist eine Plattform für Social-Content-Management für mittlere und große Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen die Zusammenarbeit und die Verwaltung unternehmenskritischer Dokumente. Texte, Tabellen, Videos und Präsentationen lassen sich unmittelbar kommentieren, was den direkten Austausch fördert. Sämtliche Aktivitäten rund um ein Dokument werden mitprotokolliert, User können diesen Activity Stream in der Alfresco-Anwendung verfolgen.
BlueKiwi Zen
Mit der blueKiwi Enterprise Social Software können Unternehmensmitarbeiter Ideen, Kompetenzen, Ressourcen und Best Practices austauschen. Zu den Funktionalitäten der von Atos 2012 übernommenen Software gehören User-Profile mit Kontaktdaten und Kompetenzen, unternehmenseigene Lexika, Chat- und Diskussions-Plattformen, erweiterte gemeinschaftliche Notizfunktionen, "Likes", eine vollwertige Empfehlungs-Engine, Microsoft Office- und Outlook-Add-Ins sowie mobile Anwendungen für iOS, Android und Blackberry.
Chatter
Mit Chatter hat SaaS-Pionier Salesforce.com sein CRM-zentriertes Portfolio um eine Social-Plattform für Profile, Gruppendiskussionen und Filesharing ergänzt. Feeds informieren über relevante Daten, etwa Statusmeldungen wichtiger Geschäfte oder Änderungen in der Kundendatei. Das Tool lässt sich in die CRM-Lösung von Salesforce integrieren und kann so Geschäftsprozesse etwa im Vertrieb abbilden, ist aber auch als Stand-alone-Lösung einsetzbar.
Communote
Communote des gleichnamigen Dresdner Startups ist eine auf Java basierende Kommunikationslösung für projekt- und teamorientiertes Arbeiten. Ähnlich wie bei Twitter können Nutzer Nachrichten über ihre aktuellen Aktivitäten mit ihren Kollegen teilen. Kurznachrichten und Notizen lassen sich schnell erstellen, auch Dateien können angehängt und Bilder sowie Youtube-Videos angezeigt werden.
Connections
BM Conncetions ist eine All-in-on-Suite für Social Business, die Activity Streams, E-Mail, Kalender, Wikis, Blogs und viele andere Social-Media-Funktionen integriert. Die direkte Zusammenarbeit ist mit einem Klick möglich. Die neue Version enthält zusätzlich Analysefunktionen, Echtzeit-Daten-Monitoring und schnellere Netzwerke für die Optimierung der Zusammenarbeit. Mit den verbesserten Funktionen bekommen User Einblicke in Informationen aus Netzwerken, die sie in Echtzeit nutzen können.
Crowdworx
Einen innovativen Crowdsourcing-Ansatz hat das Berliner Startup Crowdworx mit seiner Software realisiert, die Kompetenz und Fachkenntnisse von Mitarbeitern im Intranet bündelt. Statt Know-how in Form von Texten zu speichern und abrufbar zu machen, wird das Fachwissen der Mitarbeiter in exakten Kennzahlen wie Prognosen, Risikobewertungen und Marktpotenzialen zusammengefasst. Das Spektrum reicht von Absatzplanungen und Innovations-Management bis hin zum Projekt-und Risiko-Management.
immer-uptodate
immer-uptodate ist eine einfach bedienbare, Cloud-basierte Social-Lösung aus Deutschland, die Mitarbeiter abteilungs- und standortübergreifend miteinander in Kontakt bringt. Wichtige Funktionen sind Posting, Teilen, Kommentieren, das Liken von Texten, Fotos und Umfrage-Tools für offene und geschlossene Gruppen. Beiträge können gleichzeitig im internen Netzwerk und in öffentlichen Netzwerken wie der Facebook-Fanpage des Unternehmens veröffentlicht werden.
Jabber und Quad
Unter dem Namen "Jabber" bündelt die Networking-Company Cisco sämtliche Communications- und Collaboration-Clients, die im Lauf der Jahre unter anderem durch Zukäufe ins Unternehmen kamen. Der Jabber-Client integriert Kommunikationsfunktionen wie Präsenzanzeige oder Instant Messaging und stellt mit Hilfe der hauseigenen Webex-Produktfamilie Audio- und Videoconferencing bei Bedarf auch in HD-Qualität bereit. Das zweite Standbein Quad integriert Features wie Blogs und Wikis.
Jam
Mit dem cloud-basierten SAP Jam können sich Mitarbeiter im Unternehmen in einer einheitlichen Umgebung mit Kollegen vernetzen und über Daten, Inhalte und Prozesse austauschen. Dadurch sollen sie produktiver werden und bessere Ergebnisse erzielen. SAP Jam unterstützt insbesondere auch zentrale Aufgaben im Personalwesen wie Onboarding, Weiterbildung und Talent-Management. Auch in anderen Unternehmensbereichen wie Vertrieb oder Marketing ist die Lösung einsetzbar. Jam ist aus der Zusammenführung von "SuccessFactors Jam" und "SAP StreamWork" entstanden.
Jive
Eine recht beliebte Social-Business-Lösung ist Jive Engage von dem 2001 gegründeten kalifornischen Unternehmen Jive Software. Das Tool kombiniert Collaboration- und Community-Features und stellt Lösungen für das Knowledge-Management zur Verfügung. Ständige Erweiterungen haben die Software zu einer ausgewachsenen Social-Business-Plattform anwachsen lassen. So kamen im Lauf der Zeit Funktionen für Instant Messaging sowie die Mobility-Unterstützung für iPhones und Blackberrys hinzu. Über zugekaufte Funktionen wie Business Analytics können Nutzer auch große Mengen an unstrukturierten Daten auswerten.
Just Connect
Just Connect ist eine professionelle Social-Intranet-Software-Lösung aus Hamburg. Die Plattform kombiniert traditionelle Intranet-Funktionalitäten mit modernen Web-2.0-Funktionen der sozialen Netzwerke zu einer Social-Intranet-Lösung. Das Programm bietet Web2.0-Funktionen wie Microblogs und Blogs, Wissens-Management in Form von Wikis und Dokumenten-Management sowie diverse Kommunikationsformen wie Chat.
Lithium
Das kalifornische Social-CRM-Anbieter Lithium stellt mit seiner Software Monitoring-Funktionen bereit, die vor allem für größere Unternehmen und Web-Agenturen von Interesse sind. Besonders interessant sind die integrierten Workflow-Funktionen. Sie machen auch für verteilte Arbeitsgruppen das Monitoring der unterschiedlichen Kanäle einfach. Ebenfalls überzeugen die Suchfunktionen (Keywords) inklusive Support für mehrere Sprachen und die Werkzeuge für die Auswertung.
Mixxt
Mixxt des gleichnamigen Bonner Startups erlaubt es, mit wenigen Mausklicks eigene Communitys zu generieren. Die erstellten Gemeinschaften können ihren Mitgliedern die gängigen Social- Networking-Funktionen anbieten wie Abstimmungen, Bildergalerien, Blogs, Datei-Downloads, Foren, Gruppen, Termine, Videos und Wikis. Für Unternehmen und Agenturen mit umfangreicheren Anpassungswünschen stellt mixxt auch White-Label-Community-Lösungen ohne jeglichen Hinweis auf mixxt bereit.
Podio
Das ursprünglich in Dänemark entwickelte und 2012 von Citrix übernommene Podio ist eine Collaboration-Plattform, die mit einem sonst nirgendwo zu findenden Killer-Feature aufwartet. Auf Podio kann jeder Anwender ohne technische Fachkenntnisse eigene Business-Apps erstellen. Auf dem Podio App Market stehen laut Anbieter Tausende solcher Apps zur Verfügung, die von Podio-Nutzern generiert und frei zugänglich gemacht wurden - von Kundenverwaltung über Personalbeschaffung bis hin zu Kundensupport und Issue Tracking.
Sharepoint
Neben vielen anderen Disziplinen positioniert Microsoft sein Sharepoint auch als Plattform für Enterprise Social Networking. Die Collaboration-Umgebung stellt Anwendern Dokumenten-Sharing und Kommunikationsmöglichkeiten bereit. Spezielle Social-Network-Angebote sind unter anderem integrierte Profile, Wikis, Blogs, Newsfeeds und interne Videoportale sowie Funktionen für die unternehmensinterne Suche, das Tagging, Rating und zur Kommentierung.
SocialCast
Mit dem von VMware 2011 übernommenen SocialCast können Nutzer interne Communities aufbauen und Diskussionsgruppen einrichten. Schnittstellen zu Lotus Notes, Outlook, Sharepoint sowie zum Active Directory schaffen ergänzende Kommunikations- und Integrationsmöglichkeiten. Neuerungen wie die Social-Applikation Strides bauen Socialcast zur integrierten Collaboration-Plattform aus. Die aktuelle Version beinhaltet zudem neue Funktionen wie integriertes Projekt-Management und sicheres Instant Messaging.
StreamWork
SAP bietet mit StreamWork seit einiger Zeit eine kollaborative Plattform an, die dazu dienen soll, die Vorbereitung und das Treffen gemeinsamer Entscheidungen zu unterstützen. Die Social-Business-Komponenten erstrecken sich auf News-Feeds für Geschäftsdaten und Monitoring-Dienste, die Aktivitäten und Ereignisse darstellen. Als Besonderheit kann man eine ganze Reihe unterschiedlicher "Business Tools" in eine Konversation einfügen, die für eine Entscheidungsfindung nützlich sind. Dazu zählen Agendaplanung, Prioritätenlisten, Ad-hoc-Umfragen, SWOT- und Kosten-Nutzen-Analysen sowie Verantwortlichkeits-Diagramme.
Talent Sourcing
Die Münchner IntraWorlds GmbH entwickelt Talent-Relationship- Management- und Community-Software-Lösungen. Das Hauptprodukt Talent Sourcing ermöglicht Mitarbeitern via Employer Branding, Personal-Marketing und Recruiting gezielt Talente zu identifizieren, zu binden und zu gewinnen. Mit dem Tool soll Recruiting in Zeiten des Fachkräftemangels messbar erfolgreicher, besser planbar und zukunftssicher werden.
tibbr
Mit tibbr hat sich der SOA- und Integrationsspezialist Tibco in das Social-Business-Geschäft vorgewagt. Entsprechend verzahnen sich Anwendungen etwa von Oracle, SAP und Microsoft mit der Plattform, so dass sich beispielsweise der Activity-Stream durch Ereignisse und Veränderungen aus den Business-Applikationen speisen lässt. Ansonsten bietet tibbr soziale Services wie Mikroblogging, Profile, Instant Messaging und Voice-Memos, Videoconferencing und Communities.
Yammer
Yammer wurde 2012 von Microsoft übernommen und war ursprünglich ein Mikroblogging-Dienst. Inzwischen stehen das Teilen und die Bearbeitung von Dokumenten, der Austausch von Wissen sowie die unternehmensinterne und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation im Vordergrund. Mit dem aktuellen Release können Anwender Communities einrichten, Termine in Outlook und Google Calendar planen, in verteilten Teams kommunizieren und gemeinsam Dokumente bearbeiten. Die Version für Unternehmen stellt besondere Security-Features bereit.
Zimbra
Das bislang von VMware vertriebene Zimbra ist eine Open-Source- Plattform mit Funktionen für E-Mail, Kalender und Zusammenarbeit. Zimbra bietet eine speziell auf Virtualisierung und Portabilität abgestimmte offene Plattform für Private Clouds und Public Clouds. Die intelligente Mailbox hilft dabei, Informationen und Aktivitäten übersichtlich zu verwalten. Im Juli 2013 gab VMware bekannt, Zimbra an Telligent Systems verkauft zu haben. Der neue Besitzer will mit Unterstützung von Investment Partnern aus Zimbra die "erste vereinte soziale Kollaborationssuite für die Post-PC-Ära" machen.

Der kulturelle Aspekt hat sie glaube ich eher kalt erwischt. Sie konnten sich vermutlich nicht vorgestellen, was das für Auswirkungen haben würde. Yammer hätte Microsoft aber natürlich auch nicht verändern können, wenn Microsoft sich nicht selbst hätte ändern wollen. Für uns als coole Startup-Jungs aus dem Valley gab es nach der Akquisition aber auch eine Menge Überraschungen. Wir hatten natürlich so unsere Vorstellungen davon, wie die Leute bei Microsoft so sein würden. Als wir sie dann kennenlernten, mussten wir feststellen, dass sie letztlich so waren wie wir - sie wollten einfach gute Software für die Menschen bauen.

Nur waren sie halt durch ihr Planungs- und Entwicklungsmodell - auch wenn sie das unglaublich perfektioniert hatten - zuletzt zu sehr eingeschränkt. Die Welt hatte sich einfach verändert. Wir haben sie stark beeinflusst, aber das wurde ihnen nicht aufgezwungen. Die Leute bei Microsoft wollten sich ändern, sie hatten die Fähigkeiten dazu und großartige Produkte. Da kam irgendwie alles zum richtigen Zeitpunkt zusammen.

Nadella, Kunden, Relevanz

Der neue CEO Satya Nadella kommt ja anders als sein Vorgänger Steve Ballmer eher aus der Entwicklerecke. Wird das weitere Veränderungen bei Microsoft erleichtern?

Adam Pisoni: Was genau er versuchen wird, weiß ich nicht genau und kann das auch nicht ausführlicher kommentieren. Was ich aber sagen kann ist: Ich kenne Satya, vermutlich besser als Ballmer, den ich nur ein paar Mal getroffen habe, und schätze ihn wirklich sehr. Er hat eine Weile Bing geleitet, also einen Consumer-Dienst, und er hat Azure geleitet, einen Cloud-Dienst. Er hat eine Demo auf der Entwicklerkonferenz BUILD auf einem Mac gemacht und damit etwas aufgezeigt: Unsere Services müssen allgegenwärtig sein. Er fährt einmal im Monat ins Silicon Valley, einfach um sich mit Startups zu treffen, interessiert sich dafür, was sich bei der Entwicklung und bei den Kunden verändert. Von all den Kandidaten war er derjenige, der mich am meisten gereizt hat, und es hat mich wirklich gefreut, dass er das Rennen gemacht hat.

Man sollte aber nicht vergessen, dass auch Ballmer einen unglaublichen Job gemacht hat. Viele Leute wissen ja gar nicht mehr, dass Großunternehmen so um 1998, 1999 herum Microsoft noch nicht vertraut haben. Sie vertrauten der IBM. Microsoft-Produkte wie Word oder PowerPoint mussten User damals einschleusen in ihre Firmen. Microsoft hat dann so 99, 2000 herum gesagt: Wenn uns die Konzern noch nicht trauen, dann müssen wir das ändern. Das haben sie gemacht und waren damit enorm erfolgreich. Sie wurden vielleicht zu dem Anbieter, dem Enterprise am meisten vertrauten. Jetzt aber haben Trends wie BYOD und Konsumerisierung der IT die Unternehmen erneut verändert, und Microsoft hatte es vielleicht ein bisschen zu weit getrieben in Richtung Enterprise, da ging es fast nur noch um Compliance und Sicherheit. Wir helfen ihnen jetzt, sich wieder stärker in Richtung Empowerment ihre Nutzer zu bewegen.

Es ist spannend, Microsoft beim Tanz mit seinen Kunden zuzuschauen. Nehmen wir das Thema Cloud. Ich erinnere mich da zum Beispiel an die letzte Sharepoint-Konferenz: Erst nachdem Microsoft in seiner Keynote erklärte "Schaut, wir machen das jetzt selbst auch mit der Cloud", waren auch die Kunden dazu bereit; das ist oft eine Art Henne-Ei-Problem. Wir sind aber jedenfalls Zeugen der Konsumerisierung geworden - und die war in weiten Teilen eine Reaktion darauf, dass die Unternehmenssoftware nicht länger Schritt hielt mit Consumer-Software. Unter anderem deswegen, weil sie nicht genauso gebaut wurde.

Kommen wir noch einmal zurück auf die Frage, wie Sie ihren Nutzern die für sie relevanten Informationen präsentieren wollen. Wie genau wollen sie das anstellen?

Adam Pisoni: Ich habe letzte Woche in Norwegen den Mann getroffen, der Chef von Fast Search war, als Microsoft die Firma kaufte. Fast hatte als Websuche für Consumer begonnen - und zwar deswegen, weil Enterprise Search nicht funktionierte. Für die Websuche gibt es jede Menge Signale; die Nutzer stimmen tatsächlich mit ihren Klicks ab. All diese Signale kann man korrelieren und damit eine richtig gute Suche bauen. Im Enterprise fehlten diese Signale - man wusste nicht, was die Nutzer machen oder warum.

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Was wir mit Office, Fast und überall versuchen, ist einen Knowledge Graph zu erstellen, der alles erfasst, was geschieht. Bei Yammer haben wir das Enterprise Graph genannt, schon lange bevor wir gekauft wurden. Der Enterprise Graph ist mehr als Personen - es geht um Personen, Gruppen, Konversationen, Dateien, Objekte aus Third-Party-Applikationen wie zum Beispiel Einträge in Salesforce, und alle Signale drumherum. Dateien, die jemand mit anderen teilt, die in Meetings benutzt werden - das sind wichtige Informationen, mit denen man spannende Dinge anstellen kann. Semantik, Machine, Learning, klar - wir machen Suche über den Graphen.

Haben Sie die Ankündigung von IBM Mail Next gesehen? Geht das nicht in eine ganz ähnliche Richtung?

Adam Pisoni: Die ganze Welt bewegt sich in diese Richtung, das überrascht mich jetzt nicht. Ich habe das Announcement nicht im Detail gelesen, sehe aber zumindest ein Problem: Da geht es nur um Ihre Mail. Und auf die kann außer Ihnen niemand zugreifen. E-Mail ist privat. Social und Documents kann man aber offener gestalten. Und je offener man das machen kann, desto wertvoller werden die Signale.

E-Mail ist einfach Ihre Inbox. Wir sollten heute schon sehr viel weiter damit sein, dort relevante Informationen herauszufiltern. Aber im Unternehmen passiert noch so viel mehr. Beim Unterschied zwischen Social und E-Mail geht es erstens um die Trennung von Adressierung und Zugriffsrechten. Wenn sie in E-Mail jemanden adressieren, bekommt er das Recht, auf einen Inhalt zuzugreifen. Umgekehrt müssen sie jemanden adressieren, damit er einen Inhalt sehen darf, was eine Menge Probleme erzeugt. Social separiert diese Konzepte. Zweitens hat bei Mail jeder seine separate Kopie eines Inhalts. Social hingegen ist kanonisch, alle beziehen sich auf dasselbe Dokument, dieselbe Unterhaltung.

Die Trennung von Adressierung und Permissions kann man auf viele Dinge übertragen, Meetings zum Beispiel - Leute, die zum Beispiel aufgrund einer Terminkollision nicht teilnehmen könnten, sollten trotzdem Zugriff auf die benutzten Dokumente haben, sollten einen Mittschnitt bekommen können. So etwas funktioniert heute noch nicht. Gute ist: Die meisten Leute verwenden heute Outlook und Exchange, um ihre Meetings zu organisieren. Da heißt, wir haben die besten Chancen, hier etwas zu bewegen. Aber wenn wir das nicht tun, dann wird es jemand anders machen, klar Sache. Es bewegt sich einfach alles in diese Richtung. Wir sind nicht die einzigen, die über so etwas nachdenken, das tut wahrscheinlich jedes einzelne Startup im Silicon Valley, das sich mit Produktivität beschäftigt.

Hinweis: Interessierte können sich den englischsprachigen Original-Mittschnitt des Interviews mit Adam Pisoni in voller Länger von gut 36 Minuten bei Soundcloud anhören. Mehr Fotos vom Event gibt es bei flickr.