Die Privatbank Julius Bär aus Zürich verliert ihren CIO Robert Schleich. Er stand seit Anfang 2006 an der IT-Spitze des Geldinstituts. Sein Nachfolger ist Urs Monstein, der formal ab Januar 2012 als Head IT antritt. Monstein berichtet an Chief Operating Officer (COO) Bernhard Hodler.
Das Internetportal inside-it.ch bezeichnet Schleichs Weggang als überraschend und munkelt, diese Entscheidung hänge mit einer gescheiterten Übernahme der Bank Sarasin zusammen. Inside-it.ch stellt Meinungsdifferenzen über die Einführung der Banken-Software Avaloq in den Raum. Die Bank Julius Bär äußert sich dazu nicht.
Avaloq-Einführung gestoppt
Sicher ist: Julius Bär diskutiert die Migration auf Avaloq seit einigen Jahren. Der scheidende CIO Schleich ersetzte 2006 Jürgen Pulm, der die Bank - wie es hieß "auf eigenen Wunsch" - verlassen hatte. Zuvor hatte die Bank eine geplante Avaloq-Einführung gestoppt.
Jetzt schrieb im September 2011 die Website Handelszeitung.ch, Julius Bär nehme "einen neuen Anlauf" in Sachen Banken-System. Laut Inside-it.ch arbeitet die Bank Sarasin wiederum "schon seit Jahren" mit Avaloq - daher die Spekulationen über einen Streit mit Schleich.
Nachfolger Monstein kommt aus dem Haus. Bislang arbeitet er als Head Strategic Platform Projects. In den Jahren 2009 und 2010 verantwortete er die Integration der ING Bank.
Promovierter Jurist an der IT-Spitze
Vor seinem Einstieg bei Julius Bär war er Chief Operating Officer (COO) bei der Privatbank Ehinger & Armand von Ernst in Bern. Monstein promovierte an der Universität St. Gallen in Rechtswissenschaften. Außerdem hat er einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften.
Die Julius Bär Gruppe ist nach eigenen Worten die führende Private-Banking-Gruppe der Schweiz und bedient "ausschließlich die Bedürfnisse anspruchsvoller Privatkunden, Family Offices und externer Vermögensverwalter aus aller Welt". 2010 wies sie eine Bilanzsumme von gut 46 Milliarden Schweizer Franken aus.