Wie sich schnelle Temperaturwechsel auf Laptops, Handys und USB-Sticks auswirken

Kälteschock-Gefahr für Notebooks

09.01.2009 von Nicolas Zeitler
Die eisigen Temperaturen dieser Tage können Laptops empfindlich zusetzen. Wer seinen Rechner hohen Temperatur-Unterschieden aussetzt und sofort wieder in Betrieb nimmt, riskiert sogar den Festplatten-Crash und völligen Datenverlust.
Die Temperaturen weit unter Null bergen Gefahren.
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Die derzeitigen Minusgrade können tragbare Computer gefährden. Vor allem schnelle Temperaturwechsel sind Gift für die Festplatte. Wird ein Laptop einige Zeit durchs Freie getragen und danach im Büro in Betrieb genommen, kann der Unterschied schon einmal bis zu 30 Grad Celsius betragen. Kondensiert die kalte Luft im Gehäuse kann es zum sogenannten Head Crash kommen - die Daten auf der Festplatte gehen dabei schlimmstenfalls ganz verloren.

"Das ist, wie wenn Sie mit dem Surfbrett in einen Tsunami fahren", erklärt Stephanie Hennig, Marketing-Managerin beim Datenwiederherstellungs-Spezialisten Kroll Ontrack in Böblingen. Der Schreib-Lesekopf schwebe in äußerst geringem Abstand über der Festplatte. Weil im Chassis von Notebooks kein Vakuum vorhanden sei, könne sich bei Temperaturwechseln Kondenswasser bilden.

Schon ein kleiner Tropfen davon, oder auch ein Haar oder Fingerabdruck auf der Platte sei so hoch, dass der Kopf beim Lesen dagegen pralle. "Der Crash haut den Kopf aus der Bahn, und er schlägt woanders auf", erklärt Hennig.

Werde ein tragbarer Rechner zum Beispiel nach einer Nacht im Kofferraum eines Fahrzeugs ins Büro gestellt, sollte der Nutzer einige Zeit warten, bevor er das Gerät einschaltet. "War der Rechner die ganze Nacht über im Auto, am besten mehrere Stunden", sagt Stephanie Hennig. Das Kondenswasser könne in dieser Zeit verdunsten, der Klapprechner sich der Umgebungstemperatur anpassen. Dasselbe gelte auch für externe Festplatten.

Kältegefahr auch für Akkus - USB-Sticks ungefährdet

USB-Sticks dagegen sind den Experten von Kroll Ontrack zufolge nicht durch Kondenswasser gefährdet. Den Akkus von Notebooks hingegen kann die Kältewelle ebenfalls zusetzen. Sie seien nicht dafür ausgelegt, bei eisigen Temperaturen gelagert und verwendet zu werden.

Allerdings würden sie in den meisten Fällen nicht dauerhaft durch Kälte geschädigt. Wer mit einem gekühlten Akku arbeitet, muss nur mit deutlich kürzeren Laufzeiten rechnen.

Handy-Akkus mit der Hand anwärmen

Wer im Winter mit dem Mobiltelefon lange im Freien unterwegs ist, dürfte dieses Problem auch kennen. Das Fachportal teltarif.de empfiehlt, einen schwächelnden Akku in diesem Fall herauszunehmen und vorsichtig mit den Händen anzuwärmen. Wer sein Kommunikationsgerät zum Wintersport mitnehmen möchte, sollte es zudem auf jeden Fall in einer wasser- und stoßsicheren Hülle aufbewahren, zum Beispiel aus Teflon oder Neopren.