Noch werden die Funk-Etiketten nur in der Herrenabteilung der Düsseldorfer Filiale eingesetzt. Und dort auch nur im Bereich Jeans-Bekleidung und "modern Man". Konzern-Chef Peter Wolf kündigte aber bereits an, dass ab Herbst 2008 alle Abteilungen für Herrenmode mit den neuen RFID-Chips ausgestattet werden sollen.
Aufwändige Jahresinventur entfällt
Vom Einsatz der Funk-Technologie verspricht sich Karstadt einiges: Preis- und Sortimentsänderungen sollen mit RFID schneller umgesetzt werden. Die aufwändige Jahresinventur soll bald der Vergangenheit angehören.
Ein an den Kleidungsstücken angebrachtes Etikett mit Mikro-Chip und Antenne meldet den aktuellen Lageort. In Echtzeit soll das System den Mitarbeitern des Warenhauses einen Überblick über verfügbare Textilien im Regal und die Reserven im Filial- sowie Nachschublager verschaffen.
Über die Radiowellen wird zumindest theoretisch der exakte Standort jedes einzelnen Produkts übermittelt. Falsch einsortierte Ware soll mithilfe von RFID-Scannern leichter und schneller entdeckt werden.
Durch diese stets aktuelle Bestandsaufnahme sollen die Verfügbarkeit der Waren erhöht und Lieferprozesse beschleunigt werden. Auch Preisanpassungen können künftig schneller über die Bühne gehen. Bisher dauerte ein solcher Vorgang rund drei Wochen. Mit RFID dann nur noch drei Tage.
Karstadt versichert, der Datenschutz werde gewahrt. Auf den Etiketten seien ausschließlich Produktdaten gespeichert. Beim Kauf könne keine Verknüpfung mit personenbezogenen Daten erfolgen. An der Kasse wird laut Einzelhändler der Chip entfernt. Außerdem will Karstadt seine Kunden über den Einsatz der neuen Technologie informieren.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit ADT und RF-iT Solutions entwickelt. Vor dem ersten Einsatz in Düsseldorf wurde die Technik in Laborsituationen auf ihre Funktionalität hin gestestet.