Ob europäische Unternehmen Daten aus dem Internet of Things (IoT) zu nutzen wissen, steht im Zentrum der Studie "IoT & the Data Analytics Challenge" vom Marktforscher PAC. Im Auftrag von HP Enterprise und Telefonica hat PAC rund 200 Entscheider aus Europa befragt. Fazit: Noch ist das IoT als "Work in Progress" zu sehen. Vieles ist geplant, noch wenig umgesetzt.
Datenanalyse
Beispiel Datenanalyse: Die Studienteilnehmer sollten angeben, ob sie ihre IoT-Daten analysieren. Nur jeder Dritte (33 Prozent) bejaht. 48 Prozent erklären, binnen zwölf Monaten nachziehen zu wollen. 20 Prozent diskutieren die Daten-Analyse. Die Marktforscher kommentieren: "Wie wollen Unternehmen die Leistung ihrer vernetzten Assets ohne Datenanalyse nachvollziehen?"
PAC hat nachgehakt und erhoben, ob die Firmen eine zentrale Analytics-Plattform implementiert haben, um IoT-Daten zu verarbeiten. Eine Minderheit von 28 Prozent bejaht. 52 Prozent planen diesen Schritt innerhalb der nächsten zwei Jahre und bei 21 Prozent steht es derzeit zur Diskussion.
Unstrukturierte Daten brauchen neue Tools und Prozesse
Ein möglicher Grund sind die "Herausforderungen", die Daten aus Sensoren bergen, so die Marktforscher. Diese Daten unterscheiden sich von transaktionalen Daten insofern, als sie weniger strukturiert und weniger verarbeitet sind. Sie erfordern neue Tools und Prozesse.
Insgesamt schreiben sich europäische Unternehmen noch nicht viel IoT-Expertise zu. PAC hat erfragt, inwieweit sie eine Strategie für das Internet der Dinge entwickelt haben. Eine relative Mehrheit von 36 Prozent sieht sich in einer Frühphase. Weitere 30 Prozent stecken in der Planung. 25 Prozent sprechen bereits von Ergebnissen einiger Initiativen. Lediglich zehn Prozent bezeichnen sich als fortgeschritten. Das heißt, dass sie eine firmenweite IoT-Strategie entwickelt haben und auch über die entsprechende Architektur verfügen.
Investitionen in IoT-Projekte
Investitionen rund um IoT-Projekte fließen in den kommenden zwölf Monaten vor allem in Datensicherheit (76 Prozent der Nennungen) sowie in Tools für das Datenbank-Management und die Datenintegration (73 Prozent). Auch für Echtzeitanalyse-Tools (69 Prozent), Datenvisualisierung (63 Prozent) und Big Data Management-Plattformen wie etwa Hadoop (60 Prozent) soll Etat bereitgestellt werden. Text-Analytics stehen dagegen nur bei 43 Prozent der Befragten auf der Liste.
Analytics aus der Cloud
Stichwort Plattformen und Tools: PAC hat erfragt, ob Cloud-basierte Plattformen und Tools wichtig sind. Gut jeder Zweite (54 Prozent) hält sie für "sehr wichtig", 41 Prozent für "einigermaßen wichtig". Fünf Prozent finden sie "überhaupt nicht wichtig."
Ziel von IoT-Initiativen ist meist, Kosten zu sparen und die Effizienz zu steigern (77 Prozent der Nennungen). Die Verbesserung der Kundenerfahrungen rangiert auf Platz zwei (69 Prozent) vor Umsatzsteigerungen (63 Prozent) und dem Kreieren neuer Produkte und Services (55 Prozent).