Mancher sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht - und viele CIOs sehen offenbar die Infrastruktur vor lauter Servern und Routern nicht. Das lässt jedenfalls eine Umfrage des Lindauer Beraters Actinium unter 219 Firmen vermuten.
Actinium wollte von den Teilnehmern wissen, ob sie "jederzeit die gesamten Infrastruktur-Komponenten transparent darstellen" können. Immerhin 29 Prozent trauten sich, das zu bejahen. 33 Prozent wichen auf ein "begrenzt" aus. 38 Prozent erklärten, es sei eher nicht der Fall.
Noch düsterer sieht es beim Thema Lizenzen und Wartungsverträge aus. Eine Minderheit von 28 Prozent erklärt, "kurzfristigen und vollständigen Zugriff auf die Lizenz- und Wartungsverträge" zu haben, und das sogar einschließlich aller Informationen über die Lieferanten. 34 Prozent meinen, diesen Überblick "teilweise" zu haben. Bei 44 Prozent ist das wiederum eher nicht so.
Außerdem wollten die Autoren der Umfrage wissen, ob Veränderungen bei technischen Systemen, Prozessen und Verantwortlichkeiten "konsequent und systematisch" dokumentiert würden. Auf diese Frage antworten 31 Prozent mit "ja". 37 Prozent ziehen sich auf ein vages "teilweise" zurück und 32 Prozent geben zu: "eher nein".
Actinium-Geschäftsführer Klaus Hüttl rät Unternehmen, ein systematisches Change Management einzuführen. "Sonst wird die IT-Landschaft immer diffuser, es entstehen durch die fehlende Transparenz Performance-Risiken und außerdem ist keine bedarfsgerechte Investitionspolitik möglich", sagt er.
Überflüssige Wartungsverträge und Überlizenzierung
Beispiel Lizenzen: Häufig bestünden noch gültige Wartungsverträge für bereits ausgemusterte Altsysteme, so Hüttl. Oder es gebe eine Überlizenzierung von Anwendungen. Hier könnten IT-Entscheider schnell und signifikant Kosten sparen.