Zertifikate und Weiterbildung zählen wenig

Keine Chance für SAP-Neueinsteiger

31.10.2008 von Riem Sarsam
Trotz Finanzkrise werden SAP-Spezialisten weiter stark nachgefragt. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte für alle, die sich jetzt Hoffnung machen: Neueinsteiger haben es schwer. Projekterfahrung besitzt höchste Priorität.
Wer als SAP-Berater einen der gut dotierten Jobs abbekommen will, muss über Projekterfahrung verfügen. Zertifikate allein reichen nicht aus.
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SAP - das hört sich nach einer steilen Karriere und einem hohen Einkommen an. Für Spezialisten, die schon länger dabei, mag das auch zutreffen. Aber die Sonne scheint nicht für alle gleich. Für Quereinsteiger, die sich über den Weg der Weiterbildung Zugang in den lukrativen Arbeitsmarkt verschaffen wollen, sieht es meist eher düster aus.

Wer denkt, die Trainingsangebote und Zertifikate seien ein Sprungbrett für gut dotierte Jobs als SAP-Berater, wird bitter enttäuscht. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Apentia Index" der in München und Düsseldorf ansässigen Personalberatung Apentia Consulting Group. Die Akzeptanz von Weiterbildungsmaßnahmen fällt in der SAP-Welt außerordentlich niedrig aus.

"Täglich melden sich zahlreiche Bewerber bei uns, die irgendein Zertifikat erhalten haben", berichtet Apentia-Geschäftsführer Ralf Breitenfeldt. Chancen auf eine erfolgreiche Vermittlung haben aber nur Fachkräfte mit mehrjähriger Berufspraxis.

Eine Ausnahme bilden Hochschulabsolventen, die während des Studiums bereits in SAP-Projekten gearbeitet haben. Vor allem Beratungshäuser, die für Kunden umfangreiche SAP-Projekte durchführen, stellen die Absolventen als Trainees ein.

Für SAP-Quereinsteiger ohne Berufserfahrung bleibt der Zugang zur SAP-Community jedoch verwehrt. Was früher noch möglich war, als die SAP-Expertise auf Seiten der Anwender noch nicht so ausgeprägt war, ist heute praktisch ausgeschlossen. Inzwischen sind Qualifikationsanforderungen derart gestiegen, dass Projekterfahrung die höchste Priorität hat.

Für die Studie "Apentia Indix", die zweimal im Jahr durchgeführt wird, wertete die Apentia Consulting Group rund 18.000 Datensätze aus beruflichen Profilen von SAP-Experten und Anforderungsprofilen von Unternehmen aus.