Von Datenanalysen beim Talent-Scouting über Videoauswertungen der letzten Spiele bis zur Überwachung von medizinischen Werten der einzelnen Spieler: Bundesliga-Clubs nutzen mittlerweile modernste IT-Anwendungen, um die Leistungsfähigkeit der Mannschaft zu steigern und die letzten Prozente für den sportlichen Wettbewerb herauszuholen. Aber das ultimative Fanerlebnis beginnt schon vor dem Spiel, beispielsweise mit der Zugangskontrolle.
Daher muss die IT-Abteilung von Bayer 04 Leverkusen eine wachsende Menge an Daten und Applikationen jederzeit sicher und zuverlässig zur Verfügung stellen. "Wer den Namen Bayer 04 Leverkusen hört, denkt vermutlich eher an spannende Fußballabende als an Server und Datenbanken", sagt Andreas Hinder, CIO bei Bayer 04. "Allerdings ist heute Profifußball auf Spitzenniveau ohne IT-Unterstützung nicht mehr vorstellbar."
"Auf jeden denkbaren Ausfall vorbereitet sein"
Die höchsten Anforderungen an die Verfügbarkeit gelten dabei für alle IT-Systeme, die den Stadionbetrieb an Spieltagen steuern. Bei jedem Heimspiel von Bayer 04 strömen bis zu 30.000 Zuschauer in die BayArena in Leverkusen. "Wenn an diesem Tag ein System wie die elektronische Zutrittskontrolle auch nur wenige Sekunden nicht erreichbar ist, kommt es sofort zu Unruhe an den Drehkreuzen vor dem Stadion", erklärt Stefan Aufderbeck, Service-Manager Server-Infrastruktur bei Bayer 04. "Um diese Situationen zu verhindern, müssen wir als IT-Organisation auf jeden denkbaren Ausfall vorbereitet sein. Wir suchten daher nach einer Lösung, die eine sehr schnelle Wiederherstellung von beliebigen IT-Ressourcen ermöglicht."
Der Bundesliga-Club hat verhältnismäßig viel Zeit in den Auswahlprozess investiert, um die für ihn am besten geeignete Lösung zu finden. Neben den Funktionen und Features waren eine smarte Integration mit den Tier1-Datenspeichern und insbesondere eine benutzerfreundliche Bedienung wichtig, um im Ernstfall schnell und zuverlässig Daten wiederherstellen zu können, und zwar ohne das Durchwälzen von Handbüchern.
Verfügbarkeit von mehreren hundert virtuellen Maschinen
Mit Unterstützung des Systemhauses Bechtle implementierte die IT-Abteilung von Bayer 04 Leverkusen Veeam Backup & Replication und löste damit eine vorhandene Software ab. Das Besondere war, dass ein paralleler Aufbau der Umgebung neben der alten Backup-Infrastruktur eine effiziente Implementierung möglich machte. Der Schwenk von der alten Backup-Software zur neuen Lösung hat reibungslos funktioniert.
Da der Bundesliga-Club eine große Menge an virtuellen Maschinen und Datenmengen sichern muss, war eine Optimierung der Backup-Jobs notwendig, um so das Backupfenster kleinhalten zu können und die Hardware in diesem Zeitfenster möglichst gleichmäßig auszulasten. Mit der neuen Lösung stellt die IT-Organisation die durchgängige Verfügbarkeit von mehreren hundert virtuellen Maschinen in einer VMware vSphere-Umgebung sicher.
Ausfallzeit unter zwei Minuten
Dazu gehören geschäftskritische Microsoft-Anwendungen wie Exchange, Sharepoint und SQL Server - ebenso wie alle Appliances rund um den Spieltagsbetrieb in der BayArena. Besonders kritische Anwendungen wie die Systeme für Zutrittskontrolle, elektronische Kassen und bargeldloses Bezahlen werden zwischen zwei Rechenzentren im Stadion repliziert. "Sollte eines dieser kritischen Systeme am Spieltag ausfallen, können wir es mit der neuen Lösung jetzt in weniger als zwei Minuten wieder zur Verfügung stellen", berichtet Stefan Aufderbeck.
Bayer 04 Leverkusen profitiert dabei von der Integration mit dem HPE 3PAR StoreServ-System. Die Lösung ermöglicht es, einzelne Anwendungsobjekte oder auch komplette virtuelle Maschinen direkt aus Storage Snapshots auf dem Primär-Storage wiederherzustellen. "Ganz gleich, ob es um die Kassensysteme oder die Ticketüberprüfung am Einlass geht - wir können auf jedes Ausfallszenario innerhalb kürzester Zeit reagieren und damit sicherstellen, dass der Stadionbesuch für alle Zuschauer reibungslos verläuft", so Aufderbeck.
Kosten für Infrastruktur, IT-Betrieb und Storage sinken
Die hohe Verfügbarkeit der Infrastruktur geht dabei nicht zu Lasten der Wirtschaftlichkeit. Im Gegenteil: Die neue Lösung hat der IT-Organisation geholfen, die Infrastrukturkosten und Ausgaben für den laufenden IT-Betrieb zu reduzieren. Dies beginnt bei den Lizenzkosten für die Software: "Das neue Lizenzierungsmodell ist wesentlich günstiger und transparenter als unsere bisherige Lösung", bestätigt der Service-Manager. "Insgesamt konnten die Lizenzkosten deutlich gesenkt werden."
Hinzu kommen Einsparungen im Storage-Bereich. Die Lösung unterstützt Scale-Out-Repositories als Speicherort für die Sicherung der virtuellen Infrastruktur. Die IT-Abteilung von Bayer 04 Leverkusen konnte so eine kosteneffiziente Scale-Out-Storage-Lösung von HPE als primäres Backup-Target einsetzen. "Bei wachsendem Speicherbedarf können wir einfach zusätzliche Kapazitäten hinzufügen - ohne dass das Management komplexer wird", erklärt Stefan Aufderbeck. Aus Administratorsicht bilden die unterschiedlichen physischen Speichersysteme ein einziges Backup-Ziel.
Bei der Aufbewahrung von Daten zahlt sich für den Fußballclub das Zusammenspiel der Backup-Software mit dem eingesetzten HPE StoreOnce-System aus. Durch die integrierte Deduplizierungstechnologie ließ sich der Speicherbedarf um rund 90 Prozent reduzieren. Damit kann Bayer 04 Leverkusen auch weiter wachsende Datenvolumen dauerhaft kostengünstig sichern.
Rechenzentrum Disaster Recovery
Die Lösung ermöglichte schließlich auch die wirtschaftliche Anbindung eines dritten Rechenzentrumstandortes für Disaster Recovery. "Im Rahmen unserer Notfallstrategie sichern wir unsere Daten zusätzlich über das WAN an einem externen Standort", beschreibt Stefan Aufderbeck.
Dabei hilft die WAN-Optimierungstechnologie, die übertragene Datenmenge im Durchschnitt um den Faktor 20 zu reduzieren. So lassen Investitionen in zusätzliche WAN-Bandbreite vermeiden. "Wir sind uns sicher, dass sich der Zeitaufwand für den Vergleich der verschiedenen Lösungen rentiert hat. So, wie wir das Projekt nun realisierten konnten, wäre es mit anderen evaluierten Produkten aufgrund anderer Produktkonzepte bzw. -Architektur nicht möglich gewesen", so Aufderbeck.
Disaster-Recovery-Strategie in die Cloud ausdehnen
Der Service-Manager sieht Bayer 04 Leverkusen für die Zukunft gut aufgestellt: "Die Bedeutung von Informationstechnologie wird im Profifußball weiter zunehmen. Daher war uns für uns so wichtig, die IT-Verfügbarkeit auf ein neues Niveau zu bringen. Gleichzeitig hilft uns die Lösung mit ihrer einfachen Bedienung, das wachsende Datenaufkommen in allen Bereichen des Clubs in den Griff zu bekommen." Die Verantwortlichen bei Bayer 04 Leverkusen denken daher bereits über weitere Projekte nach. Eine Überlegung ist etwa, die Disaster-Recovery-Strategie auch in die Cloud auszudehnen.
Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH |
Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ist ein deutsches Fußballunternehmen aus Leverkusen und eine hundertprozentige Tochter der Bayer AG. Das Unternehmen mit heute 250 festangestellten Mitarbeitern entstand am 1. April 1999 durch die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung des 1904 gegründeten Turn- und Sportverein Bayer 04 Leverkusen e.V. |
Bayer 04 Leverkusen| IT-Verfügbarkeit
Branche | Sport |
Zeitrahmen | 30 Tage |
Mitarbeiter | Insgesamt zwei Mitarbeiter aus der IT der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH und Bechtle Bonn |
Aufwand | Rund zehn Personentage bei Bayer 04 Leverkusen und fünf Personentage bei Bechtle Bonn |
Produkte | Veeam Backup & Replication |
Dienstleister | Bechtle Bonn |
Einsatzort | Bayer 04 Leverkusen GmbH |
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