Die staatliche Förderbank KfW hat das beste Halbjahresergebnis der vergangenen zehn Jahre erwirtschaftet. Die Gruppe wies nach Angaben vom Mittwoch in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Konzerngewinn von 1,396 Milliarden Euro aus. Im Vorjahreszeitraum auf dem Höhepunkt der Corona-Krise stand noch ein Verlust von 576 Millionen Euro. Damals belasteten vor allem eine zusätzliche Risikovorsorge für Kredite und Abschläge an Beteiligungen die Bilanz. Diese Effekte kehrten sich nun um, erläuterte der scheidende KfW-Chef Günther Bräunig.
Die Bankengruppe profitierte von einem stabilen operativen Ergebnis, positiven Wertentwicklungen bei Beteiligungen und Nettoauflösungen bei der Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite. Allein im zweiten Quartal erzielte das Institut ein Ergebnis von 827 Millionen Euro.
Die Nachfrage nach Corona-Hilfen der Förderbank sank infolge des Ende des Lockdowns. "Seit der Aufhebung der meisten pandemiebedingten Einschränkungen sind die deutsche Wirtschaft und vor allem viele Dienstleistungsunternehmen wieder auf einem kräftigen Erholungskurs", erläuterte Bräunig. "Damit sinkt die Nachfrage nach KfW-Corona-Hilfen, und die Förderung der strukturellen Transformation steht wieder mehr im Vordergrund."
KfW vergab Kredite in Höhe von 58,6 Milliarden Euro
Die Förderbank unterstützt unter anderem mit Hilfsprogrammen im Auftrag des Bundes zusammen mit Banken und Sparkassen Unternehmen, die wegen der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Seit dem Start der Programme im März 2020 hat die KfW 58,6 Milliarden Euro an Krediten im In- und Ausland zugesagt (Stand 31. Juli).
Das Fördervolumen in den ersten sechs Monaten belief sich auf 49,8 Milliarden Euro nach 76,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2020. Gegenüber dem Vergleichszeitraum der Jahre zuvor sei das Volumen jedoch deutlich gestiegen, betonte die KfW. Im Inland waren vor allem Förderprogramme für energieeffizientes Bauen stark gefragt.
Nachfolger Bräunigs wird zum 1. Oktober der Investmentbanker und langjährige Citigroup-Manager Stefan Wintels (54). Um den Übergang zu begleiten, verlässt der 65-jährige Bräunig das Institut erst Ende Oktober. Bräunig und Wintels werden somit im Oktober als Co-Chefs fungieren. (dpa/rs)