SAP-Vorstand Bendiek

KI beschleunigt den Wandel der Arbeitswelt

18.04.2023
SAP-Personalvorstandsmitglied Bendiek glaubt, dass KI im Arbeitsalltag eine Unterstützung sein kann. Die Gefahr, dass dadurch viele Jobs komplett wegfallen, sieht sie so nicht.
Die Gefahr, dass durch KI viele Jobs komplett wegfallen, sieht SAP-Personalchefin Sabine Bendiek nicht. Sie selbst hört nach drei Jahren im SAP-Vorstand auf, wird aber nicht durch KI ersetzt.
Foto: SAP SE

Künstliche Intelligenz hat nach Ansicht von SAP-Personalchefin Sabine Bendiek enorme Auswirkungen auf den zukünftigen Arbeitsalltag. "Digitale Technologien werden Jobs an ganz vielen Stellen massiv verändern und Künstliche Intelligenz ist da für mich zusätzlich ein echter Beschleuniger", sagte die Vorständin des Softwarekonzerns der Deutschen Presse-Agentur.

KI könne einen enormen Produktivitätsbeitrag leisten und eine Unterstützung für die Menschen sein. KI habe das Potenzial, Dinge sehr viel einfacher zu machen. So könnten etwa extrem repetitive Aufgaben von einer KI übernommen werden. "Unsere Mitarbeitenden können sich dann wirklich darauf fokussieren, das einzusetzen, was Menschen so stark macht: Kreativität und die Fähigkeit, die Resultate mit einer anderen Perspektive zu bewerten und entsprechend umzusetzen."

Richtiger Mix aus Mensch und Maschine

Die Gefahr, dass durch KI viele Jobs komplett wegfallen, sieht Bendiek so nicht. Jobs veränderten sich und es würden auch viele Jobs neu geschaffen. "Wir sehen dadurch eine Verschiebung der Kompetenzen und damit natürlich auch die Notwendigkeit, wie wir unsere Mitarbeitenden und Kunden in der Zukunft mit diesen Kompetenzen ausstatten." Angesichts des Fachkräftemangels, insbesondere im Digitalen, könne KI auch dazu beitragen, die beständig steigende Nachfrage nach digitalen Fähigkeiten mit dem richtigen Mix aus Mensch und Maschine besser abzufedern.

Es gehe jetzt vor allem darum, die Geschäftsprozesse der Kunden von SAP weiter mit KI zu automatisieren und die Qualität von Entscheidungen zu erhöhen. SAP nutze KI zum Beispiel unter anderem im Personalwesen in Form eines Chatbots. Dieser habe laut Bendiek im vergangenen Jahr etwa 42.000 Anfragen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angenommen und eigenständig geklärt. Da gehe es um ganz klassische Fragen von Angestellten, die nach Informationen suchten, etwa zu Benefits, zum Urlaub oder auch zum flexiblen Arbeitsmodell von SAP.

Um die KI-Anwendungen innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln schaue sich SAP zum Beispiel auch den populären KI-Textroboter ChatGPT des kalifornischen Start-ups Open AI genau an. "Wir glauben, dass da viel Potenzial für uns drin stecken kann", sagte Bendiek. Auch mit dem Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha teste SAP verschiedene Anwendungsfälle. "Wir bewerten dann, wie spannend das tatsächlich ist, auch für potenzielle Partnerschaften." (dpa/rs)